Reckless 02
Lebendige Schatten
Cornelia Funke
Dressler, 2012
978-3791504896
19,95 €
Spoiler Band 1 ihr Lieben!
Jacobs Reise in der Spiegelwelt geht weiter! Er weiß, dass sein Bruder in Sicherheit ist und nichts war für ihn wichtiger – auch nicht sein Leben. Es beginnt eine Jagd auf Leben und Tod, denn wenn Jacob keine Lösung findet, könnte es bald vorbei sein: mit ihm, der Spiegelwelt und dem Herumtollen mit Fuchs …
In einem zweiten Band kann der Leser keine wirklich neuen Figuren erwarten. Die Protagonisten bleiben gleich. Also müssen sie einiges wieder wettmachen durch Charakterentwicklung und Gefühlregungen. Das verlange ich als Leser einfach.
Leider bleibt eine wirkliche Entwicklung bei den meisten Figuren aus. Jacob ist weiterhin sehr eingebildet und egoistisch veranlagt, wenn es um Mädchen bzw. Frauen geht. Außerdem ist er immer noch ein Besserwisser und hat kaum aus seiner Misere aus dem ersten Band gelernt. Einzig eine Erkenntnis durchflutet ihn und diese hat der Leser schon lange gemacht
Überrascht hat mich Fuchs, die meines Erachtens nach viel mehr Raum bekommt, um zu zeigen, was in ihr steckt. Zwar begibt sie sich immer noch etwas sehr blind in gefährliche Situationen, schleift aber ihre Charakterzüge merklich aus und ist mein Lieblingscharakter.
Auf Will und Klara musste ich weitestgehend verzichten. Schade.
Die Spiegelwelt strotz wieder einmal vor Fantasie und märchenhaften Wesen. Egal ob Kinderfresserinnen, Goyls oder Feen – treffen kann der Leser sie alle. Einige werden sofort ins Herz geschlossen, andere sind Grund zum Fluchen. Das kann sie Frau Funke: Welten erschaffen, die einzigartig sind.
Für mich etwas zu kurz: Die Ausflüge in die normale Welt. Ich habe Will etwas vermisst.
Wer “Reckless- Steinernes Fleisch” gelesen hat, weiß, dass Jacob seinen Bruder rettet und sich selbst in ein tiefes Unglück stürzt. Lasse Dich nie mit einer Fee im Märchen ein, sie sind nicht immer so lieb, wie Disney sie darstellt
Nun suchen wir gemeinsam eine Lösung und die, so dachte ich, findet Jacob auf einer Schatzsuche. Dauert etwas bis wir tatsächlich einen Schatz suchen und auch dann finde ich die Suche etwas halbherzig. Die Szenenwechseln sich sehr langsam ab, auch wenn es sehr kurze Kapitel gibt, die anscheinend das Buch schneller machen sollen.
Bösewichte gibt es zuhauf und so ist es kein Wunder, dass es viel Märcheninput gibt, der an manchen Stellen leicht übertrieben ist, wenn nicht sogar viel zu viel.
Ich mag ihre Bilder zur Geschichte keine Frage und ich mag auch das Coverdesign. Aber auch der Inhalt muss stimmen und der wirkt etwas gestelzt und langweilig. Der Szenenwechsel folgt sehr schleppend. Und bis der Leser mit auf Schatzsuche gehen darf, hat er schon fast ein drittel des Buches gelesen.
Da macht es mit Frau Funke wieder schwer! Diesmal habe ich meine rosarote Brille in der Schublade gelassen und muss feststellen: Das waren nur drei Bücherpunkte. Begeisterte mich Band 1, so zierte ich mich bei diesem Buch: