Real Madrid: Klartext zu aktuellen Gerüchten, Teil 1

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Ist die Mannschaft  geteilt, zerstritten – gibt es Unstimmigkeiten zwischen Spaniern und Portugiesen?

Nein! Wer allerdings erwartet, dass Fußballprofis heutzutage nach dem Motto leben „Elf Freunde müsst ihr sein“, ist ein Träumer und lebt in Zeiten, in denen elf Kumpels mit monatlich 200 Mark Taschengeld auf dem Rasen zusammen rackerten – und selbst damals flogen garantiert nicht nur Stiefmütterchen durch die Umkleidekabine nach einem verlorenen Spiel.

In heutigen Zeiten, in denen bei jedem Spiel ein gutes Dutzend Millionäre die Umkleidekabine bevölkert, moderne, erfolgreiche und selbstbewusste junge Männer das weisse Trikot anziehen, gibt es Verständnis, Respekt und eine Form von Kameradschaft – aber Freundschaft? Wozu? Da wird diskutiert, jeder hat seine Meinung, es gibt Reibereien wie in jeder sozialen Gruppe: Sympathien und Antipathien sind unverzichtbarer und unvermeidlicher „part of the job“.

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Glaubt jemand, dass im Umkleideraum des Camp Nou nach dem verlorenen Champions-Halbfinale gegen Inter heile Welt herrschte und sich alle glücklich in die Arme fielen? Sicher nicht. Ausserdem weiss man seit langem, dass es beim FC Barcelona zwei Spieler gibt – die zudem noch sehr ähnliche Positionen spielen -, die sich persönlich nicht ausstehen können und dennoch jede Woche perfekt zusammen spielen. Wo ist das Problem? Ebenso gab es am vergangenen Mittwoch nach dem verlorenen Hinspiel der „Copa“ Kommentare und Kritik von den Madrid-Spielern. Wie auch nicht, nachdem Mourinho eine höchst seltsame Aufstellung präsentiert hatte? Ja, natürlich wurde am taktischen Konzept (wenn man das so nennen darf in dem Fall) des Trainers gemäkelt, nachdem man wieder mal gegen den Erzrivalen verloren hatte. Hat jemand anderes erwartet?

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Bekannt ist ebenfalls, dass zum Beispiel Iker Casillas und CR7 keine innigen Freunde mehr werden. Das passiert in jeder Firma, in der Menschen, die sich gegenseitig nicht besonders sympathisch sind, trotzdem Tag für Tag problemlos und Hand in Hand zusammen arbeiten. Daraus Verschwörungstheorien zu konstruieren, ist ebenso unsinnig wie der angebliche Konflikt zwischen spanischen und portugiesischen Spielern bei Real Madrid. Wie oft müssen Iker, Sergio Ramos, Marcelo, Cristiano oder Arbeloa noch bestätigen, dass es immer mal Unstimmigkeiten gibt zwischen den Elementen der Mannschaft gibt, aber grundsätzlich Einigkeit herrscht und alle gut miteinander auskommen? Dieses sich hartnäckig haltende Gerücht entbehrt jeder Grundlage.

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In der Summe: Das Ambiente in der Mannschaft ist gut. Nach Siegen besser als nach Niederlagen – was sonst? So gut, wie es sein kann unter einer Gruppe von Menschen, von denen jeder sein eigenes Leben und sein eigenes Interesse hat. Junge Männer, die an einem Strang ziehen, aber verschiedene Persönlichkeiten sind und bleiben. Dass jede angebliche „Unstimmigkeit“ insbesondere von der spanischen Sportpresse aufgegriffen und aufgebauscht wird, weil beim FC Hollywood sogar die Hochzeit des Schwagers der Tante von Arbeloa eine verkaufbare News darstellt und jeden Tag Zeitungen verkauft werden müssen, ist sowieso klar.

* Lesen Sie morgen Teil 2 zu den Meldungen, dass José Mourinho zum 30. Juni Real Madrid verlassen will.


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