Rennen 1:
Das dritte Rennwochenende des ADAC Formel Masters in der Saison 2013 begann für den Berliner Rennstall Mücke Motorsport äußerst erfolgreich. Bereits im Qualifying sicherten sich drei Fahrer des Teams die ersten drei Startplätze für Rennen 1, das der Berliner Hendrik Grapp (19, Berlin, Mücke Motorsport) am Samstag gewann. Für den 19-Jährigen war es der erste Sieg in dieser Saison. “Ein besseres Geschenk als meinen ersten Saisonsieg hätte ich mir zum kürzlich bestandenen Abitur nicht machen können. Dieser Erfolg ist ein großartiges Erlebnis, speziell, da ich im letzten Jahr auf dem Sachsenring nicht gut zurechtgekommen bin”, freute sich Grapp.
Hinter Grapp sorgte Rookie Maximilian Günther (15, Rettenberg, Mücke Motorsport) für einen Mücke-Doppelerfolg auf der sächsischen Traditionsstrecke. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport fuhr in seinem siebten Rennen im ADAC Formel Masters zum vierten Mal auf das Podium. Günther ist damit der bislang erfolgreichste der 14 Serienneulinge in diesem Jahr.
Indy Dontje (20, NED, Lotus) komplettierte die Top-Drei des ersten Rennens. Der Niederländer profitierte von zwei Durchfahrtsstrafen für Alessio Picariello (19, BEL, Mücke Motorsport) und Marvin Dienst (16, Lampertheim, Neuhauser Racing). Der Meisterschaftsführende Picariello führte das Rennen bis zur zwölften Runde vor seinen Teamkollegen Grapp und Günther an, war dann allerdings unter gelben Flaggen zu schnell unterwegs und musste einmal durch die Box fahren. Das kostete den Pole-Setter einen möglichen Podestplatz – er fiel auf die sechste Position zurück. Dienst, lange Zeit auf bestem Wege zum vierten Platz, musste wegen des gleichen Vergehens ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe absolvieren und sich am Ende mit Platz neun zufrieden geben.
Hinter den Top-Drei belegte ADAC Stiftung Sport Förderpilot Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport) den vierten Platz. Der Däne Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing) verbesserte sich im Verlauf der 18 Runden um insgesamt vier Positionen und überquerte die Ziellinie als Fünfter.
Lokalmatador Florian Herzog (19, Dresden, KUG Motorsport) überzeugte hinter dem sechstplatzierten Picariello mit Rang sieben. Der Dresdner startete nach einem schwierigen Qualifying von der 14. Position, kämpfte sich im Rennen aber kontinuierlich nach vorne. In der letzten Runde überholte er Fabian Schiller (16, Troisdorf, Schiller Motorsport) und fuhr zum ersten Mal in dieser Saison in die Punkteränge.
Eine große Aufholjagd gelang ebenfalls Kim Alexander Giersiepen (19, Radevormwald, KSW Motorsport) von Startplatz 16. Der KSW Motorsport-Pilot beendete das Rennen auf Platz zehn und sammelte damit seine ersten Meisterschaftspunkte im ADAC Formel Masters.
Nach dem siebten Saisonrennen führt Picariello die Meisterschaft mit 115 Punkten an. Im Kampf um die weiteren Positionen geht es eng zu: Günther und Beer liegen hinter dem Belgier, der bereits vier Rennen gewonnen hat, mit jeweils 84 Zählern gleichauf.
Auch im zweiten Rennen am Sonntagvormittag um 09:30 Uhr (Im Live-Stream auf www.adac.de/motorsport) startet Picariello von der Pole Position. Er teilt sich die erste Startreihe mit seinem Teamkollegen Grapp. Günther und Beer belegen die Startpositionen drei und vier.
Rennen 2:
Alessio Picariello (19, BEL, Mücke Motorsport) gewann das zweite Rennen des ADAC Formel Masters auf dem Sachsenring. Der Mücke-Pilot sicherte sich einen souveränen Start/Ziel-Sieg und baute seine Führung in der Meisterschaft weiter aus. Picariello setzte sich am Start knapp gegen seinen Teamkollegen Hendrik Grapp (19, Berlin, Mücke Motorsport) durch und fuhr danach einen komfortablen Vorsprung heraus. Der Meisterschaftsführende verteidigte Platz eins auch bei zwei Re-Starts nach zwei Safety-Car-Phasen und überquerte die Ziellinie mit knapp fünf Sekunden Vorsprung auf Marvin Dienst (16, Lampertheim, Neuhauser Racing) als Sieger.
“Die beiden Safety-Car-Phasen kosteten mich meinen Vorsprung, aber ich blieb konzentriert und wusste, dass ich sehr schnell bin”, freute sich der Belgier über seinen fünften Erfolg in der Saison 2013. Beim Auftaktrennen zum dritten Rennwochenende der Highspeedschule des ADAC am Samstag war Picariello ebenfalls von der Pole Position gestartet, doch eine Durchfahrtsstrafe kostete ihn eine mögliche Podiumsplatzierung und er musste sich mit Platz sechs begnügen.
Neuhauser-Pilot Dienst profitierte von der zweiten Safety-Car-Phase in Runde zwölf, die durch einen Unfall von Kim Alexander Giersiepen (19, Radevormwald, KSW Motorsport) ausgelöst worden war. Nach dem Re-Start verbesserte sich Dienst in den letzten beiden Runden vom vierten auf den zweiten Platz und stand zum zweiten Mal in seiner Debütsaion auf dem Podium.
Mikkel Jensen (18, DK, Lotus) nutzte die zweite Safety-Car-Phase ebenfalls für eine Positionsverbesserung. Der Lotus-Pilot überholte Teamkollege Indy Dontje (20, NED, Lotus) in Runde 15 und im letzten Umlauf Beitske Visser (18, NED, Lotus) nach einem Fahrfehler der Niederländerin im Kampf um Platz drei. Red-Bull-Juniorin Visser war der große Pechvogel der turbulenten Schlussphase: Nach einem perfekten Start fuhr die Lotus-Pilotin lange Zeit auf Platz drei, doch ihr Ausrutscher in der letzten Runde warf sie bis auf den siebten Rang zurück.
Dontje, der wie Visser bei halbnasser Strecke auf Regenreifen setzte, verpasste seinen zweiten Podestplatz an diesem Wochenende als Vierter knapp. Dahinter musste sich Hendrik Grapp (19, Berlin, Mücke Motorsport), der Sieger des ersten Laufs auf der sächsischen Traditionsstrecke, mit Platz fünf begnügen. Der Berliner hatte das Rennen vom zweiten Startplatz aufgenommen, wurde aber schon kurz nach dem Start von seinen Verfolgern überholt.
Ein kurioses Rennen erlebte Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport). Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport startete von Platz sieben und machte direkt Positionen gut. Nach einer Kollision in der zweiten Runde mit Maximilian Günther (15, Rettenberg, Mücke Motorsport) wurde er jedoch mit einer Durchfahrtsstrafe belegt und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Nach einer furiosen Aufholjagd überquerte er die Ziellinie als Siebter. Da der Sechstplatzierte Nicolas Beer (17, DK, Neuhauser Racing) jedoch nach Rennende wegen der Behinderung eines anderen Piloten mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt wurde, erbte Kremer Rang sechs.
Lokalmatador Florian Herzog (19, Dresden, KUG Motorsport) aus Dresden verbesserte sich von Startplatz 14 um sechs Positionen und erzielte als Achter zum zweiten Mal in dieser Saison Meisterschaftspunkte. Die beiden Rookies Kim Luis Schramm (15, Gräfinau-Angstedt, Mücke Motorsport) und Fabian Schiller (16, Troisdorf, Schiller Motorsport) komplettierten die Punkteränge.
Rennen 3:
Das dritte Rennen des ADAC Formel Masters auf dem Sachenring geht in die Geschichtsbücher ein: Beitske Visser (18, NED, Lotus) sicherte sich den Sieg nach sechs absolvierten Runden. Pünktlich zum Rennbeginn am Sonntagnachmittag setzte starker Regen ein. Bei schwierigen Witterungsbedingungen rutschten Martin Gatz (18, Dortmund, KSW Motorsport) und Benedikt Gentgen (15, Hürtgenwald/Zerkal, JBR Motorsport & Engineering) im ersten Umlauf von der Strecke. Es folgte eine Safety-Car-Phase. Nach fünf Runden hinter dem Safety Car entschied die Rennleitung, den dritten Lauf auf der sächsischen Traditionsstrecke wegen des heftigen Unwetters abzubrechen.
Visser ging somit als strahlende Siegerin nach lediglich einer “richtigen” Rennrunde hervor. Nach einem schwierigen Saisonauftakt war es der erste Sieg der Red-Bull-Juniorin in diesem Jahr. Die Lotus-Pilotin übernahm kurz nach dem Start die Führung von Pole-Setter Florian Herzog (19, Dresden, KUG Motorsport) – es war das rennentscheidende Manöver zum Sieg. Lokalmatador Herzog hatte Pech und fiel bis zur Mitte der ersten Runde bis auf Platz vier zurück. Der Dresdner verpasste sein erstes Podium in der Highspeedschule des ADAC knapp, fuhr aber in allen drei Rennen in die Punkteränge.
Neben Visser fuhr Hendrik Grapp (19, Berlin, Mücke Motorsport) als Zweiter auf das Podest. Der Sieger des ersten Rennens auf dem Sachsenring überholte von Startplatz vier seinen Vordermann Jason Kremer (18, Bonn, Schiller Motorsport) sowie Herzog. ADAC Stiftung Sport Förderpilot Kremer sicherte sich den dritten Platz auf dem Podium.
Hinter Herzog belegte Marvin Dienst (16, Lampertheim, Neuhauser Racing) den fünften Platz. Der Rookie, der das zweite Rennen am Sonntagmorgen als Zweiter abgeschlossen hatte, setzte sich in der ersten Runde gegen Indy Dontje (20, NED, Lotus) durch. Der Niederländer musste sich mit der fünften Position begnügen.
Der Meisterschaftsführende Alessio Picariello (19, BEL, Mücke Motorsport) hätte sich sicherlich ein längeres Rennen gewünscht. Für den dritten Lauf wurde die Startreihenfolge der besten Acht umgekehrt, weshalb Picariello, der Sieger des zweiten Rennens auf dem Sachsenring, Lauf drei von Position acht begann. Im Verlauf der ersten Runde erzielte er einen Positionsgewinn und überquerte die Ziellinie als Siebter.
Hinter dem achtplatzierten Mikkel Jensen (18, DK, Lotus) führte Nicolas Beers (17, DK, Neuhauser Racing) Aufholjagd bis auf Platz neun. Der Däne startete nach einem kniffligen Wochenende vom 15. Startplatz und verbesserte sich nach dem Start um sechs Positionen.
Die Top-Zehn erhalten trotz der verkürzten Renndauer die volle Punktzahl, da mindestens 50 Prozent der vorgesehenen Renndauer absolviert wurden.
Nach fünf Siegen in den ersten neun Rennen reist Picariello als Spitzenreiter der Meisterschaft zum nächsten Rennwochenende an den Nürburgring (2. bis 4. August). Der Belgier führt die Gesamtwertung seit dem Auftaktrennen in Oschersleben an und baute seinen Vorsprung auf 144 Punkte aus. Dahinter trennen den zweitplatzierten Kremer (96 Punkte) und Günther auf Platz fünf (84 Punkte) zwölf Zähler.