Regensburg kämpft um Millionen für die Wissenschaft

Regensburg kämpft um Millionen für die Wissenschaft
Wer bekommt das begehrte Prädikat „Technische Hochschule“. Regensburg rechnet sich gute Chancen aus. Derzeit entstehen an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Ostbayern-Metropole neue Gebäude mit einem Investitionsvolumen von 56 Millionen Euro. Foto: obx-news
Regensburg (obx - internet-zeitung) – Wer bekommt den Titel „Technische Hochschule“, ein Prädikat, das einer oder möglicherweise mehreren bayerischen Hochschulen eine millionenschwere Mitgift aus der bayerischen Hauptstadt sichern soll? Bayerns Regierungsbezirke haben längst ihre politischen Schwergewichte in Stellung gebracht. Sicher ist schon heute: Das Rennen dürfte knapp werden und bei der Titelvergabe wird es auch darum gehen, wer sich am besten in Szene setzt – und wer die feurigsten Fürsprecher findet. Eine Entscheidung soll bis zum Ende des Jahres fallen. Das ostbayerische Regensburg rechnet sich besonders gute Chancen aus. Jetzt ließ sich auch Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) für die Pläne der 2.000-jährigen Domstadt begeistern.
Politiker, Wissenschaftsvertreter und Wirtschaftslenker der Region Regensburg fordern den Ausbau des Hochschulstandorts Regensburg. Konkret geht es um den Ausbau der Ingenieurs-Studiengänge und um zweistellige Millioneninvestitionen in zwei geplante Leibniz-Zentren. Neben den zusätzlichen Kapazitäten in den Bereichen Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik („MINT-Fächer“) will die ostbayerische Hochschul-Stadt, die heute rund 26.000 Studenten zählt, Gelder für das Zentrum für Interventionelle Immunologie und das Osteuropa-Institut. „Der Forderungskatalog Regensburg ist lang – aber gut begründet und gerechtfertigt“, sagt der Regensburger Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU).

Konkrete Zusagen für die Anliegen der Region Regensburg wollte Wissenschaftsminister Heubisch bei seinem Besuch in Regensburg nicht machen. Er verwies auf den offenen Wettbewerb unter den bayerischen Hochschulen, ließ jedoch durchblicken, dass er für die Regensburger Anliegen gute Chancen sieht und kündigte zügige Entscheidungsprozesse an. „Sie haben das heute Abend sehr clever gemacht", sagte Heubisch nach einem „Regensburger Zukunftsforum“ und zeigte sich beeindruckt.

Die Regensburger sind nicht die ersten, die Interesse an den vom Wissenschaftsminister avisierten Mitteln anmelden: Beinahe alle bayerischen Regierungsbezirke – allen voran Franken – hat seinen Hut in den Ring geworfen. Regensburg, so glauben viele Insider, könnte am Ende aber der siegreiche „Underdog“ sein. Regensburgs FH gilt unter Experten heute besonders in Bereichen wie Maschinenbau, den so genannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sowie bei innovativen und internationalen Ingenieurs-Studiengängen in Bayern als mitführend. Auch bei der Größe punktet Regensburg: Mit derzeit rund 6.000 Studenten belegt sie nach München und Nürnberg gemeinsam mit Würzburg den dritten Platz. Was am Ende den Ausschlag für Regensburg geben könnte: Neben der Politik steht besonders auch die Wirtschaft in der Region hinter den Ausbauplänen – unter anderem Weltmarktführer, die ihren Erfolg besonders auf Ingenieurs-Know-how grünen, wie Krones, BMW, Infineon oder Schneider Electric.

„Regensburg und die gesamte Region sprechen bei diesem Thema mit einer Stimme", sagte der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer. „Unser Signal an den Minister: die gesamte Region steht hinter den Hochschulen", betonte der Bundestagsabgeordnete. Mit ihm und dem Bayerischen Wissenschaftsminister diskutierten beim Forum im Großen Hörsaal des Universitätsklinikums Regensburgs Oberbürgermeister Hans Schaidinger und der Landtagsabgeordnete Dr. Franz Rieger als Vertreter der Politik. Der Regensburger OB präsentierte ein Gutachten, das den Bedarf und gleichzeitig das Potenzial der Region unterstreicht. Schaidinger forderte für Bayern einen „Potenzialproporz“ in der Wissenschaftslandschaft, bei dem Ostbayern angemessen zu berücksichtigen sei.

Für die Hochschulen sprachen Uni-Rektor Prof. Dr. Thomas Strothotte sowie die Präsidenten der Hochschulen Regensburg und Amberg-Weiden, Prof. Dr. Josef Eckstein und Prof. Dr. Erich Bauer. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Krones AG, Hans-Jürgen Thaus, der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg, Dr. Jürgen Helmes, sowie der Geschäftsführer der Regensburger AVL Software and Functions GmbH, Wolfgang Schelter, betonten die zentrale Bedeutung des Hochschulausbaus für die Wirtschaft in der Region. Der Tenor: Schon heute könnten Arbeitsplätze in der Hochtechnologie nicht besetzt werden, weil es nicht genügend Ingenieure gebe.

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