Release- und Pfeiltuning

Am Dienstag fahre ich etwas früher zum Training, damit ich in Ruhe beginnen kann, bevor der große Run auf die Schießlinie losgeht. An diesem Trainingsabend richte ich mein Augenmerk auf zwei Punkte: das Release und die Trefferlage der Carbon Impact Pfeile mit unterschiedlichem Spitzengewicht.

Releasetuning

Ich besitze jetzt drei Releases: zwei Carter Evolution Plus und ein Carter Target 4. Die zwei Evo sind widerstandsauslösende Backtension-Releases, das Target ist ein Triggerrelease.

Die Evo+ haben den großen Vorteil, dass man gut stehen und einen sauberen Rückenzug aufbauen muss, um gut zu lösen. Ich schieße seit letztem Spätsommer damit und habe mich an des Verhalten des Evo+ bereits gewöhnt. Jedoch habe ich immer noch das Problem, dass ich kurz vor dem (selbständigen, nicht kontrollierbaren) Öffnen des Release immer wieder in ein leichtes Rotieren des Visierpunkts im Ziel verfalle. Denn mit der Erhöhung der Rückenspannung und damit der Zugspannung am Release muss ich ja auch in gleicher Weise den Gegendruck im Bogenarm erhöhen, also den den Bogenarm streckenden Trizeps stärker anspannen, um ein stabiles, möglichst wackelfreies Visieren zu ermöglichen.

Leider ist es nicht möglich, den Auslösepunkt des Evo+ unter eine gewisse Mindestkraft einzustellen. Denn dann würde das Release ja bereits beim Lösen des Sicherungshebels auslösen. Eher muss die Auslösekraft noch etwas über der Zugkraft der Sehne liegen, um versehentliches Auslösen zu vermeiden, z. B. bei starkem Wind.

Bei diesem Training taste ich mich zunächst an den besten Auslösewiderstand heran. Am Ende dieser Phase schieße ich recht gute Gruppierungen auf eine 60cm-Feldbogenauflage in 30 m Entfernung. Mir gelingen sogar ein paar volle Passen, also viele 6er Treffer. Jedoch gibt es auch einige Ausreißer bei verissenem Lösen. Manchmal sollte man doch öfter absetzen …

Anschließend teste ich das Carter Target. Ich brauche in paar Passen, um den Triggerknopf und die Empfindlichkeit ein zu stellen. Wichtig ist beim Triggerreleaseschießen ja, dass man nicht “puncht”, also eben den Triggerknopf nicht aktiv drückt: Sondern ein Triggerrelease wird ja so geschossen, dass beim Aufbau des Rückenzugs der Triggerknopf quasi unmerklich mit ausgelöst wird. In meinem Fall gelingt mir das durch ein leichtes Drehen des Release, indem ich den Zug mit Ring und kleinem Finger leicht erhöhe. Der Daumen liegt dabei auf dem Auslöseknopf. Durch das leichte Drehen bzw. Kippen des Release löst er dann aus, ohne selbst aktiv zu werden.

Auch mit dieser Schießtechnik schieße ich gute Passen, es vermindern sich sogar die Außreißer. Aber ich erwische mich, dass ich beginne, mich auf die Drehung des Release zu konzentieren und dabei die Rückenspannung zu vernachlässigen. Das ist nicht gut! Vielleicht sogar der Vorhof zum Punchen, also zur Hölle!

Ich entscheide mich, das Evo+ weiter zu schießen und mich hierauf zu konzentrieren. In besonderen Situationen wie bei starkem Wind oder beweglichen Zielen kann ich immer noch das Target benutzen. Das Evo+ erzieht zu guten Schießstil, es bestraft schlechten. Es ist das beste Anfänger- und Trainingsrelease.

Pfeiltuning

Während des Releasetunings schieße ich die beiden Pfeiltypen wild durcheinander. Dabei beobachte ich die Treffer- und Stecklage. Es fällt im Laufe des Trainings auf, dass die Pfeile mit 100 grain Spitzengewicht etwas stärker streuen, etwas weiter links einschlagen und auch nicht ganz so gerade stecken wie die mit 90 grain. Da sie schwerer sind, stecken sie im Mittel auch ein paar Zentimeter tiefer.

Zur Kontrolle schieße ich ein paar Passen auf 18 m. Hier kann ich dann kaum noch Unterschiede feststellen. Das Visier verstelle ich horizontal nicht, es steht dabei nahezu mittig. – Daraus ziehe ich den Schluss, dass die Carbon Impact Ultra Fast 550 mit 90 grain Spitzengewicht die bessere Abstimmung mit meinem ProTec aufweisen als mit 100 grain. Außerdem ergibt sich dadurch ja auch eine etwas flachere Flugbahn. Wieder zuhause löse ich die schwereren Spitzen aus und breche das hintere Stück ab. Nun haben alle Pfeile dasselbe Spitzengewicht.

Was kommt als Nächstes? – Ich muss noch mein zweites Evo+ richtig einstellen. Es soll ja als Reserve dienen. Aber dieses werde ich einen Hauch fester einstellen. Somit hätte ich dann zwei fast identisch eingestellte Releases, die ich je nach Tagesgefühl nutzen kann. Anschließend kommt die harte Zeit des Üben des Endauszugs und Lösevorgangs. Wie beim Recurve ist auch beim Compound das saubere Lösen das Entscheidende!

Weiterhin muss ich die erste Gelegenheit für ein Outdoor-Training nutzen. Am 6. April ist bereits die erste Landesmeisterschaft und ich muss unbedingt noch einmal meine Visiermarken überprüfen.


wallpaper-1019588
Faro sehen und sterben! Die Hauptstadt der Algarve ist auf jeden Fall ein lohnender Trip
wallpaper-1019588
Effektive kalorienarme Ernährungstipps & Tricks
wallpaper-1019588
Effektive kalorienarme Ernährungstipps & Tricks
wallpaper-1019588
Helck: Manga JAM Session stellt neue Lizenz vor