René Redzepi (der Mann hier oben, mit der Riesenkrabbe in der Hand) ist einer der besten Köche der Welt. Hat mit seinem Noma so ziemlich alles erreicht, was man als Koch erreichen kann. Er sieht gut aus, gibt smarte Interviews und gehört für mich neben Alex Atala und Magnus Nilsson zur Speerspitze der innovativen und gleichzeitig nahbaren Haute Cuisine. Damit erzähle ich euch aber nichts Neues.
René Redzepi hat – und das wissen bis dato lediglich 170.000 Menschen (seine Abonnenten) – eine unfassbar inspirierende Facebook-Seite und ein Händchen für Social Media. Was dieser Däne mir täglich in meine Timelines bei Facebook und Instagram spült, lässt mein Genießer-Herz in Regelmäßigkeit wilde Sprünge vollführen. Rédzepi hat mit seinen Restaurants in Kopenhagen und Sydney Zugang zu Zutaten, die ich in meinem Leben vermutlich nie in die Hände bekommen werden. Ich spreche hier nicht von teurem Kaviar oder gastronimischen Absurditäten, sondern ganz einfachen, aber seltenen Dingen wie glänzenden Waldbeeren. Wirklich exotischem Obst. Fangfrischen Fischen. Wildesten Wildkräutern. Und daran lässt er alle teilhaben. Mir beschert er damit Tag für Tag einen kleinen Freudensprung, wenn ich realisere, dass es da draußen noch so vieles gibt, das ich unbedingt probieren will.
Vollkommen unprätentiös und informell kommentiert René Redzepi beispielsweise seine neueste Pilz-Entdeckung: „Chicken of the woods“ mushroom – have you ever tasted this? Amazing stuff like eating the best roasted chicken.“ Eine Koryphäe der Kochszene plaudert wie ein neugieriges Kleinkind drauf los, bläst seine kulinarischen Gedankenspiele in nahezu unreflektierter Form in die unkontrollierbaren Weiten sozialer Netzwerke. Rene Redzepi muss sich auf Facebook nicht mehr als Profi profilieren. Er postet munter drauf los, was ihm gerade in die Hände fällt. Zurück zur kindlichen Freude über die kleinen Dinge. Das macht ihn nahbar und das fasziniert mich. Ein bisschen so, als nähme er einen täglich kurz bei Seite, um zu sagen: „Schau mal, was ich heute entdeckt habe.“
Hier ein kleines Best-Of. Und hier geht‘ zur Facebook-Seite von René Redzepi.