Als ich meine erste eigene Wohnung bezog, bekam ich zum Einstand die Couch meiner Tante, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade eine neue Ledergarnitur zugelegt hat. Dieses Angebot nahm ich gerne an, da ich außer meinem Kleiderschrank und einigen Regalen keinerlei Möbel von zu Hause mitnahm. Jedes Möbelstück, das ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht neu kaufen musste, war eine willkommene Schonung meines Budgets.
Die Couch, die sie mir vererbt hat, war eine dunkelblaues Modell mit Rundecke und Veloursbezug, die von oben betrachtet einem großen, blauen C ähnelte. Mit den Jahren sammelten sich die Gebrauchsspuren, die sich nicht mehr entfernen ließen und die Nähte, die das Velours zusammenhielten, litten auch merklich und gingen auseinander.
Nachdem der Hase seinen Hausstand mit in meine Wohnung, die im letzten Spätsommer zu unserer Wohnung wurde, brachte, tauschten wir meine gute, alte Couch gegen seine aus, die das komplette Gegenteil von meiner war: Rot, kompakt und glich, wenn ich ihre Form wieder mit einer Buchstabenform vergleichen würde, einem auf dem Kopf stehenden L. Die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden augenscheinlich hatten, war der Veloursbezug, wenn auch in einer anderen Farbe.
Insgesamt betrachtet ist diese Couch gemütlich und auch nett anzusehen, doch sie hat einen entscheidenden Nachteil: Die lange Seite, auf der man sich lang machen ausstrecken kann, ist für 2 Personen, die nebeneinander liegen, zu schmal. Zwar quetschen wir uns immer zusammen, damit wir beide darauf liegen können, aber auf Dauer lässt sich diese Position kaum aufrecht erhalten, ohne dass einem der Arm einschläft oder dem anderen die Schulter schmerzt.
Aus diesem Grund grübeln wir schon länger über neue Polstermöbel nach. Eine moderne Eckgarnitur mit dunkelgrauem Stoffüberzug schwebt mir dabei vor. Es muss kein Modell in C-Form sein, ein L finde ich ehrlicherweise schöner. Die Hauptsache ist, dass sie tief genug ist, damit wir beide zukünftig bequem nebeneinander darauf liegen können.
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