RESIDENT EVIL: DEGENERATION ist 2008 der Videospiel-Vorlage würdig

Während Paul W. S. Anderson seinen ersten und später folgende Resident Evil-Realfilme bewusst vom Videospiel-Franchise abgekoppelt hat – minus die Verwendung bekannter Figuren – hat es sich eine weitaus bessere Reihe nebst Milla Jovovichs Einsatz als Alice zur Aufgabe gemacht, die Videogames nicht links liegen zu lassen, sondern im selben Kosmos seine filmische Aufarbeitung bekannter Videospielwelten anzusiedeln. Und da liegt nun also Resident Evil: Degeneration, der erste CGI-Animationsfilm, der 2008 unter der Regie von Makoto Kamiya entstanden ist.

In Zusammenarbeit der Capcom Studios und Sony Pictures Entertainment finden wir uns in Resident Evil: Degeneration am Harvardville Flughafen wieder, wo der T-Virus sowohl an Bord eines Passagierflugzeuges als auch im Terminal um sich greift und Menschen in Zombies verwandelt. Das infizierte Flugzeug crasht in den Flughafen, wo Claire Redfield, die junge Rani und der unsympathische Senator Ron Davis sich dazu gezwungen fühlen, sich in der VIP Lounge vor den Untoten zu verstecken.

Der gesamte Flughafen wird von einem lokalen Special Response Team und dem United States Marine Corps abgeriegelt. Um eventuelle Überlebende zu bergen, betreten Officers Angela Miller und Greg Glenn die Anlage und werden dabei von Federal Agents Leon S. Kennedy begleitet, womit es zum ersten Aufeinandertreffen Kennedys und Redfields seit dem 1998er Videospiel Resident Evil 2 kommt.

RESIDENT EVIL: DEGENERATION ist 2008 der Videospiel-Vorlage würdig

Resident Evil: Degeneration

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Leon S. Kennedy und Claire Redfield kämpfen um ihr Überleben.

Das Schöne an Resident Evil: Degeneration ist, dass er seine Thematik(en) so ernst nimmt und auch so ernsthaft als Survival-Horror verkaufen möchte, dass wir keine auflockernden One-Liner serviert bekommen, keine Standard Hollywood-Kost (nicht, dass das immer schlecht wäre), sondern wirklich in ein Resident Evil-Abenteuer eintauchen dürfen, wie wir es auch als Videospiel erleben wollen würden.

Dementsprechend wirft Degeneration auch immer wieder Momente ein, die eben an ein Videospiel erinnern könnten. Seien es klassische Aufeinandertreffen mit Zombies, mit vermeintlichen Endgegnern oder animierte Kameraeinstellungen, die uns zuerst einen Gesamtüberblick über die infizierte Szenerie geben, bevor wir uns mit den Hauptfiguren durch das Chaos schlagen müssen.

So einen Moment bekommen wir direkt zu Beginn, wenn das Passagierflugzeug spektakulär in das Terminal crashed und die Kamera sich nach ganz weit oben und zugleich nach hinten bewegt – als hätte sie aufgetragen bekommen, uns nun einmal das Areal zu zeigen, das wir durchqueren müssen.

Ganz nebenbei durchstreift der Film selbst diverse Thematiken, die die Realfilme niemals auch nur ansatzweise angekratzt hätten, um ihre Welt irgendwie relevanter und erlebbarer zu machen – oder der Umbrella Corporation ein wenig Verantwortung für ihr desaströse T-Virus Massaker zuzuschreiben.

So übernimmt die Figur des Senators Ron Davis die Rolle des Politikers, der sich selbst am nächsten ist. Die Verbreitung des Virus wird so zu einer politischen Debatte gemacht oder aber zu einer politischen Verantwortungs-Verweigerung – denn Davis möchte jegliche Verbindung zwischen sich und irgendeiner Verantwortung kappen.

Dann gibt es natürlich auch ganz oberflächlich betrachtet die Zombie Apokalypse, die hier weiter um sich greift, verpackt in einen Horrorfilm, einen Thriller, aber auch in ein Familiendrama – das kleine Mädchen, Rani, wird von ihrer Mutter bei Claire Redfield in Obhut gegeben und segnet dann das zeitliche, wodurch Rani natürlich einiges emotional aufarbeiten muss.

RESIDENT EVIL: DEGENERATION ist 2008 der Videospiel-Vorlage würdig

Resident Evil: Degeneration

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Nicht nur Zombies, sondern auch andere Kreaturen tauchen in RESIDENT EVIL: DEGENERATION auf.

Derweil erfreut man sich der Blicke in den ungläubigen Augen der Spezialeinheit-Officers, die zuerst mit den Untoten versuchen zu kommunizieren. “Stop oder ich schieße” tönt es da zuerst, bevor dann auf die Beine gefeuert wird, was bei einem Zombie natürlich herzlich wenig bewirkt. Hier verstehen wir dann, dass sich Resident Evil: Degeneration noch gar nicht so weit in der Handlung der Videospielreihe fortbewegt hat. Es ist ein der ersten Stories, die sich aus Raccoon City heraus bewegt.

Deshalb sind Claire Redfield und Leon S. Kennedy so wichtige und willkommene Figuren in diesem Film, da sie bereits beide in Kontakt mit den Untoten gekommen sind und sowohl für die Zuschauer als auch für die übrigen Charaktere die notwendige Aufklärungsarbeit leisten, um die Apokalypse überstehen zu können.

Natürlich wird dafür Sorge getragen, dass nicht alle Figuren überleben, damit wir auch – ganz Resident Evil-typisch – ein paar blutige Zombie-Angriffe zu sehen bekommen. Die Story wird noch viel weiter gesponnen, als nur bis zur einer Untoten-Attacke auf einen Flughafen, aber darin liegt der Schauwert von Resident Evil: Degeneration, sich überraschen zu lassen, wo die Geschichte uns hinträgt. Überraschungen hielt das Hollywood-Franchise immerhin kaum für uns parat.


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