Retroreview: Theme Hospital

Retroreview: Theme Hospital

Vor langer Zeit, als Vogelgrippe, BSE und Schweinegrippe noch weitestgehend kein Chaos in der Bevölkerung verursacht hat, gab es in der virtuellen Welt Ärzte, die schlimmeres heilen konnten. Krankheit, die bisher kein Mensch jemals zu Gesicht bekommen hat.

Als Krankenhausverwalter haben wir in Theme Hospital die Möglichkeit erhalten, selbst ein Krankenhaus aufzubauen, wobei wir die gesamten Räume aufbauen und ausstatten, sowie das entsprechend gebildete Personal einstellen müssen. Doch nicht nur auf das Personal müssen wir entsprechend achten, sondern die Patienten müssen gut verpflegt werden.

Das Wohl des Patienten

theme-hospital-1So müssen wir uns um deren Durst kümmern und immer in der Nähe einen Getränkeautomaten vorhanden haben. Pflanzen sorgen für genügend Sauerstoff und mildert den Schmerz dieser, aber auch Heizkörper müssen genügend da sein, da sonst diese frieren. Aber nicht zu stark diese einstellen, denn zu große Hitze lässt die Patienten genauso leiden.

Jeder Patient muss zuerst durch einzelne Untersuchungen, sei es beim Allgemeinmediziner oder beim Röntgen, bis überhaupt feststeht, was dieser haben könnte. Doch einige Krankheiten nagen schwer an der Gesundheit und wir müssen dafür sorgen, dass dieser zwar so viele möglichen Untersuchungen machen muss, damit das Krankenhaus überhaupt wirtschaftlich arbeitet, aber so wenig wie möglich, damit dieser uns nicht auf den Fluren zusammenbricht und stirbt.

Noch wichtiger ist auch, dass die sanitären Anlagen vorhanden sind, denn keiner möchte, dass sich die Patienten in die Hose machen oder permanent im Krankenhaus übergeben, was eine Kettenreaktion und somit auch zu einer Epidemie von einer Krankheit sorgen kann.

Planung ist alles!

Zu jedem Beginn eines Levels sollte man sich eine genaue Übersicht machen, welche Fläche man zum bauen hat, welche man kaufen kann und welche Räume einem zur Verfügung stehen. Denn jeder Raum benötigt eine Mindestgröße und eine grundlegende Ausstattung. Das Personal muss gut genug geschult sein und auch Fachgebiete abdecken, denn nur ein Chirurg kann in einem OP arbeiten.

Des weiteren müssen genug Sitzplätze, Getränkeautomaten für die Patienten, sowie ein Pausenraum fürs Personal aufgestellt werden, denn sollten die Ärzte und Schwestern nicht zur Ruhe kommen, drehen diese völlig durch. Auch muss bedacht werden, umso besser die Ärzte werden und länger für den Spieler arbeiten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese unzufrieden werden und eine Gehaltserhöhung verlangen.

Aber auch in den späteren Krankenhäusern ist Bildung einer der wichtigsten Punkte. Ein Trainingsraum sorgt dafür, dass ein Facharzt seine Kollegen ausbildet, damit diese später andere Diagnose- oder Behandlungsräume führen und somit das gesamte Krankenhaus schneller die Patienten behandelt werden können. Aber auch die Sicherheit, in der feststeht, dass es sich wirklich um besagte Krankheit handelt, steigert sich prozentual, auf Grund des Bildungsgrades des Arztes.

Durchgeknallt und Abgefahren

theme-hospital-2Theme Hospital ist, was seine Krankheiten und Behandlungsmethoden angeht, nicht unbedingt an der Realität angelehnt. Die Vielfalt und Behandlung dieser ist einfach nur verrückt. Natürlich gibt es Krankheiten wie die so genannte „Schlafkrankheit“ was eine permanente Müdigkeit darstellen soll, verursacht hierbei durch die Schlafdrüse. Es gibt auch die sogenannte „Heiße Erkältung“ welches eine Schniefnase und Husten verursacht, aber auch eine Verfärbung der Lunge. Interessanter wird es aber bei „Aufgeblasen“, wobei hier nicht der Charakter aufgeblasen ist, sondern durch den Charakter verursachten aufgeblasenen Kopf. Hier hilft nur das aufstechen des Kopfes, damit die sinnlose Luft ausströmen kann. Auch verrückt ist „Tarnkappe“, welche die Person unsichtbar macht. Hier hilft nur ein Elixier aus der Apotheke.

Das gesamte Spiel hat neben ein paar etwas realistischen Krankheiten wirklich verrückte Krankheiten, welche sich eher über Charaktereigenschaften lustig macht, sei es das abgehobene oder das Lügen und noch vielen mehr.

Der Eindruck zählt

Das Spiel selbst stammt aus dem Jahre 1997, die Zeit des Aufbruchs und Ausbruchs aus der 2D in die 3D-Grafik. Theme Hospital musste sich so gesehen gegen Titel wie Final Fantasy 7 ankommen, aber auch Dungeon Keeper, welches eine Mischung aus Sprites aber auch 3D Umgebung nutzen, ankommen, wobei zweiteres sowieso aus dem Hause Bullfrog kam. Wir konnten aber Theme Hospital mehr in einer isometrischen Ansicht und etwas mehr Cartoon-Stilistik genießen, was die verrückte Seite des Spiels in den Vordergrund brachte.

Die gesamte Steuerung kann über Maus laufen, doch die Nutzung von der Tastatur ist recht praktisch und sollte spätestens beim Scrollen mit genutzt werden, man ist aber nicht davon abhängig.

Die Musik-Files sind Midis, wobei man hier die Möglichkeit hat, die gewünschten Musikstücke, welche einem am besten gefällt, aktiviert zu lassen, sowie die restlichen einfach zu deaktivieren. Die Geräuschkulisse ist lustig, verrückt und die Ansagen im Krankenhaus, sind manchmal absoluter Schwachsinn, um das Spielgeschehen aufzulockern, aber auch informativ, wenn gerade ein Arzt in einem Raum fehlt.

Grafik 20out of 5 Gameplay 16out of 5 Sound 20out of 5

Fazit

Die Mischung zwischen ernsthaften Thema und durchgeknallten Ideen und Krankheiten hat dem Spiel einen sehr guten Eindruck verliehen und hebt den Spielspaß sehr stark. Einzig der Schwierigkeitsgrad, der sich im Laufe der Level steigert, wird für Anfänger irgendwann zur Hölle. Aber sonst ein Top Spiel,
Scholz'sche Formel:
Krankenhaus + verrückte Krankheiten + Cartoon Grafik + Bullfrog = Theme Hospital

4.75

4.75 out of 5 Ausgezeichnet


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