reduziert leben im Tablet-PC-Zeitalter

reduziert leben im Tablet-PC-ZeitalterSeit einigen Monaten kann ich mich unfreiwilliger Besitzer eines iPads nennen. Richtig gelesen: unfreiwillig. Zum damaligen Zeitpunkt wäre ich nicht auf die Idee gekommen in ein Utensil dieser Art zu investieren. Dummerweise stand ich allerdings nicht vor einer Kaufentscheidung; vielmehr wurde mir das Teil geschenkt. Ich arbeite als Webentwickler in einer tollen Werbeagentur und die Chefs waren der Ansicht Themengebiete wie das ‘Responsive WebDesign’ oder auch den ‘MobileFirst’-Gedanken an ihren Mitarbeitern durch ein mobiles Endgerät entsprechend zu fördern.

Da saßen wir also in vereinter Runde und jeder kramte ein nageneues iPad2 aus dem vor ihm liegenden Paket hervor. Zunächst war ich völlig überfordert. Ich habe zu Hause 4 Notebooks stehen, die ich krampfhaft versuche auf ein einziges zu reduzieren und nun stand ich vor der Aufgabe ein weiteres Gerät zu administrieren. Hier nun ein kurzes, erstes Fazit und ein paar Infos darüber, wie sich das Gerät in meinem Alltag bemerkbar macht:

Der Unterhaltungswert: Ich mag Bücher, Zeitschriften und Comics. Jede der drei Rubriken lässt sich perfekt auf dem iPad anschauen. Für Bücher nutze ich die vorinstallierte iBooks-Anwendung, auch für Zeitschriften und Magazine gibt es ein bereits auf dem System befindliches App und Comics kann man sowohl direkt bei Marvel, DC oder anderen Anbietern beziehen. Meistens lese ich abends im Bett, in der Regel aber nur wenige Seiten. Leute deren Wecker gegen halb sechs/sechs klingelt, können dieses Ärgernis sicher nachempfinden… =) Oft schlafe ich ein, wach dann zwei Stunden später mit einem Krampf im ‘Kopfstützarm’ auf und muss noch auf die andere Seite vom Bett klettern, um unsere Nachttischlampe auszuschalten.

Für das Lesen mit dem iPad ist kein Licht mehr erforderlich. (Im neuen iBooks-Update soll sogar eine Nachtlesefunktion enthalten sein – habe ich aber bisher nicht getestet.) Das Gerät springt nach nur kurzer Zeit in den Standby und im Raum ist es dunkel.

Hörbücher, Musik, Bilder, Filme oder Serien. Mit den richtigen Apps lassen sich alle Formate abspielen und können unterwegs, bspw. bei langen Bahn- oder Autofahrten abgegriffen werden.

Das Spieleangebot, auch im kostenlosen Segment, ist enorm hoch. Für einen Nie-Aber-Möchtegern-Spieler wie mich, kann das zum echten Zeitkiller werden.

Das Gerät hat zwei Kameras. Jemand mit geringem fototechnischem Anspruch könnte hier also weitere Hardware einsparen. Ähnlich ist es mit einem Navi. Es gibt hochwertige, dann allerdings teure, Navi-Apps die preislich mit den ‘echten’ Navigationsgeräten mithalten können und teilweise sogar exakter sein sollen.

Und damit rutschen wir vom Unterhaltungscharakter in die produktiven Einsatzbereiche: Kürzlich hatte meine Frau einen Arzttermin mit angekündigter Wartezeit. Spontan nahm sie das Pad mit und konnte so im Wartezimmer ihren Tätigkeiten als Freizeit-Schriftstellerin nachgehen. Hierzu diente ihr das Standard-Notizen-App. Die verfassten Texte konnte sie zu Hause per Mail an ihre Adresse schicken und in ihre bestehenden Dokumente integrieren.

Im Büro liegt das Gerät den ganzen Tag neben mir. Hier kann ich ToDo-Listen abgleichen, Mails abrufen, Termine checken und andere Informationen bereitstellen, die mir dann in Besprechungen, Schulungen und anderen Kunden-Terminen zur Verfügung stehen.

Soweit ein erster Einblick. Derzeit überwiegt eindeutig der Unterhaltungsanspruch. Aber ich glaube über diesen Weg lernt man das Gerät kennen und dringt so nach und nach auch in produktivere Bereiche vor. Was dem iPad meiner Meinung nach wirklich fehlt, ist der Einblick in die Verzeichnisstruktur. Also eine Anwendung wie der Finder beim Mac, der Explorer unter Windows, Nautilus bei Ubuntu. Es gibt zwar Apps die diesen Umstand versuchen zu umschiffen, aber dennoch blockiert das System an dieser Stelle ein schnelles und unkompliziertes Bearbeiten von Dokumenten. Ich könnte mir vorstellen, dass die konkurrierenden Plattformen wie Android oder Windows an dieser Stelle mehr Spielraum gewähren, sich dadurch vielleicht aber wieder angreifbarer machen.

Grundsätzlich denke ich, dass die Tablets auf dem direkten Weg sind die herkömmlichen großen PCs und Notebooks irgendwann einmal zu ersetzen oder zumindest stark zu verdrängen. Für uns Reduzierer sicher keine schlechte Sache, da die Pads wenig Raum einnehmen, diverse andere Geräte ersetzen (können) und Strom sparen. Diesen Artikel habe ich allerdings doch am Rechner verfasst, obwohl es natürlich auch am iPad funktioniert hätte. Das Notebook ganz zu streichen würde derzeit noch bedeuten viele nützliche Eigenschaften zu eliminieren, auf die ich aus beruflicher Sicht einfach angewiesen bin.

Wie sieht es bei euch aus? Was konntet ihr bislang für Erfahrungen mit mobilen Endgeräten machen? Smartphones, Tablet-PCs? Sind sie eurer Meinung nach eher lästig oder durchaus zu gebrauchen?


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