Review: Dragon Ball Z: Kakarot | PS4

Mit Dragon Ball Z: Kakarot betritt eines der beliebtesten Anime-Franchise weltweit neues Terrain. Statt geballten Kämpfen und ausgiebigen Multiplayer-Modi, geht es nun vollständig auf die RPG-Schiene. Kann ein solches Game überzeugen? Wir haben für euch einen spanneden Blick in das Game rund um Son Goku und seine Abenteuer geworfen.

Erlebe die Geschichte von Dragonball Z neu. Das ist die Idee, welche hinter diesem Spiel steckt. Anders als andere Spiele aus dem Franchise, ist dieses vollständig ein RPG, das man kennt und auch zu schätzen weiß. Hierbei wird nicht nur die Geschichte versucht abzudecken, sondern auch auf Elemente von bekannten RPGs zurückgegriffen.

Produziert wurde das Ganze von CyberConnect2 und weltweit durch BANDAI NAMCO Entertainment am 17. Januar 2020 in die Ladenregale gezaubert. Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 59,99 Euro gehört das Spiel zu den Vollpreistiteln für die PlayStation 4 und Xbox One.

Gameplay

Das Gameplay erinnert stark an das der traditionellen RPGs aus Japan. Man bewegt sich in einer offen gestalteten Welt und versucht seine Quests oder diverse Side-Quests zu erfüllen. Was das eigentlich recht langweilige Herumlaufen auflockert ist die Tatsache, dass man fliegen kann. Wie wir schon aus dem Anime wissen, ist das Fliegen eine sehr angenehme Art der Fortbewegung. Es gibt einem das Gefühl der Ungebundenheit, birgt jedoch auch die Gefahr die Orientierung zu verlieren.

Man hat versucht dem Spiel mehr Funktionen hinzuzufügen als es doch eigentlich notwendig ist. Das Angeln beispielsweise hat schon anfangs seinen Reiz, aber mit der Zeit wird es zu einer unnötigen Funktion des Spiels. Generell hat man das Spiel mit den vielen RPG-Elementen ein wenig überladen.

Das Kämpfen erinnert schon ein wenig mehr an die Dragon Ball-Spiele. Mit bekannten Attacken und einigen spannenden Tastenkombination pfeffert man den Gegnern die Attacken um die Ohren. Apropos Gegner: Vielleicht kennt ihr das Problem, wenn die normalen Gegner sehr leichte Beute sind und Bossgegner so viel Leben haben, dass sich ein Kampf unnötig in die Länge zieht. Bei Dragon Ball Z: Kakrot sind die Bossgegner auf einem Niveau, das schon fast keinen Spaß mehr macht. Die Lebensbalken der Bosse sind geradezu lächerlich hoch in Relation zum eigenen Leben.

Die Gegner besitzen Angriffe, welche den eigenen Balken schnell in den kritischen Bereich bringen. Manch einer mag nun anbringen, dass ein wenig mehr Schwierigkeit doch spannend sein kann. Aber ab einem bestimmten Punkt macht es keinen Spaß mehr. Wenn die Gegner fast immer ähnliche Angriffe nutzen und man am effektivsten gewinnt, wenn man immer nur ein oder zwei Tasten durchdrückt, dann muss man sich fragen, wo da der Spielspaß bleibt.

Das Leveln des Charakters ist auch eine Geschichte, die wir aus RPGs kennen. Die normalen Gegner sind so schwach, dass man teilweise Stunden damit verbringt, sich aufzuleveln. Eine nettere Option ist dagegen der Fähigkeitsbaum und die Möglichkeit spezifische Kampfstile zu fördern. Da macht das Kämpfen schon mehr Spaß.

Aufgelockert werden die Kämpfe durch synchronisierte Dialoge und Cutscenes. Diese tragen die Handlung weiter voran. Hier sitzt man nicht mehr als Spieler sondern als Zuschauer vor dem Fernseher. Wenn man einige Szenen vielleicht aus dem Anime wiedererkennt, kann es hin und wieder vorkommen, dass die langatmigen Erklärungen einem die Spannung verderben.

Insgesamt kann man sich darüber streiten, ob ein solches Gameplay wirklich für das Dragon Ball- Franchise notwendig ist. Fans der Reihe oder Fans von RPG im Allgemeinen werden Gefallen an diesem Spiel finden. Aber auch für diese kann das Gameplay entweder Kopfzerbrechen oder Langeweile bereiten. Spannend ist natürlich die Möglichkeit verschiedene Charaktere aus dem Universum spielen zu dürfen.

Das Gameplay bedient sich an klassischen RPG-Elementen und an beliebten Inhalten des Franchise. Insgesamt ist es aber nicht besonders und verdient sich in einer Gesamtbetrachtung 7,0 Punkte.

Präsentation

Wie man vom Entwicklerstudio CyberConnect2 schon gewohnt ist, sind viele Animationen sehr stark umgesetzt. Man hat sich beim Charakterdesign wirklich viel Mühe gegeben, sodass Fans und Neulinge voll auf ihre Kosten kommen. Ebenfalls schön anzusehen sind die verschiedenen Angriffe, welche authentisch die Kraft der Saiyajin zur Schau stellen. Man hat beim Spielen schon fast das Gefühl selbst durch die Angriffswucht erdrückt zu werden. Bei den NPCs hat man auch darauf geachtet, diese nicht zu uninteressant zu gestalten.

Die Präsentation leidet jedoch an einigen Stellen. Es kommt nicht selten vor, dass Charaktere durch die Kameraperspektive zu weit weg stehen. Wenn diese sprechen, sieht man deren Münder kaum bewegen. Manchmal sind diese auch einfach nicht mehr sichtbar. Das kann hin und wieder belustigend sein, ist aber tatsächlich eine fehlerhafte Umsetzung.

Ebenfalls problematisch ist die Spielumgebung. Wer sich zu Fuß durch die verschiedenen Welten kämpft, wird es vielleicht nicht sofort bemerken. Wer aber fliegt, dem wird etwas sehr Unangenehmes auffallen: Leere. Oft sind einige Landabschnitte etwas karg gestaltet. Einfach einen Hügel und einen Baum zu platzieren macht die Spielewelt nicht immer lebendig. Auch wirkt die menschliche Zivilisation etwas dünn. Es gibt nur wenige Städte oder Dörfer. Man hat versucht Straßen zu verlegen, aber sie wirken wie die ewigen Autobahnen in Amerika - endlos und ziellos. Fast schon frech wird es, wenn man auf anderen Planeten landet und diese eigentlich wie die Erde leer sind, nur mit anderen Farben ausgeschmückt wurden.

Nicht besonders prickelnd ist das stark beworbene Feature des Angelns. Es ist zwar anfangs witzig, aber dass man jedes Mal vor dem Angeln sehen muss, wie Son Goku oder sein Sohn deren Schwanz an das hintere Gesäß anbringen, um dann daran einen überdimensionierten Fisch an Land zu ziehen, ist schwer zu deuten und schon fast verstörend.

Abgesehen von diesen Dingen muss man dem Spiel zugestehen, dass viel Arbeit in das Design gesteckt wurde. Gegner und auch die Lieblingscharaktere wurden detailreich geschmückt und in Szene gesetzt. Aus der Perspektive eines Fans kommt man an dieser Stelle voll auf seine Kosten.

Die Tatsache, dass auch viele Cutscenes dabei sind, welche sauber animiert sind, machen das Spiel zu einem kleinen Kinoerlebnis. Der schönste Aspekt der Präsentation ist aber die Einarbeitung von Bildern aus der Urserie und dessen Nachfolgern. Da schlägt das Herz eines nostalgischen Anime-Fans einfach schneller.

Grafisch hebt sich Dragon Ball Z: Kakarot nicht unbedingt von anderen Spielen aus diesem Bereich hervor. Durch die Detailverliebtheit an den Charakteren und Gegnern und den vielen Erinnerungen aus der Urserie, wird hier vor allem Fans ein sehr schönes Spiel geboten.

In dieser Kategorie verdient sich das Spiel trotz kleiner Schwächen 8,5 Punkte.

Sound

Das Spiel lässt die Option offen wahlweise mit englischer oder japanischer Vertonung zu spielen. Für das Spiel wurde der Sprechercast, der dazu passenden Serie auf den Plan gerufen. Dieser macht seinen Job wie gewohnt tadellos. Die Stimmen sind jederzeit klar hörbar und vermitteln die Emotionen passend und packend. Die dazugehörigen Untertitel auf Deutsch sind deutlich lesbar.

An Special Effects bei Angriffen gibt es einen großen Haufen. Hierbei hat man sich sowohl an den anderen Kampfspielen aus dem Dragon Ball- Universum als auch an der Serie orientiert. Ähnlich wie in der Serie, wird der Angriff erst benannt und dann genutzt. Das kann bei kurzen Angriffen ein wenig störend sein.

Musikalisch wird den Spielern einiges geboten. Nach alter JRPG-Manier wird man permanent schönen Musiktiteln ausgesetzt. In spannenden Augenblicken fesselt die Hintergrundmusik an den Fernseher, während Flüge über die Landschaften einfach entspannend wirken. Wie in den meisten Spielen, kann man die Lautstärke des Sounds individuell einstellen. Für diejenigen, die die Angriffseffekte zu laut empfinden, haben an dieser Stelle eine Abhilfe gefunden.

Der Sound ist dem Spiel sehr angemessen. Hebt sich aber auch hier wieder nicht besonders von anderen Titeln hervor. Fans und Neulinge werden aber das Spiel mit den durchaus gelungenen musikalischen Einlagen genießen.

Das Spiel verdient sich an dieser Stelle 8,0 Punkte.

Umfang

Der Preis ist einem Vollpreistitel angemessen. Man kommt mit der Hauptstory allein auf mindestens 60 Stunden. Durch die vielen Nebenquests und die verschiedenen Möglichkeiten die Umgebung zu nutzen, kommt man gut und gerne auf 80-100 Zeitstunden, was bei einem RPG ein sehr guter Wert ist.

Stöbern kann man darüber hinaus auch in der digitalen Bildergalerie und den verschiedenen gesammelten Informationen im Menü. Außerdem sollte man anmerken, dass die Dragon Ball Z- Saga mit diesem Spiel überwiegend abgedeckt ist, was schone eine große Leistung der Produzenten und im Spiel entsprechend zu honorieren ist. Die verschiedenen Screenshots aus der Urserie geben dem Spiel den Flair, der dann auch jeden auf eine kleine Reise in die eigene Kindheit mitnimmt.

Für den großen zeitlichen Umfang und die Vielseitigkeit innerhalb des Spiels, verdient sich das Spiel 9,0 Punkte.

Fazit

Welches Produkt holt man sich mit Dragon Ball Z: Kakarot für die Spielkonsole? Unter der großen Auswahl von namhaften RPGs ist es selbstverständlich schwer Schritt zu halten. Darum geht es bei diesem Videospiel auch nicht unbedingt. Es geht hier viel mehr um eine Hommage an das Franchise und die Fans, die Dragon Ball dahin getragen haben, wo es jetzt steht. Wer mit diesem Spiel große Innovation erwartet hat, wird letztlich enttäuscht, hat aber an dieser Stelle wohl auch falsche Erwartungen gesetzt.

Das Spiel ist nicht nur für Fans der Reihe geeignet. Neulinge werden sich in diesem Spiel eben wegen der vielen gewöhnlichen RPG-Elemente schnell zurechtfinden. Auch wenn es oft langatmig wirkt, lohnt es sich durchaus das Spiel zu spielen. Preislich ist es für ein Vollpreistitel durchaus angemessen.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei BANDAI NAMCO Entertainment für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Interesse am Spiel? Hier gibt es die Gelegenheit das Geld liegen zu lassen: Review: Dragon Ball KakarotReview: Dragon Ball KakarotReview: Dragon Ball KakarotReview: Dragon Ball Kakarot

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