Regensburg: Elite in der Osteuropa-Forschung

In der Donaumetropole untersuchen zahlreiche Institute die aufstrebenden Länder Osteuropas - "Exzellenzinitiative" fördert neue Graduiertenschule für Top-Wissenschaftler der Ost- und Südosteuropaforschung.
Regensburg (obx - internet-zeitung) - Regensburg entwickelt sich immer mehr zu Deutschlands akademischer Brücke nach Osteuropa - zahlreiche Forschungseinrichtungen sammeln Wissen über die aufstrebenden Nachbarländer vom Balkan bis zur Ukraine. Jetzt ist auch die Universität Regensburg offiziell eine "Elite-Uni" der Osteuropaforschung: Künftig fördert die prestigeträchtige "Exzellenzinitiative" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine neue Graduiertenschule für die Ost- und Südosteuropaforschung an der Uni Regensburg. Mit dem Fördergeld werden in den kommenden fünf Jahren in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München rund 100 erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt weitergebildet.
Schon heute sind die Erkenntnisse und Kompetenzen der Regensburger Osteuropa-Forscher weltweit gefragt - ob bei Vorträgen für die europäische Politik in Brüssel, als Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) oder als wirtschaftspolitische Berater von Regierungen osteuropäischer Länder. "Unsere Forschung bleibt nicht im Elfenbeinturm", sagt der Regensburger Geschichts-Professor Ulf Brunnbauer, einer der Sprecher der neuen Graduiertenschule. Brunnbauer leitet außerdem das erst jüngst neu gegründete Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), das bereits auf dem Weg zum Leibniz-Institut ist.
Mit der neuen Graduierten-Schule und dem "Elite-Status" sollen künftig noch mehr Spitzenforscher der Osteuropaforschung den Weg nach Regensburg finden. In den Masterstudiengängen "Osteuropa-Studien" und "Ost-West-Studien" werden bereits heute kompetente Nachwuchswissenschaftler in der interdisziplinären und interkulturellen Länderkunde geschult. "Sie zeigen ökonomische Zusammenhänge und Besonderheiten, die für unsere Gegenwart und nicht zuletzt für unsere bayerischen Unternehmen und Investoren wichtig sind", sagt die Bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europangelegenheiten Emilia Müller über die Regensburger Osteuropa-Forscher. Der Erfolg bei der Exzellenzinitiative unterstreiche die Leuchtturmfunktion, die Regensburg im Rahmen der Europäischen Donauraumstrategie für Ost- und Südosteuropa künftig einnehmen könne.
Die bayerische Staatsregierung setzt seit langem auf die Bündelung der Osteuropa-Kompetenzen in Regensburg. Bereits im Jahr 2002 beschloss das Kabinett das Institut für Ostrecht, das Osteuropa-Institut und das Südost-Institut aus München nach Regensburg zu verlagern. Während die Institute in München zuvor ein bisweilen vernachlässigtes, finanziell wie personell vielfach ausgezehrtes Anhängsel gewesen waren, erfahren sie jetzt in der Ostbayern-Metropole an der Donau eine neue Blüte.
Zahlreiche weitere wissenschaftliche Einrichtungen machen Regensburg heute zu einem international anerkannten Zentrum der Osteuropa-Forschung: Darunter mit dem Europaeum, Bohemicum, Slowakicum und seit neuestem dem Rumaenicum auch viele Institute der Universität Regensburg, an denen die Forscher-Elite von morgen genauso ausgebildet wird, wie das interkulturell geschulte Management deutscher Unternehmen. Auch das Bayerische Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa, BAYHOST, stärkt die akademische Brückenfunktion von Regensburg.

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