Rätselhaftes um Ameneh Bahrami’s Entscheidung

Ameneh Bahrami (Foto: Welt Online)

Ameneh Bahrami (Foto: Welt Online)

Mitte Mai berichtete ich bereits über den Fall von Ameneh Bahrami, die das Recht erstritten hat, den Mann, der einen Säureanschlag gegen sie verübte, zu blenden; sprich: ihn blind zu machen. Aug und Aug…

Heute kam nun die überraschende Nachricht, dass sie dieses in Jahren erstrittene “Recht” nicht wahrnehmen wird.

In einem aktuellen SPON-Artikel wird ein wichtiger Hinweis gegeben, der meiner Meinung nach etwas Licht in das Dunkel bringen könnte. Dort wird nämlich darauf hingewiesen, dass Bahrami von einer Menschenrechtsorganisation zwei Millionen Dollar gefordert (!) hätte dafür, auf das Blende zu verzichten. Das war allerdings zu einem Zeitpunkt, als sie das Urteil gegen ihren Peiniger bereits durchgesetzt hatte. Im SPON-Artikel wird sie zitiert: “Ich wollte mit meiner Forderung nach zwei Millionen Euro die Menschenrechtsorganisationen bloßstellen”  Denn da diese das Geld nicht aufbringen konnte oder wollte, konnte Frau Bahrami nun so tun, das “sie im konkreten Fall keine Hilfe leisten.”

Wenn Ameneh Bahrami nicht selbst völlig verrückt ist, dann ist sie Opfer. Opfer nicht nur, weil sie den Säureanschlag erleiden musste. Sondern auch Opfer und Handlangerin der Politik des iranischen Regimes. Denn mich erinnert das fatal an das (mediale) Ende der Affaire um Sakineh Asthiani.
Denn als in diesem Falle die iranische Regierung die beiden deutschen Journalisten als Geiseln hatten, war Ashtiani nicht mehr wichtig und wurde, nachdem sie politisch mißbraucht wurde, fallen- und freigelassen. Das System konnte seine uneingeschränkte Macht nach Innen zeigen und dem Ausland seine Güte. Und gleichzeitig noch “nachweisen”, dass der Westen sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einmischt.

Mir scheint, als gäbe es im Falle der Frau Bahrami Ähnlichkeiten. Denn nachdem im Inneren gezeigt wurde, dass die Scharia unabwendbares Recht sei und sogar einer Frau das Recht auf diese unmenschliche Strafe zugestanden wurde, wird dem Ausland gezeigt,”wie menschlich” doch das islamische Regime sein könne. Dazu hat sich eben dieses Regime wieder eines Opfers bedient, das im Westen bekannt war.

Niemand kann mir weismachen, dass Frau Bahrami diese Entscheidung, auf das Blenden zu verzichten, erst heute traf. Und der Seitenhieb auf eine (westliche) Menschenrechtsorganisation trägt meiner Meinung nach die deutliche Handschrift des Regimes.

Nic


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