Reisereportage: Am Ende meiner Welt


Ich habe mir immer wieder überlegt, ob ich über die aktuelle Episode meiner Reise schreiben soll. Und mich immer wieder dagegen entschieden. Und so ist in den letzten 3 Monaten kein neuer Blog entstanden. Nun neigt sich meine Reise dem Ende entgegen. Am Dienstag trete ich den langen Weg nach Hause an. Und darüber  bin ich auch sehr froh. Nun sind die Reflexionen eines Suchenden immer ein persönlicher Blog geblieben, den es auszeichnet, dass meine Waffe die Ehrlichkeit ist und tiefe, auch unangenehme Gefühle eine große Rolle spielen. Daher zeichne ich die letzten 3 Monate nach - auch wenn es mir nicht leicht fällt. Denn ich hatte noch lange auf die letzte große Wende gehofft. Nun muss ich sehen, dass sie ausgeblieben ist.
Zunächst nochmal zurück zum Ausgangspunkt - nach 6 Monaten in Indien, die gut und gerne eine eigene Reise darstellen konnten - gerade durch den ewigen Aufenthalt im Himalaja -, begab ich mich nach Indonesien und erlebte dort zwei unglaublich intensive und fast durchgängig wunderbare Monate. Das war sicher eine der besten Zeiten meines Lebens. Doch gegen Ende dieser Zeit fühlte ich mich müde und dachte darüber nach, dass es Zeit wäre mich endlich irgendwo niederzulassen – wer konnte schon immer unterwegs sein, ohne einen Hafen zu haben? Einen solchen zu schaffen, war mir leider nie gelungen. Warum also nicht auf Lombok? Ich hatte mich auf Anhieb in die Insel verliebt. Doch das lag in der Zukunft -  meine Reisen zeichnet schließlich aus, dass sie durch nichts limitiert sind – nur durch Geld. Und es zog mich ohnehin noch weiter. Mein ewiges Getrieben-Sein ist nicht zu unterschätzen. Ich befand mich in diesen zwei Monaten in einer Manie – freilich einer, die ich mit vielen Grenzerfahrungen ausleben konnte und über die ich nie vollständig die Kontrolle verlor. Immer wieder schaffte ich es, kurz die Bremse rein zu hauen und mich auf diese Weise zu “stabilisieren”. Nichtsdestotrotz gab ich fast durchgängig 200 Prozent. Das bezog sich hauptsächlich auf unzählige soziale Kontakte, Annäherung an die Kultur der Sasak und unglaubliche Erkundungsfahrten ins Ungewisse. Ich war dauerhaft überreizt. Zu Lombok folgt auch noch ein ausführlicher Bericht. Doch alleine die zwei Wochen mit Ulf waren ein eigenes Universum und die beiden Reportagen von der Besteigung des Rinjani und der Bootstour zu den Kleinen Sunda-Inseln haben das sicher wieder gespiegelt.
Eigentlich hatte ich geplant von dort aus weiter auf die Philippinen zu reisen. Doch ich hatte in vielerlei Hinsicht genug davon, immer alleine durch die Gegend zu ziehen und gerade tolle Erfahrungen mit der Gesellschaft von Ulf gemacht, die ich gerne noch verlängert hätte. 
Schon länger wusste ich, dass ein anderer Freund nach Südostasien kommen würde. Und so änderte ich meine Pläne dahingehend, zunächst nach Thailand zu reisen, um dann gemeinsam Laos und Kambodscha zu erkunden – eventuell auch noch die Philippinen. Wir standen in regem Austausch und planten unsere Reise in groben Zügen. Also reiste ich über Bali und Bangkok direkt mit dem Zug weiter nach Chiang Mai. Es war fast eine Punktladung. Er kam aus Myanmar und ich erreichte die Stadt wenige Stunden später. Die Freude war groß. Wir verbrachten einige Tage in Chiang Mai und entschieden uns dann nach Pai weiter zu reisen. Aber irgendetwas war komisch. Aus irgendeinem Grunde reagierte mein Freund, den ich aus Goa kannte, den ich aber auch in Berlin besucht hatte, sehr merkwürdig auf mich. Nun wusste ich, dass er eine schwere Zeit auf einer Akutstation für Schlaganfallpatienten durchgemacht hatte. Und ich hatte eigentlich gehofft, ihm etwas von meinem Spirit mitzugeben. Doch alles kam ganz anders. Wann immer ich ein kritisches Wort über die Welt verlor, empfand er das als Angriff auf sich selbst. Es wurde schnell offensichtlich, dass er nicht mit negativen Gedanken jedweder Art konfrontiert werden wollte – zumindest nicht von mir. Wer mich kennt, weiß allerdings, dass das so nicht funktionieren kann – ich mache mir Gedanken und spreche über alles, was mir auf Reisen begegnet – unabhängig davon, ob es gute oder schlechte Dinge sind. Zudem habe ich eine sehr kritische Einstellung zu den Verhältnissen auf dieser Welt. Und ja, ich neige in manchen Phasen auch zu extremer Negativität – aber das war keine solche. Sicher, ich war noch nie ein Fan von Thailand und das konnte ich nicht verschweigen, aber ich war ja auch nur deswegen dort, um bald nach Laos und Kambodscha weiter zu reisen. Dazu kam dann das Unglück, dass ich ernstlich krank wurde und schon auf der Fahrt nach Pai Fieber bekam. Aus der Reaktion meines Freundes zog ich den Schluss, dass es wohl sinnvoll war, wenn wir jeder eine eigene Unterkunft hatten und öfter unserer eigenen Wege gingen. Dennoch hatten wir gute Momente zusammen und ich hatte das Gefühl, dass wir dabei waren uns zusammen zu raufen und einen Kompromiss miteinander zu finden. Leider besserte sich mein Zustand kaum. Mein Freund meinte, er würde auf jeden Fall auf mich warten, bis es mir besser ginge. Einen Tag später trafen wir uns im Ort und er lud mich auf ein Bier ein. Dabei eröffnete er mir, dass er genug von der Stadt hatte (mir gefiel es dort auch nicht) und am nächsten Tag weiter ziehen würde. Mit uns würde es ja auch nicht so gut passen. Dabei hatten wir doch nicht mal eine einzige richtige Reise zusammen unternommen. Ich war so geschockt, dass ich kaum ein Wort herausbrachte. Ich war wegen ihm hierher gekommen. Natürlich freute ich mich auch darauf Laos und Kambodscha zu reisen und endlich mal wieder ein wenig entspannter zu reisen. 
Ich würde niemals einen Freund so hängen lassen. Doch es war offensichtlich, dass es keinen Sinn machte, ihm seinen Entschluss auszureden. Betteln war das Letzte was ich tun würde. Ich empfand nicht einmal Wut. Ich war einfach zu bitter enttäuscht. Das hätte ich mir niemals ausmalen können. Am Abend verabschiedete ich mich von ihm ohne Kindereien, konnte aber die Umarmung nicht annehmen. Ich kam mir vor wie im falschen Film. 
Nun kann man sagen, dass so eine Erfahrung nicht das Ende der Welt ist. Ich kann jedoch mit persönlichen Enttäuschungen dieser Art als gebranntes Kind sehr schlecht umgehen. Meine Freunde sind Teil meiner Familie. Und da war ich nun in dieser Pai Circus School mit diesen Pseudohippies, war noch immer krank, konnte mit dem Städtchen so gar nichts anfangen und verschloss mich. Alles schien seinen Sinn zu verlieren. Nun drehte sich meine Stimmung radikal. Die Manie schlug um in eine handfeste Depression. Das Gefühl getrieben zu sein blieb. Man spricht da wohl von einer gemischten Epsiode, wenn Symptome von Manie und Depression gleichzeitig auftreten. Ein gefährlicher Zustand. Ich konnte mich nicht mehr öffnen, meine Ernährung wurde elend und außer Kiffen blieb nur Eines: Schreiben. Wenn ich schon hier gefangen war – einziger Lichtblick war die schöne Aussicht von meiner Hütte – dann konnte ich wenigstens schreiben. Und so entstanden einige Stücke und auch ein Konzept für mein zweites Buch. Nach knapp zwei Wochen fühlte ich mich noch immer nicht wesentlich besser, aber ich musste dringend weg. Zuletzt musste ich noch einige Zeit auf Geld warten, bevor ich weiter kam.
Und wieder los zu kommen, tat mir gut. Endlich wieder eine Reise. Sie würde mich noch einmal über den Mekong tragen und ich blühte noch einmal auf. Ich lernte eine Reihe wunderbarer Menschen kennen und wir verbrachten zwei Tage im Heck des Bootes, hörten gute Musik, tranken Bier und Apfelwein, rauchten Gras und schipperten an einer der schönsten Landschaften entlang, die ich kenne. Wir befanden uns geradezu in einer Art Trance. 
Endlich hatte ich wieder Gesellschaft. Wir bezogen in Luang Prabang ein ungewöhnliches Gasthaus. Es hatte keine Betten, sondern Futtons, wurde von einem Japaner betrieben, der nach einer Odyssee durch die Welt hier sein Glück gefunden hatte, und gehörte einem Chinesen. Ich beschloss, mich endlich aus zu kurieren, bevor ich weiterzog. Drei Jahre zuvor war ich schon einmal krank durch das Land gereist und das wollte ich nicht wiederholen. Und so ließ ich die anderen einen nach dem anderen ziehen und konzentrierte mich darauf meine handgeschrieben Berichte auf den gebrauchten Netbook zu übertragen, den ich angeschafft hatte. Doch die Depression holte mich schnell wieder ein. Ich hätte mit den Anderen mitgehen sollen. Doch es gab zwei sehr gute Dinge, die sich hier ereigneten. Die erste war meine Berufung als fester Autor bei den Reisedepeschen – ein Traum von mir. Endlich schien ich einen Schritt voran zu kommen. Dennoch gab mir das nicht lange Auftrieb und ich einfach nicht richtig auf die Beine. Meine Ernährung bestand bald nur noch aus den Besuchen an den Sandwichständen vor dem Nachtmarkt. Sich in einer friedlichen Stadt wie Luang Prabang paranoid zu fühlen, will schon etwas heißen. Ansonsten war ich ein gestrandeter und bald mittelloser Schriftsteller, der in einem alten Kolonialgebäude am Ufer des Mekong Reportagen schrieb. Beat Literature 2.0. Das hatte schon einen gewissen Charme. Ansonsten wurde das Gasthaus fast ausschließlich von Japanern und Chinesen frequentiert. Und dann geschah etwas, was ich nicht für möglich gehalten hatte. Ich verliebte mich in eine Chinesin und daraus entwickelte sich eine Romanze, die zwar nur eine Woche anhielt, aber ansonsten alles zu bieten hatte, was eine Beziehung ausmacht. Das war mal wieder typisch. Ich hatte während meiner Reisen nicht eine Beziehung zu einer Frau aus dem Westen geführt und die drei Male als es (beidseitig) richtig gefunkt hat, stammte die Dame aus Indien, Argentinien und nun aus China.
Wir waren beide unendlich glücklich. Das erschien mir irreal, war ich doch gerade in einem der tiefsten Löcher meines Lebens gelandet. Und nun fielen mir die Augen vor lauter Strahlen fast aus dem Gesicht. Diese Woche möchte ich niemals missen. Es schien, dass dies der Grund war, warum ich am Ende 3 Wochen in Luang Prabang hängen geblieben war. Das Schönste war: ich konnte, der sein, der ich wirklich bin und auch sie musste sich nicht verstellen. Sie verstand, wer ich bin und was mich ausmacht. Das erste Mal seit Jahren fühlte ich mich ganz tief im Herzen nicht mehr alleine. In Lombok hatte ich das Gefühl erleben dürfen, bedingungslose Liebe geben und annehmen zu dürfen – aber die Liebe zu einer Frau war immer noch etwas Anderes.
Doch wie es die Umstände erzwangen war dieses Glück zeitlich begrenzt. Ich konnte mir weder vorstellen, wie ich in Shanghai leben würde noch, welche Zukunft es sonst für uns geben konnte. Und so zog sie nach einer Woche weiter nach Pai. Dorthin wollte ich sicher nicht zurück – das hätte sich absurd an gefühlt. Und vielleicht war es besser, wenn wir nicht noch mehr einander verfielen – es war schon unglaublich, wie nah wir uns in den Tagen gekommen waren – vor allem wie weit sie als “vernünftige” Frau gegangen war. Ich sage nicht zu viel, wenn ich sage, dass es uns dennoch beiden das Herz gebrochen hat. Vernunft vs. Liebe.
Einen Tag nachdem sie verschwunden war, zog auch ich weiter. Und da ich nun über 3 Wochen in Luang Prabang geblieben war, blieb mir kaum noch Zeit. Also absolvierte ich die Reise zu den viertausend Insel nonstop. Unterbrochen nur in Pakse, als ich mein Visum um 3 Tage verlängerte, um wenigstens noch ein bisschen was davon zu haben. Wieder einer dieser Psychoreisen über anderthalb Tage.
Ich war dennoch glücklich, wieder auf Don Det zu sein und mein Gasthaus vom letzten Mal in alter Form wieder zu finden. Doch schnell war klar, dass ich viel mehr als nur 2 Tage dort gebraucht hätte. Nun, es war wie es war und wieder einmal, hatte ich gerade genug Geld, um diese 2 Tage einigermaßen zu bestreiten – auf Western Union angewiesen zu sein ist echt zum Kotzen. Es killt jede Freiheit. Nun ja, mir ging es nicht so schlecht und ich wusste, dass nun Angkor und die Küste Kambodschas auf mich warten würde – endlich mal wieder runter kommen und genießen.
Es sollte anders kommen – denn auf der Fahrt von Südlaos nach Siem Raep vor den Toren Angkors kam mir mein Bauchgürtel abhanden – ob ich ihn verloren habe oder er gestohlen wurde, ist unerheblich. Das Resultat war eindeutig: ich hatte kein Geld, keine Bankkarten, keinen Personalausweis oder Reisepass – ja eigentlich nichts. Doch: eine Kopie meines Passes, die ich glücklicherweise nicht weggeschmissen hatte. So fuhr ich also in der Nacht nach Siem Raep. Als ich den Verlust nach dem Umstieg in einen anderen Bus gegen Mitternacht realisierte, hätte ich am liebsten meinen Kopf an der Scheibe zerschmettert, aber irgendwie konnte ich die Kontrolle behalten. Trotzdem konnte ich es nicht fassen. Nur wütende Rapmusik konnte mich noch halbwegs auffangen. Ich dachte ich hätte nun endlich das Gröbste hinter mir und nun das. Als wir dann um 4 Uhr morgens Siem Raep erreichten, hatte ich das Glück, das mir eine Spanierin die erste Nacht in einem Hotel bezahlte. Am liebsten hätte ich mich am nächsten Tag wie ein Häufchen Elend auf den Boden gelegt und gewartet  bis mich die Schakale verspeisen. Aber dafür war keine Zeit. Und Aufgeben galt nicht. Also überzeugte ich einen der Hotelangestellten mir seine Identität zu leihen, um wieder an Geld von Western Union zu kommen. Es war nicht ganz leicht ihn davon zu überzeugen – verständlich. Mit dem kostenlosen und schrottreifen Fahrrad des Hotels fuhr ich zur Tourist Police, um Meldung über den Verlust zu machen. Es sollte freilich noch Tage dauern und einen weiteren Bericht dauern bis ich an das Dokument kam, das mir ermöglichte bei der Botschaft in Pnom Penh einen neuen Pass zu beantragen. Doch ich hielt mich gut. Und nachdem das mit dem Geld geklappt hatte, beschloss ich mir noch einmal 3 Tage Angkor anzusehen. Und trotz der ganzen Anspannung gelang es mir tatsächlich noch einmal kurze magische Momente in den Ruinen zu erleben. Zur Strafe für meine Dummheit fuhr ich alle 3 Tage mit dem Fahrrad in brütender Hitze, etwa 40 Kilometer am Tag – nicht nachmachen. Ich traf sogar zufällig meinen Freund wieder mit dem das Unglück begonnen hatte und wir hatten zumindest einen halbwegs versöhnlichen Abend zusammen.
Danach musste ich also nach Pnom Penh. Gerne hätte ich auch dieses Mal die Stadt gemieden – doch ich hatte keine Wahl. Und die Beantragung des neuen Passes ging erstaunlich schnell: innerhalb eines Tages hatte ich einen vorläufigen Reisepass. Nun musste ich also zum Flughafen, um ein neues Visum zu beantragen, ohne das ich das Land nicht wieder verlassen konnte. Dieses zu bekommen würde allerdings ein wenig länger dauern und so machte ich mich am nächsten Tag auf zur Küste. Dort hatte ich eigentlich geplant, Ko Rong zu besuchen und Entschleunigung zu genießen – aber das war unter diesen Umständen schwierig. So verbrachte ich 5 Tage in Otres und genoss einen der wenigen Vorzüge des korrupten Landes – die Verfügbarkeit von Marihuana, das offen an Bars verkauft wurde. Ich machte auch die Bekanntschaft eines sehr netten russischen Paares. Und doch – so richtig genießen konnte ich es nicht und so verschwand ich hinter einer Rauchwolke. Ich erhielt einen Brief von Green – der Chinesin – und ihre wunderbaren Zeilen trafen bis ins Mark. Für Liebeskummer hatte ich kaum Zeit gehabt. Es traf mich immer wieder wie ein Stich und dann stand schon das nächste Problem vor der Tür. Nur auf der Fahrt durch Laos war ich mir der emotionalen Achterbahn in mir bewusst. Und bei den Fagrten durch Angkor. Da musste ich gar ueber die Situation lachen, identitaetslos durch die Ruinen zu radeln und nichts zu besitzen außer einem Päckchen Gras, um davon zu fliegen. 
Ich wusste langsam nicht mehr wo oben und unten ist. Ich hoffte nur noch, das die Dinge besser würden, wenn ich erst mal auf die Philippinen käme. Doch zunächst musste ich wieder nach Pnom Penh. Der Bus fuhr sogar am Flughafen vorbei und ich ließ mich dort raus schmeißen und erhielt meinen Pass mit Visum zurück. So konnte ich sogar meine Reise nach Siem Raep fortsetzen. Am späten Abend war ich dort – von hier aus hatte mir mein Bruder einen Flug nach Manila gebucht – auch der Rückflug nach Deutschland stand da schon fest. Nun konnte ich also endlich eine vernünftige Antwort auf den zauberhaften Brief schreiben, nochmal nach Angkor und dann halbwegs entspannt nach Cebu via Manila.
Doch weit gefehlt. Ich hatte mich zwar darum gekümmert, noch einmal Geld in Empfang nehmen zu können, doch ich hatte die Rechnung mal wieder ohne den Wirt gemacht. Denn mein neuer Pass enthielt nun alle meine Vornamen und so konnte ich das Geld nicht in Empfang nehmen – Empfängername und Pass müssen exakt identisch sein. Also bat ich meine Vater darum, dass entsprechend abzuändern. Nun musste es doch klappen. Musste es nicht. Denn beim Buchstabieren hatte sich ein kleiner Fehler eingeschlichen und ein Buchstabe in einem der Vornamen fehlte – genug um mir die Auszahlung erneut zu verweigern. Das Problem dabei: am nächsten Tag war Sonntag, der Tag an dem ich fliegen sollte und es schien so, als wäre es unmöglich, den Namen noch einmal zu ändern. Ohne Geld keine beglichene Hotelrechnung - und damit kein Flug. Nun konnte ich auch nicht mehr. Ich saß in der Hotellobby und rang nach Luft, das konnte doch alles nicht wahr sein. Nun hatte mich das letzte Bisschen Coolness verlassen. Doch es gab noch eine nicht mehr erwartete glückliche Wendung und schließlich konnte ich tatsächlich das Geld in Empfang nehmen und mit einem offensichtlich betrunkenen Scooterfahrer zum Flughafen gelangen.
Nun ging es also tatsächlich auf die Philippinen. Allerdings ohne großen Plan. Ich hatte zwar noch versucht einige Informationen aus dem Netz zu ziehen, aber die Informationslage ist erstaunlich dünn. Und viel Zeit war mir auch nicht geblieben. Blieb also die Empfehlung von ein paar Verrückten, die ich in Lombok kennen gelernt hatte. Sie hatten mir Siargao empfohlen. Also nichts wie hin. Nachtflug nach Manila, Ankunft um 2 Uhr morgens, Weiterflug gegen 7 Uhr. Ankunft in Cebu kurze Zeit später. Auf zum Hafen. Den fand ich grässlich. Am Hafen blieben dann nur etwa 10 Stunden Wartezeit, bevor die Fähre nach Siargao City ablegen würde. 10 Stunden! Ich war doch schon todmüde, wie sollte  ich das überstehen? Und wo sollte man einen Idioten finden, der so was mitmachen würde? Egal. Ein wenig sonnte ich mich auch in meinem eigenen Wahnsinn.Irgendwie habe ich auch das überlebt. Da saß ich nun die ganze Zeit an diesem schäbigen Ort und bildete mir ein, dass das Terminal kaum besser aussehen würde. Umso erstaunter war ich, was ich vorfand, als ich endlich kurz vor Abfahrt hinein gelangte. Das Gepäck wurde gescannt, es gab Wifi, in der Halle befanden sich über 1000 Menschen, es gab ein riesiges Café und sogar Souvenirs.Ich musste lachen. Sarkasmus war inzwischen ein ständiger Begleiter. Die Nacht über befand ich mich auf der Fähre. Als wir Cebu verließen, dachte ich mir einmal mehr, wie traurig es war, dass Alle Welt sich dem Konsum und der maßlosen Industrialisierung verschrieben hatte. Von einem Chemikalientank strahlte mich der Slogan “mother is the best” an. Ich fragte mich, wie ich angesichts dieser globalen Entwicklung wirklich noch Hoffnung auf einen Wandel haben konnte. Trübe Gedanken. Doch irgendwann wurde mir wieder klar, wie schnell sich Dinge ändern konnten, wenn erst mal genug Leute um gedacht hatten. Außerdem war das nicht der richtige Zeitpunkt um über so was Nachzudenken.
Nach ein wenig komatösem Schlaf erreichte ich am Morgen Surigao City, ein wenig einladendes Städtchen am Nordzipfel von Mindanao. Ich tat mich ein paar einheimischen Surfern zusammen und fand so ohne Problem das Fährboot auf die Insel Siargao. Das fuhr auch schon 4 Stunden später und nach 2 Stunden Überfahrt erreichte ich Dapa - inmitten von wunderschönen Mangrovenwäldern. Von dort aus ging es mit dem Trycycle nach General Luna. Der Fahrer brachte mich zu einem Hotel, das weit jenseits meines finanziellen Rahmens lag. Schließlich fand ich mich in einem Homestay wieder, das angesichts des kleinen Raumes auch nicht gerade billig war – vor allem dann, wenn ich plante Surfen zu gehen, wofür ich auch einen Scooter brauchen würde. Das konnte ich mir abschminken. Wenn man aber nicht Surfen geht, ist das ein wirklich wenig einladender Ort. Das Wetter war auch nicht gerade prächtig und es regnete oder der Himmel war mit schweren, dunklen Wolken bedeckt. 
Um es kurz zu machen: ich kam nicht mehr klar. Und es war sinnbildlich: wenn ich am Riff vor General Luna entlang lief, konnte ich auf den stürmischen Pazifik blicken. Abgesehen von ein paar Insel kam bis Amerika nichts mehr. Und so kam es mir auch vor: ich hatte das Ende meiner Welt erreicht, ja wahrscheinlich sogar überschritten. Dies war der Point of (no) return. Ich hatte alle Koordinaten verloren. Ich wusste nicht mehr wo ich war. Auch nicht, ob ich wieder zurückkommen würde. Wo war der Mann, der soweit gekommen war? Ob dies das Ende meiner Reisen sein würde? Hatte ich mich verloren, nachdem ich ewig nach mir selbst gesucht hatte? Ich wusste doch eigentlich wer ich war. Aber wie konnte es sein, dass ich immer wieder in diese existenzbedrohenden Phasen zurück geworfen wurde. War das, was ich erreicht hatte, nichts wert? Vielleicht ginge das Ganze ja auch eine Nummer kleiner. Ich wollte nicht aufhören zu reisen, zumindest nicht für immer, aber mussten es immer diese Alles oder Nichts-Nummern sein? Kompromisslos. Immer wieder gegen die Wand. War das nicht alles Wahnsinn?
Leider hat mich diese Anspannung nicht mehr verlassen – zumindest nicht für lange. Nach Siargao reiste ich durch Mindanao, um Camiguin zu erreichen. Ich hatte nur zwei Namen in meinem Kopf. Butuan. Balingoan. Und ich fuhr wieder durch völlig unbekanntes Terrain. Ich sah einen einzigen Touristen an diesem Tag. Als es dunkel wurde war ich immer noch in einem Bus unterwegs. Keine Ahnung wo ich ankommen würde. Ob es da Übernachtungsmöglichkeiten gab? Oder musste ich irgendwo draußen übernachten? Selbstbewusstsein sieht anders aus. Verdammt, wie lange noch? Warum hatte ich nicht wenigstens direkt einen Touristenspot angesteuert, um mal wieder klar zu kommen? Bisher hatte jede meiner Reisen einen guten Abschluss gehabt. Diese nicht. Ich hatte mich wohl eindeutig zu weit weg begeben, zu lange in der Fremde verbracht, zu wenig geteilt. Diese ewige Einsamkeit bekam mir doch nicht. Sie würde kaum Jemanden bekommen. Aber ich konnte sie nicht mehr durchbrechen.
Klar, ich hatte eine Menge Pech gehabt - schließlich hatte ich ja entschieden, mich mit Jemanden zusammen zu tun und wer konnte schon ahnen, dass so viele dumme Dinge passieren müssen -, aber natürlich musste ich auch meinen Teil sehen. Diese Art des Reisens war ja nun nichts anderes als Ausdruck meiner Persönlichkeit. Bipolar. Ich riskierte viel. Manchmal eröffnete mir das den Himmel. Der Preis war entsprechend hoch. Zwischen genialen Momenten und Wahn. Wann würde sich das ein wenig ein pendeln? Konnte und wollte ich das überhaupt? Schließlich entsprang diesem extremen Kontrast mein kreatives Potential. Ich hatte einmal probiert, Medikamente zu nehmen (Phasenprophylaktika), doch ich hatte das Gefühl noch stärker  sediert zu sein, als es die (zugegeben zweischneidige) Selbstmedikation mit Cannabis bewirkte. Und diese Extreme waren längst integraler Bestandteil meiner Persönlichkeit geworden. Ich gehörte wohl zu den Menschen, die unglaubliche Dinge erlebten, aber nicht alt wurden.
Und auch die Geschichte, die ich hier beschreibe bietet viel mehr Inspiration als ich im Moment zu beschreiben vermag. Aber die Schattenseiten sind schon gewaltig. Andererseits waren es unfreiwillig durchwachte Nächte, in denen ich meine besten Stücke verfasst habe - etwa, "Thailand, die Aussteiger und der Wahnsinn".  Zwischen Leiden und genialem Irrwitz.
Jedenfalls erreichte ich Balingoan und fand dort eine Zelle. Entwarnung. Ich war unglaublich erleichtert. Am nächsten Morgen fuhr ich zu der imposanten Insel. Camuguin ist wunderschön, gekrönt, gesegnet und verflucht mit gleich 7 Vulkanen. Man kann sie in wenigen Stunden umrunden. Die Menschen dort sind unglaublich freundlich. Doch Camiguin war auch nicht der richtige Ort für mich. Dort gab es (fast) keine Typen wie mich. Falls es die überhaupt gibt... Es gab hauptsächlich Touristen, die tauchen wollten und die über mehr Geld verfügten. Und dann gab es die, die sich hier mit Filipinas kurzzeitig oder dauerhaft niedergelassen hatten. Eigentlich war jeder Einheimische überrascht, dass ich mich nicht auch für eine Filipina entschied. Geht es noch? Widerlich genug, dass dies ein Geschäftszweig ist (echte Liebe natürlich ausgenommen), aber wie konnte es sein, dass das noch allgemein akzeptiert war? Das gehört zu den Dingen, die ich in einigen asiatischen Ländern wohl niemals akzeptieren kann. 
Meine erste Unterkunft war ein Raum mit drei schmalen Stockbetten. Zumindest extrem billig. Als ich aber am Abend ein Bier vor der Pension trank und etwas Musik hörte, erblickte ich etwas, dass mir gar nicht gefiel, auch wenn ich in schallendes Gelächter ausbrach. Die Erleuchtung soll sich mit einem kolossalen Gelächter einstellen. Doch das war sie nicht. Eher Zynismus. Direkt vor dem Fenster meines Zimmers saßen 6 Hähne. Ich ahnte was das bedeuten würde. Und es war noch schlimmer. Um 3 Uhr morgens machten die Jungs einen solchen Lärm, das an Schlaf nicht zu denken wäre. Ohrstöpsel hin oder her. 3 Stunden später wurde ich von einem jungen Führer abgeholt, mit dem ich den Hibok-Hibok, einen der Vulkane der Insel besteigen würde. Trotz der Müdigkeit und der recht wenigen Konditions-Übungen der letzten Zeit, ging das erstaunlich gut. Der Blick von oben war berauschend und nur von hier aus konnte man erahnen, dass die Hauptstadt, die mir in meinem klaustrophobischen Zustand so groß vorgekommen war, nur ein winziges Nest war. Wir stiegen noch hinab zu einem See, der von Regenwasser gespeist wird und in einer unwirklichen, tiefgrünen Dschungellandschaft eingebettet liegt. Am eigentümlichsten an solchen Orten finde ich die Stille. Abgesehen von Vogelgezwitscher hörten wir keinen Laut. Und man kann diese Stille hören. Zumindest fühlt man den Druck in den Ohren, die immer daran gewohnt sind, eine dauerhafte Geräuschkulisse wahrzunehmen. Das war dann aber auch schon das eine Highlight auf der Insel.
Am dritten Tag hatte ich es an einen Strand geschafft und eine bezahlbare Hütte gefunden. Der Nachteil: es hab keine Küche, keine anderen Touristen und auch sonst eigentlich nichts. Und ich kam aus meinem Gedankenchaos auch nicht mehr raus. Ich wollte am liebsten die Zeit totschlagen. Höhepunkt der Tristesse war dann, dass ich meine Ernährung weitgehend einstellte und bestenfalls noch flüssig Brot konsumierte. Wenn ich dann wenigstens betrunken den Sonnenuntergang betrachtete, rammte ich mein Messer in Konservendosen mit Tunfisch und fraß sie mit einer Art Brot. Der endgültige Tiefpunkt. Und nun überfiel mich alles. Hatte ich dem Druck in Kambodscha noch erstaunlich gut standgehalten und auch die Panikattacken auf Siargao einigermaßen weg gesteckt, war es nun so weit. Ich konnte schon lange nicht mehr halbwegs schlafen, beschäftigte mich entweder mit meinem grandiosen Scheitern oder der unmöglichen Zukunft und fühlte mich so unlebendig wie schon ewig nicht mehr.
Eines Abends wurde alles zu viel. Ich lag da in meiner Haengematte an diesem eigentlich schönen Ort und wusste nicht mehr weiter. Ich konnte nicht mehr. Und da überfielen mich die Gedanken aus der Vergangenheit. Ich wollte nicht mehr. Weil ich wieder dort angekommen war. Es war nicht so, dass ich mir Gedanken machte, wie ich das wohl anstellen würde, aber ich wusste dass es so nicht mehr weitergehen würde und wie weit ein selbstbestimmtes Leben, ein Hafen, die Balance entfernt lagen. Ich hatte Gedanken, die ich lange nicht mehr in dieser Tiefe zugelassen hatte. Das bestürzende Dran war, dass ich mir doch gerade zwei Jahre zuvor mit meinem ersten Buch alles von der Seele geschrieben hatte. All die dunklen Zeiten. Mein bester Freund hatte erst kürzlich geschrieben, wie erstaunt er sei, dass es scheinbar kaum schlechte Zeiten auf dieser Reise gab. Und nun holte es mich doch wieder ein - mit aller Macht.  Ich würde zurück kommen und mich von allen verabschieden, weil es einfach nicht mehr weiterging – ein Gedanke der mich mit 16 Jahren beherrscht hatte und lange Zeit Teil meines Lebens geblieben war. Ich malte mir aus, was ich damit auslösen würde. Wer würde das aushalten, wer würde zerbrechen? Unfaire Gedanken. Dumme Gedanken. Pseudoheroisch. Natürlich konnte ich das nicht tun, aber ich war wieder so verzweifelt. Seit 15 Jahren kannte mein Leben keine Normalität. Und diese Momente kehrten immer wieder. Mehr noch, ich tat alles um sie zu reproduzieren. Weil ich es immer übertrieb. Hatte ich gedacht, mit meinem Buch die Dämonen gebannt zu haben, dass wusste ich nun, dass es höchstens ein Schritt dahin gewesen war. Wenn überhaupt.
Als ich nun die Insel wieder verlassen sollte, musste ich feststellen, dass für Tage die Fähre ausgebucht war. Das hatte ich vor Ewigkeiten in Paros schon einmal erlebt. Offenbar erlebte ich den Wahn meiner ersten Reise nun noch einmal am Ende. Das war eine komische Art einen Kreis zu schließen. Aber vielleicht war es ganz einfach so: ich wollte doch immer irgendwann richtig satt sein. Vielleicht hatte ich diesen Punkt nun überschritten, ich wollte nur noch zurück gehen und lange dort bleiben. Lieber nach Griechenland reisen, als mich 12.000 Kilometer von meinen Wurzeln und Freunden zu wissen. Vielleicht brauchte es diese schreckliche Erfahrung noch einmal, um wirklich heimgehen zu können. Ohne Bedauern. Und erst dann wieder über Indien oder Indonesien oder Südamerika nach zu denken, wenn es gesund war. Wenn ich eine gesunde Basis gefunden hatte. Es war immer auch ein Anteil einer Irrfahrt in meinen Reisen und nun hatte dieser Aspekt noch einmal dominiert. Das würde nicht alles auslöschen, was ich an Gutem erlebt hatte, es war einfach gerade nicht darauf zuzugreifen.
Mein letzter Tag auf Camiguin schien dann zumindest ein halbwegs versöhnlicher Abschluss zu sein. Ich mietete einen Scooter und umrundete die Insel. Wie viel Freundlichkeit mir dabei begegnete! Von dieser Tour werden noch Bilder folgen. Die letzte Episode findet nun in Alona Beach auf Panglao Island südlich von Bohol statt. Das letzte Mal richtig durch geatmet habe ich auf dem Weg hierher. Das ist eine der absurden Dinge. Wo ich doch eigentlich nicht mehr weiter herum irren will, sind es gerade die Fahrten zwischen den Orten, die mir zwar besondere Beklemmung verursachen, mir aber immer wieder auch die wenigen verbliebenen Glücksmomente bescheren. Vielleicht ist es genau das. Ich gehörte nicht mehr nach Deutschland, ich hatte in der Fremde meine Grenzen erfahren und mit den Touristen, die einen sorglosen Urlaub erlebten, hatte ich auch nicht viel gemein. Radikalopposition ist übertrieben. Ich hatte zwischenzeitlich meinen Frieden gefunden. Und ihn nun wieder verloren.  Hier ist das Fegefeuer. Wieder einer dieser touristischen Orte, die ich eigentlich verabscheue. Aber ich wollte irgendwohin, wo das Leben nochmal einfach ist und ich hatte auch gehofft, dass ich hier nochmal Gras finden würde, um wenigstens nochmal runter zu kommen und zu schlafen. Das hat sich leider nicht so ergeben. Ohnehin bitter, dass dieses Medikament illegal ist. 
Ich komme zwar langsam wieder ein wenig runter, was auch damit zu tun hat, dass ich freundlich Aufnahme in Deutschland finden werde und akzeptiert habe, dass ich es nicht mehr schaffen werde, das Steuer rumzureißen . So bleibt mir nun das Lesen, gutes Essen und die Vorfreude auf Daheim. Wo immer das sein wird. Denn es wird nicht leicht, im Daheim ein neues Leben zu finden. Ideologisch. Und praktisch - aber diese Details würden nun endgültig zu weit führen. Verrueckt nur, dass mir dieses Bekenntnis so schwer fällt, wo ich doch in meinem Buch bereits für den einen oder Anderen Unerträgliche Dinge und Wahrheiten ausgesprochen habe.
Und darauf hoffe ich nun: das Mühlensteine  von mir abfallen, wenn ich auf dem Weg zurück  bin. Und dass ich meinen Weg finde. Wenn ich zurück bin, werde ich mich auf das Schreiben meines zweiten Buches konzentrieren und in diesem Zuge werden auch noch Geschichten auf den Blog finden, die ich noch nicht aufgeschrieben habe und neue Reisedepeschen.
Eines kann ich versprechen: ich werde dieses Buch zu Ende schreiben und es wird etwas Besonderes sein. Vielleicht nicht leicht. Aber getragen von Hoffnung. Und wie gewohnt radikal. 
Es gilt noch immer einen großen Teil des Schatzes zu heben, der nach all den Erfahrungen der letzten 5 Jahren in mir liegt. Unglaublich, dass ich in diesen 5 Jahren niemals irgendwo längerfristig angekommen bin. Nun wird es Zeit den nächsten Schritt zu machen. Ich will im Moment nicht mehr alleine reisen, nicht mehr alleine sein, ich habe genug. Vielleicht ist das die Erkenntnis. Und vielleicht kann ich in einigen Monaten zurück schauen und verstehen, warum das alles notwendig war. Das hoffe ich inständig. Denn ich möchte so gerne leben!
Noch einmal herzlichen Dank an Alle, die mich hierher begleitet haben. Wenn ich zurück bin, wird es auch nochmal einen anständigen Rückblick auf diese Reise geben, die so viel zu bieten hatte. Das wird mir leichter fallen, nachdem ich das alles niedergeschrieben habe. Ich kann verstehen, dass das keine leichte Kost ist. Aber es ist die Wahrheit. Und ich danke Jedem, der diese Last mit mir ein wenig teilt. Ich bin ja schließlich nicht der Einzige, der schwierige Zeiten mitmacht. Meine Therapie ist das Schreiben. Meine Medizin ist es Andere zu erreichen.

Ich würde mich riesig freuen, von Euch ein wenig Aufmunterung zu erhalten. Oft ist es ja so, dass die Dinge von außen ganz anders aussehen. Und ohne Eure Begleitung wäre ich schließlich niemals soweit gekommen. Auf ein besseres Morgen!

Ganz herzliche Grüße an Euch alle!
Oleander

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