Ein Raspberry Pi NAS ist ein kleines System, das für ca. 150€ den Einstieg in die Welt der selbst gebauten NAS Systeme bietet. Der Raspberry Pi ist zwar der wohl bekannteste unter den Kleinstrechnern, dennoch hat er Verwandte, die teilweise sogar noch besser als NAS geeignet sind.
Raspberry Pi NAS: Was ist zu beachten?
Die Leistungsfähigkeit eines NAS auf Basis eines Einplatinencomputers ist im Vergleich zu einer Netzwerkfestplatte etwas eingeschränkt. Die Netzwerkfestplatte bietet meist sehr viel mehr Speicherplatz und eine einfachere Bedienbarkeit. Jedoch überzeugt ein Raspberry Pi NAS mit einer Flexibilität, die einem NAS Selbstbau softwaremäßig nicht nachsteht. Bei der Hardware muss man auf Grund der Größe aber natürlich Kompromisse eingehen. Grundsätzlich eignet sich ein NAS auf Basis eines Einplatinenrechners aus meiner Sicht mehr als Network Application Server denn als Network Attached Storage.
Einordnung
mittel hoch niedrig
Alternativen
Raspberry Pi
Der Klassiker unter den Einplatinenrechnern überzeugt mit einer großen Auswahl an kompatibler Software und Hardware. Mit dem Raspi, Modell 4 hat der kleine auch endlich eine Gigabit Ethernet Schnittstelle erhalten, die bei früheren Modellen noch ein massiver Engpass bei der Nutzung als NAS darstellte. Geblieben ist aber immernoch die Tatsache, dass der Raspi keinen SATA-Anschluss hat. Aber auch dieses Manko ist ab Modell 4 mit nunmehr USB 3.0 kein so großes Problem mehr, sodass sich der Raspberry Pi mittlerweile tatsächlich als kleines NAS eignet. Achten Sie nur darauf, dass Sie die USB-Festplatte an einen USB3-Anschluss anschließen!
Banana Pi W2
Mit mittlerweile 2 SATA Schnittstellen ist der Banana Pi W2 mittlerweile wirklich gut geeignet als Basis für ein kleines NAS. Auch bringt er 2 Ethernet-Schnittstellen mit, die aber beide – warum auch immer – nur mit 100 MBit laufen. Durch diese Einschränkung wird die Performance eines Banana Pi W2 als NAS nicht wesentlich über 12 MByte/Sekunde liegen. Er ist daher nur für Szenarien zu empfehlen, die nicht viele Daten übertragen.
Odroid HC2
Eine richtige kleine Rakete ist der Odroid HC2 (HC2 = “Home Cloud 2”). Der Einplatinenrechner bringt direkt eine Art “Gehäuse”, oder besser Kühlrippen, mit. Er bietet zwar nur Platz für ein 2,5″-SATA-Laufwerk (HDD oder SSD), aber dieses darf SATA3 nutzen. Gleichzeitig ist Gigabit Ethernet mit an Board. Wer sich also auf ein einzelnes SATA-Laufwerk beschränken kann, der ist beim Odroid HC2 sehr gut aufgehoben.
Betriebssysteme und Software
Bei den Einplatinenrechnern bietet es sich an, auf eine vom Hersteller bereitgestellte Linux Distribution zu verwenden. Diese Distributionen sind am besten auf die Hardware angepasst. Idealerweise basieren diese Distributionen auf Debian (wie Raspbian für den Raspberry Pi) oder Ubuntu. Damit ist dann sichergestellt, dass genügend Software und Support zur Verfügung steht. Ein einfaches Setup könnte aus einem Raspbian mit einem Samba-Server bestehen, der als Dateiablage im Netzwerk dient. Wer möchte kann auch Nextcloud oder Owncloud nutzen um mehr Funktionen bereit zu stellen.
Weitere NAS Systeme
- Netzwerkfestplatte
- Fritz!Box NAS
- NAS Eigenbau
- NAS Server
- Raspberry Pi NAS