Review: GENE RODDENBERRY'S EARTH: FINAL CONFLICT (Staffel 1) - Die Aliens sind unter uns

Review: GENE RODDENBERRY'S EARTH: FINAL CONFLICT (Staffel 1) - Die Aliens sind unter uns Fakten:
Gene Roddenberry's Earth: Final Conflict (Staffel 1)
USA. 1997.
Regie und Buch: Diverse. Mit: Kevin Kilner, Lisa Howard, Leni Parker, William deVry, Anita La Selva, David Hemblen, Richard Chevolleau, Majel Barrett-Rodenberry u.a. Länge: 22 Episoden á ca. 40 Minuten. FSK: freigegebe ab 12 Jahren. Ab 29. Mai 2015 auf DVD erhältlich.
Story:
Im 21. Jahrhundert befreit die außerirdische Rasse der Taelons die Menschheit von Hunger und Krieg. Als Gegenleistung möchten sie nur Freundschaft und kulturellen Austausch. Der überwiegende Teil der Menschen hält die Taelons für Götter und Heilsbringer, doch eine Minderheit zweifelt an den edlen Motiven der Aliens. Unter der Führung des Industriellen Jonathan Doors formiert sich eine Widerstandsbewegung und schleust ihre Agenten in den taelonischen Machtapparat. Der finale Kampf um die Vorherrschaft auf der Erde beginnt.
Meinung:
Wenn man den Namen Gene Rodenberry vernimmt, dann ist die erste Assoziation natürlich seine erfundene Kultserie „Star Trek“, die nächstes Jahr ihren 50. Geburtstag feiert. „Star Trek“ hob nicht nur einen Serienkult aus der Taufe, formte die Bestimmungen des Genres für eine lange Zeit und bekam mit diversen Kinofilmen, Spin-Ofs, literarischen Erweiterungen und anderem medialen wie kommerziellen Output genügend Aufmerksamkeit sowie Erfolg, dass der Vater des Erfolgs fast schon stur nur einzig und alleine auf diese eine Serie festgemacht wurde. Roddenberry hat aber wahrlich mehr zu bieten als nur „Star Trek“, z.B. eine andere Sci-Fi-Serie die von 1997 bis 2002 produziert wurde: „Earth: Final Conflict“.

Review: GENE RODDENBERRY'S EARTH: FINAL CONFLICT (Staffel 1) - Die Aliens sind unter uns

Die Stars der Zukunft werden Aliens sein (gut, ist heute ja schon so)

„Earth: Final Conflict“, die im deutschen Fernsehen auch unter dem Titel „Mission Erde“ ausgestrahlt wurde, erinnert in ihrer Machart an die erste „Star Trek“-Serie. Wären die Abenteuer von Cpt. James T. Kirk, Mister Spock und Pille ebenfalls in den 1990er Jahren produziert, der Produktionsaufwand wer mit großer Sicherheit identisch gewesen. „Earth: Final Conflict“ bedient sich wie sein großer Bruder an interessanten wie genrekonformen Ideen, deren Ausführung in technischer Hinsicht aber gut und gerne als schwankend zu bezeichnen ist. Auf große Weltallschlachten, mannigfaltige Alienrassen und kosmische Expeditionen wird hier kein Fokus gelegt. Vielmehr ist „Earth: Final Conflict“ eine Art diplomatischer Thriller im klassischen Gewand einer Sci-Fi-Serie, die vor allem wegen ihrer Fokussierung auf die verschiedene Kulturen und dem technischen Fortschritt, klar die Handschrift von Gene Roddenberry trägt. Dabei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass „Earth: Final Conflict“ von Roddenberrys Witwe, nach dessen Tod, aus dessen Nachlasser erschaffen wurde – genau wie die Serie „Andromeda“. Ob „Earth: Final Conflict“ mit einen lebendigen Roddenberry besser gewesen wäre? Um diese Frage mit einem „Ja“ zu beantworten, sieht und fühlt sich die Geschichte und die Machart dann doch zu sehr nach dem Gott der Trekkies an.

„Earth: Final Conflict“ ist, zumindest in der uns vorliegenden ersten Staffel, leider ein sehr hüftsteifer Versuch die klassische Form des Sci-Fi-Genres mit Tropen und Klischees eines (Polit-)Thrillers zu füllen. Die oft eher zweckdienliche Umsetzung der Serie, Darsteller die umherpendeln zwischen amateurhaftem Schultheater oder total durchgedrehten mimischen Eskapismus sowie ein eher müder Erzählfluss, einhergehend mit einer sehr behäbigen, narrativen Rhythmik macht die Sichtung der ersten Staffel von „Earth: Final Conflict“ teilweise zu einer sehr kräftezehrenden Angelegenheit. Durch diese deutlichen wie leider auch sehr drastischen Schwächen wird das eigentliche Potenzial der Geschichte leider in den Hintergrund gedrängt. Roddenberry-Fans, neugierige Sci-Fi-Naturen sowie natürlich Fans von „Earth: Final Conflict“ könnten dennoch etwas finden, was sie an die Serie bindet.
3,5 von 10 Alien-Diplomaten

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