Spätestens seit der Kreation seines Werkes Estudios sobre la felicidad von 1979 und 1981 ist der chilenische und in New York sesshafte Künstler und Architekt Alfredo Jaar definitiv ein Teil der Szene zeitgenössischer Kunst. Seine Arbeit bezieht das Kino als künstlerisches Medium mit ein und weckte in den nachfolgenden Jahren immer gröβeres Interesse. Möglicherweise war seine Teilnahme an der Biennale von Venedig im Jahre 1986 ein entscheidender Moment, welcher diese Tendenz bestätigte. Die Arbeit Gold in the Morning bestand aus einer berühmten Fotoserie von brasilianischen Bergarbeitern bei der Arbeit.
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Die groβe Tiefe der Grube dieses furchtbaren Tagebaus entspricht auf gewisse Weise auch dem immer gröβeren Abgrund zwischen Entwicklung und Unterentwicklung und die Weise, auf die Letztere nicht unumgänglich, sondern ein Resultat der Ersteren ist. Diese Art von politischen Reflexionen, die aus den Bildern zu sprechen scheinen, sind vielleicht eines der besonderen Kennzeichen des Werkes von Jaar, wie auch die Arbeiten innerhalb des Projektes Ruanda (1994-2000) zeigen. Hier steht das Verhältnis zwischen dem schrecklichen Genozid, der im letzten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts in dem afrikanischen Land verübt wurde und der Komplexität seiner Repräsentation, speziell in Form von Bildern, mit allem was dies impliziert, im Mittelpunkt.
Tatsächlich könnte man auf fast seine gesamte künstlerische Produktion den Titel eines seiner berühmtesten Werke anwenden, mit welchem er auf die Documenta 11 nach Kassel eingeladen wurde. Eine bemerkenswerte Installation, die aus einem Gang in kompletter Dunkelheit bestand, an dessen Ende von einem Raum ein weiβes Licht ausging. Die Arbeit El lamento de las imágenes (Lament of the images) wurde von einer Reihe an Texten begleitet, die über einen möglichen Umgang mit den Bildern sprechen, welche zu Beginn des verstörenden Korridors zu sehen sind.
Die soziale Dimension der politischen Kritik innerhalb seines Werkes ist auβerdem auf bemerkenswerte Weise in seinen Internventionen im öffentlichen Raum in verschiedenen Städten der Welt präsent, wie in Montreal (wo er eine groβe Anzahl an roten Lichtern in der Kuppel eines der sichtbarsten Gebäude der Stadt anbringen lieβ. Diese waren verbunden mit Vorrichtungen in Obdachlosenunterkünften in der Nähe des Gebäudes und jeder Obdachlose, der in die Unterkünfte kam, konnte per Knopfdruck das Einschalten des roten Lichtes in der Kuppel bewirken) oder Skoghall in Schweden, ein Ort an dem er ein Museum aus Papier errichtete, welches die Werke von jungen Künstlern beinhaltete und 24 Stunden später angezündet wurde.
Die Ausstellung mit dem Titel The way it is. Eine Ästhetik des Widerstands in der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst (NGBK) in Berlin spiegelt das Interesse wieder, das sein Werk in Deutschland nach der Präsentation von Lament of the images geweckt hat. Vom 15. Juni bis zum 17. September http://www.berlinischegalerie.de/en/exhibitions/preview/alfredo-jaar.html