Gestartet sind wir bereits am Sonntag mit meiner Omi im Gepäck, da mein Onkel in der Nähe der Nordsee – für Kenner: in der Nähe von Aurich – wohnt. Den ersten Abend haben wir dann gemeinsam mit meinem Onkel, meiner Omi, meinem Cousin und Cousine sowie Theo, dem Hund, in Mittegroßefehn verbracht. Es wurde ein bisschen Karten gespielt, das ein oder andere Bier vernichtet und Pizza bestellt – neumodischer Kram, wie meine Omi jetzt einwerfen würde.
Am nächsten Morgen ging es für uns gegen 11 los in Richtung Norddeich. Wir hatten circa 2 Wochen bevor wir losfahren wollten im Internet einen Campingplatz gefunden und uns für 3 Tage – sprich 2 – Nächte dort eine abgetrennte Parzelle gemietet. Eigentlich gibt es für Leute, die mit einem PKW und einem Zeltanreisen eine große Zeltwiese. Die abgetrennten Parzellen sind hauptsächlich für Wohnmobile und Anhänger. Aber da wir unsere Ruhe haben wollten, haben wir uns für einen kleinen Aufpreis eine eigene Parzelle gemietet. Unsere Nachbarn staunten nicht schlecht als wir anfingen Zelt und Pavillion aufbauten. Sieht man wohl nicht oft da oben.Den restlichen Tag verbrachten wir eigentlich nur damit, uns einen Überblick zu verschaffen, ein bisschen spazieren zu gehen und ein Eis zu essen. 80ct für einen Kugel - da würden den Eisdielen in Köln bei den Preisen wahrscheinlich schnell das ganze Eis ausgehen. In der ersten Nacht hatten wir dann auch noch ungebetene Besucher im Pavillion, weshalb die Nacht doch recht kurz wurde. Wir hatten vergessen unseren angefangenen Schinken vom Abendbrot richtig zu verpacken. Da Kaninchen kein Fleisch essen, bleibt jetzt eurer Fantasie überlassen, wer uns da besucht hat. Ich will es eigentlich bis heute nicht so genau wissen.
Tag zwei starteten wir mit ausgiebigem Frühstück. Zwei Schnitten Brot und ein Müsliriegel, von denen bis heute noch welche in unserer Schublade liegen. Nicht wirklich nahrhaft, schon klar! Auf dem Plan stand um 10.30 die Fütterung in der Seehundstation mitzuerleben. Eine wirklich tolle Einrichtung die gestrandete Heuler aufnimmt und pflegt bis sie wieder ins Meer entlassen werden können. Außerdem gibt es viel zu entdecken und zu lernen, was besonders für Kinder ganz toll ist. Wer jetzt hofft, dass man dort Heuler auch anfassen geschweige denn füttern darf wird leider enttäuscht. Man sieht die rund 25 Heuler nur durch große Glasfenster.
Da das Wetter an diesem Tag nahezu perfekt war, verbrachten wir anschließend einige Stunden in einem Outdoor-Minigolfpark, der dafür bekannt ist, nicht die Standardbahnen zu haben. Hier seid ihr auch schon mit 5,50€ pro Person. Dazu gehört unter anderem aber auch ein Irrgarten, in den mein Freund mich erst alleine schicken wollte. Ich wäre aber höchstwahrscheinlich bis heute noch drin und würde den Ausgang suchen. Pro Person bezahlt man dort 3€. Da der Tag nach diesen ganzen Aktionen gerade erst richtig angefangen hatte, machten wir uns auf den Weg nach Pilsum. Dort gibt es nämlich den „berühmten“ Leuchtturm aus den Otto-Filmen. Kein Grund für mich dort hinzufahren, aber ich wollte unbedingt mal einen richtigen Leuchtturm sehen und dieser kam dem, was ich mir so vorgestellt hatte, am nächsten. Alles andere kann man irgendwie wirklich knicken oder wir haben es einfach übersehen. Nachdem ich verzweifelt versucht habe, die Schafe, die am Deich grasten, anzulocken, jedoch jedes an dem ich vorbei kam, direkt los gesprintet ist, haben wir uns bei den Imbissbuden in der Nähe des Leuchtturms noch den kulinarischen Highlights des Nordens hingegeben. Für meinen Mann gab es Fischbrötchen, ich hab mich mit leckeren Fish& Chips zufrieden stellen lassen. Zurück in Norddeich bzw. in Norden, ließen wir den Abend mit einem ruhigen Spaziergang am Deich ausklingen.
Unser letzter Tag in Norden startete direkt mit dem Abbau unseres Hab und Gutes. Da es an diesem Tag schon wieder zurück zum Haus meines Onkels gehen sollte und wir bis 11.00 Uhr sowieso das Gelände verlassen sollten, machten wir uns direkt nach dem Duschen daran unsere Sachen alle abzubauen und zu verstauen. Wir fuhren allerdings nicht sofort wieder zurück in Richtung Aurich, sondern waren noch mit meiner Omi, meinem Onkel und Theo am Hundestrand verabredet. In Norden/Norddeich gibt es nämlich den nahezu einzigen Strand, an dem Hunde frei laufen und sich austoben können. Es war wirklich ein schöner Vormittag mit viel Action und einer eher etwas unfreiwilligen Wattwanderung meinerseits. Frei nach dem Motto: „Was die Hunde können, kann ich ja wohl auch!“ Weil uns das Wetter auch während der 35km langen Fahrt von Norden nach Mittegroßefehn immer noch nicht im Stich ließ, wollten wir uns das spätsommerliche Grillen mit der Familie nicht entgehen lassen. So saßen wir bis spät in die Nacht noch im Garten, haben Karten gespielt, den Fröschen beim quaken zugehört und uns an am Sternenhimmel im Norden kaum sattgesehen. Denn eins steht mal fest, noch niemals habe ich so viele Sterne gesehen wie in dieser Woche Urlaub. Das schafft Köln einfach nicht, dazu hängt die Dunstglocke viel zu tief über der Stadt.