Review: Fire Emblem – Three Houses | Nintendo Switch

Drei Reiche, drei Häuser, eine Wahl und eine entscheidende Schlacht. In diesem Ableger der Reihe Fire Emblem wird nicht nur mehr wert auf Taktik gelegt, sondern es finden sich auch RPG-Elemente wieder.

Fire Emblem - Three Houses ist mittlerweile schon seit dem 26. Juli 2019 auf dem Markt. Das erste Abenteuer seiner Art für die Nintendo Switch. Auch wenn es sich weiterentwickelt hat, so bleibt der Kern der Reihe weiterhin bestehen.

Bevor wir loslegen, gibt es noch einen kleinen Einblick in die Handlung. Zu Anfang gibt es den Kontinent Fódlan, welcher aus drei großen Reichen besteht: der Allianz von Leicester im Osten, dem Kaiserreich Adrestia im Süden und dem Heiligen Königreich Faerghus. Der Ausgangsort der Geschichte ist das Kloster Garreg Mach, der Hauptsitz der Kirche der Seiros und der Ritter der Seiros. Im Kloster befindet sich die angesehene Militärakademie, welche keinem Gebiet zugehörig ist. Dort werden die zukünftigen Adelsoberhäupter, Herrscher und deren Gefolge der Reiche ausgebildet. Dabei werden sie in Magie, Kampfkunst und Kriegsführung unterrichtet.

Als Hauptfigur beginnt die Reise als wandernder Söldner im Trupp seines Vaters Jeralt. Jedoch werden nach kurzer Zeit verborgene Kräfte freigesetzt, die eine Einladung nach Gaggeg Mach nach sich zieht. Dort soll man die Stelle als Magister und die Führung eines der drei Häuser der Akademie übernehmen. Doch das ist noch nicht alles, denn zur gleichen Zeit wird man von der mysteriösen Sothis in seinen Träumen besucht.

Gameplay

Wie aus anderen Ableger bereits bekannt, kann man zu Anfang seinen Modus für das Spiel wählen. Klassisch: Charaktere, die sterben, bleiben tot. Anfänger: Charaktere, die sterben, kehren nach der Mission wieder zurück.

Nun gilt es die wichtigste Entscheidung zu treffen: Welche Haus wird gewählt? Es stehen drei Häuser zur Verfügung: die Schwarzen Adler für das Kaiserreich Adrestia, die Goldenen Hirsche für die Allianz von Leicester oder die Blauen Löwen für das Heilige Königreich von Faerghus. Bevor man sich entscheidet, sollte man sich genau über die einzelnen Studenten informieren. Die Haussprecher geben mit ihren Fähigkeiten schon einen guten Anhaltspunkt. Die Schwarzen Adler, unter Haussprecherin Edelgard, sind für ihre magischen Talente bekannt. Dimitri von den Blauen Löwen setzt auf die Kriegskünste. Die Goldenen Hirsche mit Haussprecher Claude verstehen sich auf den Fernkampf. Jedoch gleichen sich die Schwerpunkte auch innerhalb eines Hauses aus, da sich jeder Student auf andere Bereiche versteht.

Anders als bei den Vorgängern von Fire Emblem, gibt es hier keine reinen Schachfiguren mehr. Jeder Student wird als normaler Mensch mit Vorlieben, Abneigungen und persönlichen Zielen behandelt. Sucht euer Haus also mit Bedacht aus, jedoch kann man zur Not auch Studenten aus anderen Häusern rekrutieren.

Habt ihr nun euer Haus gewählt, kann es so richtig losgehen. Jeden Sonntag hab ihr aufs Neue die Chance Verschiedenes zu entdecken. Ihr könnt Missionen auf dem Schlachtfeld annehmen, das Kloster erkunden oder Gruppenseminaren beiwohnen. Die Aktionen sind jedoch auf die Aktionspunkte begrenzt, die einem täglich zur Verfügung stehen. Diese sind wiederum vom Dozentenrang abhängig. Dieser kann jedoch einfach aufgebessert werden, indem man seine Lehrkünste verbessert oder etwas mit den Studenten unternimmt. Schließlich ist man nun Ansprechpartner für alle Lebenslagen. Ob man mit seinen Studenten Essen geht, Einzelgespräche führt, angeln geht oder im Gewächshaus Blumen zum Blühen bringt, alles gibt Punkte. Tatsächlich weiß man gar nicht, was man als erstes in Angriff nehmen soll, da man mit einer Fülle an Möglichkeiten überschüttet wird. Teils war es schon fast zu viel, weil man zu wenig Zeit bzw. Aktionspunkte hatte, um alles auszuführen.

Die Einzelgespräche sind auch wichtig, da sie häufig wichtige Informationen bereithalten. Ebenfalls kann man so die Bindung unter den Studenten fordern, sodass sie ein höheres Unterstützungslevel erhalten. Zwischen der Hauptfigur und einem der Studenten kann sogar eine Romanze entstehen, die bis zur Hochzeit führt. Zum Teil sind sogar gleichgeschlechtliche Beziehungen möglich. Schade nur, dass keine richtige Zeremonie am Ende abgehalten wird.

Am Anfang der Woche steht der Unterricht an. Entscheidend ist dabei die Motivation der Studenten. Dies erkennt man an den Smileys im Menü. Nur ein motivierter Schüler kann lernen. Im Einzelunterricht können verschiedene Fähigkeiten poliert werden und man kann seinen Studenten eine Richtung mit Hilfe der Zielsetzung vorgeben. Auch Gruppenaufgaben kann man einmal pro Woche verteilen, um den Erfolg zu vergrößern. Manchmal bitten sogar die Studenten darum ihre Lernziele zu ändern und eine andere Richtung einzuschlagen.

Wie gewohnt, gibt es auch hier verschiedenen Charakterklassen, für die man ein Examen ablegen muss. Sobald der Wert einer bestimmten Fähigkeit hoch genug ist, kann man eine Prüfung für die angestrebte Klasse ablegen. Meist müssen jedoch zwei Fertigkeiten einen bestimmten Wert aufweisen. Die Charakterklassen sind gut durchdacht und es ist erfreulich, dass jeder Student in jede Klasse wechseln kann. So kann man Stärken und Schwächen äußerst gut ausgleichen.

Neben dem Kloster, verbringt man die meiste Zeit auf dem Schlachtfeld. Wie schon bei den Vorgängern, sind die Kämpfe rundenbasiert. Während der Vorbereitungszeit lohnt es sich Items auszutauschen, Fertigkeiten zu wechseln und funktionierende Waffen auszustatten. Zudem kann man Bataillone anheuern, mit deren Hilfe man strategische Angriffe ausführen kann. Auch das hängt vom Level der Person ab.

Nach der Vorbereitung geht man direkt in die Angriffsphase über. Startet man einen Angriff, wird berechnet wie viel Schaden man dabei anrichtet und wie viel Leben man dabei verliert. Je nach Waffe oder Fähigkeiten ändert sich auch die Prognose in einem Kampf. Neben den normalen Angriffen, können auch Kettenangriffe ausgelöst werden, wenn unterstützende Einheiten nebeneinander stehen. Der Schaden hängt davon ab, wer sich mit wem wie gut versteht. Eine neue und zusätzliche Handlung ist Sothis göttlicher Kurs, welcher es ermöglicht an eine beliebige Stelle eines Kampfes zurückzukehren.

Durch den neuen Gegnertyp Monster werden einem jedoch Steine in den Weg gelegt. Diese verfügen über zusätzliche Lebensleisten und sind mit einer Schutzbarriere ausgestattet. Man braucht also mehr als eine Person, um diese niederzustrecken. Neben den Monstern können auch die Schlachtfelder Probleme bereit halten. Hier kann das Terrain die Bewegung einschränken oder man kann durch Langstreckenwaffen schnell Teile seines Teams verlieren.

Alles in allem ist das Gameplay überaus gelungen. Es wurde sich bemüht Neues mit einzubringen und Altes weiterzuentwickeln. Gerade die Erkundung des Klosters oder die verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten mit den Studenten sind äußerst positiv zu bewerten. Jedoch war es zum Teil zu viel und es fehlte zu bestimmten Aktionen eine nötige Erklärung. Das erschwert es selbst für Kenner des Franchise. Ansonsten bieten die Tutorials einen angenehmen Einstieg für Neulinge.

Für das Gameplay vergeben wir daher eine Wertung von 8,0 Punkten.

Präsentation

Fire Emblem - Three Houses verfügt über eine spannende Geschichte, die man gerne aus verschiedenen Perspektiven betrachten möchte. Dies ist natürlich gegeben, da man mehrere Spielstände aus der Perspektive der anderen Häuser starten kann. Vor allem die Präsentation und Individualität der einzelnen Charaktere sticht positiv hervor. Jede Figur ist liebevoll gestaltet und besitzt nachvollziehbare Motive, welche die Handlung vorantreiben. Man kann sich letztendlich schwer entscheiden, wem man am Ende seine Zukunft schenken möchte.

Nicht nur in die Darstellung der Charaktere wurde viel Arbeit gesteckt, auch die Animationen und 3D-Modelle sind hochwertig. Die einzelnen Kampfszenen mit den Bataillonen, Kettenangriffen und Strategems sind äußerst detailliert dargestellt und animiert. Sehr beeindruckend sind auch die Cut-Scenes, welche immer wieder in den Handlungsverlauf eingestreut wurden. Diese sind aber leider nicht zahlreich vorhanden und hätten gerne mehr sein können, wie in Vorgängern der Reihe.

An sich läuft das Spiel flüssig, egal ob im Handheld-Modus oder an den Fernseher angeschlossen. Wobei das Spiel am Fernseher natürlich viel besser zur Geltung kommt. Ein lohnenswertes Erlebnis schlechthin.

Für die beeindruckende Präsentation gibt es eine Wertung von 9,0 Punkten.

Sound

In puncto Sound steht Fire Emblem - Three Houses anderen Spielen in nichts nach. Jedes Schlachtfeld erhielt eigene Musik, um die epischen Kämpfe zu untermalen. Die Musik hält sich meist eher im Hintergrund, damit die Kampfgeräusche hervorstechen.

An sich ist der Sound passend und auf den Stil des Spiels zugeschnitten. Er passt zu jeder Szene hervorragend. Auch die Geräusche von Schwert, Schild und Bogen sind authentisch, was die Realitätsnähe noch mehr fördert. Die Vertonung der alltäglichen Geräusche ist überaus überzeugend und gut gelungen.

Auch an den japanischen Synchronstimmen gibt es rein gar nichts auszusetzen. Die Stimmen der Charaktere spiegeln sich in ihren Persönlichkeiten wieder. Ein hervorragendes Ergebnis, egal in welches Situation. Die englischen Stimmen sind leider nicht ganz so gelungen, hier fehlen zum Teil die Emotionen in den Gesprächen.

Daher gibt es für den Sound die Wertung von 9,5 Punkten.

Umfang

Wie schon angesprochen, erbieten einem ungeahnte Möglichkeiten, wie man das Maximum an Spielzeit rausholen kann. Wenn man versucht alles an Nebenmissionen und sonstigen Missionen mitzunehmen, kommt man auf gute 50 bis 60 Stunden. Um die Geschichte jedoch vollends zu genießen, sollte man alle Perspektiven der drei Häuser genauer beleuchten, was zu einer beachtlichen Spielzeit führt.

Das Spiel ist für einen Preis von 59,99 € (UVP) erhältlich. Für die Spielzeit mehr als angemessen. Ab April 2020 gibt es auch die Möglichkeit sich einen Erweiterungspass zu kaufen, um neue Outfits, Hilfs-Items, Quests, Karten und mehr zu erhalten. Ein definitiv lohnenswertes Erlebnis für Neueinsteiger und Fans der Fire-Emblem-Reihe.

In der Kategorie Umfang gibt es die beste Wertung von 10,0 Punkten.

Fazit

Fire Emblem - Three Houses wurde gerade von Fans herzlichst herbei gesehnt. Und enttäuscht wurde man definitiv nicht. Eine überragende neue Welt und eine höchst interessante Geschichte ergeben einen süchtigmachenden Mix, der einige Stunden andauert.

Ein würdiger Ableger für die Nintendo Switch. Egal ob für Kenner oder Neulinge, das Spiel ist für jeden zu empfehlen, der Wert auf Taktik und RPG legt. Vor allem Taktikern wird es Spaß machen, da man den Schwierigkeitsgrad des Spiels ändern kann.

Hier könnt ihr euch Fire Emblem - Three Houses beispielsweise zulegen: Review: Fire Emblem Three Houses Nintendo SwitchReview: Fire Emblem Three Houses Nintendo Switch

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