Ramen sind gelbliche Weizennudeln und ein echtes Kultessen in Japan: Es gibt spezielle Fernsehsendungen zum Thema Ramen und Menschen stehen stundenlang in hundert Meter langen Schlangen an, um ein bestimmtes Restaurant zu besuchen.
Wusstest du zum Beispiel, dass Instant Ramen Suppen sogar Tabak als beliebteste US-Gefängniswährung verdrängt haben?!
Warum japanische Ramen so beliebt sind?
Ganz klar: Ramen Nudeln gehören zu den Gerichten der japanischen Küche, für die es keinen Ersatz gibt. Wenn es dich nach Ramen verlangt, greifst du sicher nicht zum Salat.
Um den Hunger zu stillen, solltest du stets ein echt leckeres Backup-Rezept für eine selbst gekochte Ramen Nudel Suppe bereit haben! Du willst doch nicht schon wieder zu Instant Ramen greifen oder?
Um zu wissen, was dir wirklich schmeckt, probiere dich einfach durch die folgenden schnellen Anweisungen durch und kreiere zum Schluss deine eigenen Lieblingsramen!
Los geht’s!
Was dich hier erwartet:
- Der ultimative Ramen Baukasten [als Infografik]
- Was sind Ramen?
- Ein schnelles Ramen Rezept für Anfänger: Miso Ramen in Ingwer-Knoblauch-Suppe
- Ramen Suppe– die beste Anleitung zum richtigen Aufbau
- Alle japanischen Ramen Nudeln im Überblick
- Welche Ramen Brühe wird zu deinem Liebling?
- Tare – der individuelle Kick, genauso wie du es magst!
- Die beliebtesten Ramen Beilagen wie in Japan – soll es Fisch, Fleisch oder vegetarisch sein?
- Garnitur – das große Ramen Finale!
- Leckere Anregungen: 5 typische Ramen Suppen aus Japan
- So solltest du Ramen richtig essen!
- Phänomen Instant Ramen Nudeln – Kennst du das ultimative Fertiggericht?
- Das beste Rezept mit Ramen [lecker, einfach und sogar vegetarisch]
Du suchst nach einer schnellen Schritt-für-Schritt Anleitung, um gleich mit dem Ramen kochen anzufangen? Dann nutze dazu doch den folgenden simplen Ramen Baukasten und lese dir die ausführlichen Informationen im Anschluss an die Infografik zu jedem Punkt durch!
Mithilfe des Ramen Baukastens kannst du deine eigene Ramen Suppe ganz individuell selbst zusammenstellen. Oder du folgst einem der drei bunten Pfade und zauberst so ein typisch japanisches Ramen Gericht – welche Variante deinem Geschmack entspricht, erfährst du am Schluss der Grafik!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Bitte beachte: Ich möchte ganz ehrlich sein mit dir! Dieser Artikel ist sehr umfangreich und beleuchtet viele Aspekte von Ramen. Du musst nicht alle Infos auf einmal lesen! Suche dir am besten das Kapitel heraus, welches dich wirklich interessiert 😉 (> zurück zum Inhaltsverzeichnis)!
Was sind Ramen?
In Japan sind Ramen viel mehr als einfache Nudelsuppen – sie grenzen vielmehr an eine kulinarische Besessenheit. Damit sind nicht die billigen Instant Ramen (in Japan als Cup Ramen bezeichnet) gemeint – auch wenn es hierfür sicher auch viele echte Fans gibt!
Ramen Suppen sind eine sehr sättigende und wohlschmeckende Mahlzeit in Japan. Quelle: JAPAN GOLDさん / photo ACWir sprechen über die Perfektion in einer einzigen Schüssel. Von den bissfesten Nudeln bis zu ausgewählten Beilagen wie wachsweichen Eiern und zartem Schweinebraten – da läuft einem doch das Wasser im Mund zusammen!
Dabei sind Ramen Speisen keineswegs künstlich hochkarätige Gerichte (auch wenn zwei Ramen Restaurants in Tokio sogar mit dem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden) – das ist so wunderbar an ihnen. Und das beste? Du kannst sie ganz leicht auch zuhause selbst zubereiten.
Ramen oder „Nudeln im chinesischen Stil“ – wie sie auch genannt werden – kannst du unter den drei klassischen japanischen Nudeln leicht an ihrer satten gelben Farbe und dem auch im garen Zustand welligen Aussehen erkennen. Der Unterschied liegt in ihrer chinesischen Herkunft und abweichenden Herstellungsmethode begründet.
Ramen Nudeln gibt es in jedem Asia-Supermarkt und auch Online zu kaufen.Es werden gleichermaßen die Nudeln wie auch die fertigen Nudelsuppen als Ramen bezeichnet. Ein klassisches Gericht besteht in der Standardausführung aus den Nudeln, einer würzigen Brühe und verschiedenen Beilagen, die oben auf drapiert werden. In Japans Restaurants gibt es unzählige lokale Ramen Varianten – je nach regionalen Zutaten und geschmacklichen Vorlieben.
Ramen Suppen sind außerdem sehr sättigend, was aber weniger am erhöhten Fettanteil, sondern vielmehr am hohen Anteil an Proteinen durch die vielseitigen Toppings liegt. Und ja, schlürfen ist beim Essen erlaubt und erwünscht!
Schon gewusst? In Japan ist es üblich, die gekochte Nudeln unter eiskaltem Wasser abzuspülen. So wird die Stärke von der Nudeloberfläche entfernt und das Schlürfen fällt viel leichter, da sie besser in den Mund rutschen. Nach dem Abspülen werden sie nochmal kurz in heißes Wasser (was nicht das vorherige Kochwasser ist) getaucht, damit keine kalten Nudeln serviert werden!
Aber genug der Theorie, jetzt geht’s ans Eingemachte!
Ein schnelles Ramen Rezept für Anfänger: Miso Ramen in Ingwer-Knoblauch-Suppe
Dieses Miso Ramen Rezept mit super schneller Ingwer-Knoblauch-Suppe auf Dashi Basis ist ein schnelles 10-Minuten-Rezept mit frischen Beilagen. Es ist genau das Richtige für eine stressige Arbeitswoche. Dazu passen sehr gut knackige Salate wie Sunomono oder ein einfacher Krautsalat.
Aber das reicht dir noch nicht?
Dann kreiere dir mit dem folgenden Baukasten deine allerliebsten Lieblingsramen ganz einfach selbst! Du wirst begeistert sein!
Ramen Suppe – die beste Anleitung zum richtigen Aufbau
Die perfekte Schüssel Ramen ist in Japan ein wirklich wichtiges Thema und sollte auch an deinem Herd nicht unterschätzt werden! Gespräche handeln über neue Entdeckungen und Restaurantbesuche. Es gibt ganze Straßenzüge, in denen sich ein Ramen Shop an den anderen drängt.
Ramen Köche widmen tielweise ihr ganzen Leben der perfekten Ramen Suppe. Quelle: lab4artさん / photo ACSchon gewusst? Der japanische Regisseur Juzo Itami produzierte einen kompletten Film, der sich nur darum dreht, eine perfekte Schüssel Ramen richtig zuzubereiten und zu essen! Der Film Tampopo ist wirklich sehenswert!
Ramen Suppen bestehen aus fünf Bausteinen. Jedem Bestandteil sollte dabei Beachtung geschenkt werden, damit eine ausbalancierte und super leckere Suppe entsteht.
- Ramen Nudeln – die Basis
- Brühe – die Geschmacksgrundlage
- Tare – individuelle Würzung
- Beilagen – Fisch, Fleisch oder vegetarisch?
- Garnitur – das Finale
Den einzelnen Elementen wollen wir uns nun Schritt-für-Schritt nähern, damit du deine eigenen Lieblingsramen schon bald kreiere kannst (oder springe zurück zur Infografik für den schnellen Überblick).
Für weitere fertige Rezeptideen schaue dir auch unbedingt die fünf typischen Ramen Suppen aus Japan an!
Alle japanischen Ramen Nudeln im Überblick
Woraus bestehen Ramen Nudeln eigentlich?
Japanische Ramen Nudeln bestehen traditionell aus drei wesentlichen Zutaten: Glutenreiches Mehl für die Struktur, Kansui-Wasser für die Textur sowie Farbe und Eigelb für die Elastizität der Nudeln.
In den meisten Fällen wird Weizenmehl, das einen hohen Anteil an Gluten besitzt, als Grundlage für die Nudelherstellung benutzt. Kansui bezeichnet das Wasser aus dem Kan-See der Inneren Mongolei. Das Kan-See-Wasser hat sehr hohe Anteile an Kalium- und Natriumcarbonat. Zusammen mit Spuren an Phosphorsäure im Kansui färbte dies ursprünglich die Nudeln gelb und verlieh ihnen ihren besonderen Geschmack. Das Wasser gibt es in Japan als abgefüllte Flaschen zu kaufen, wobei heute meist künstlich erzeugtes Kansui-Wasser genutzt wird.
Ramen Nudeln bestehen aus Weizenmehl, Wasser und Eigelb. Quelle: ぷぅさん / photo ACAußerhalb Japans und auch im Land selbst wird für die Zubereitung aber gerne auch Backsoda (Natron) verwendet. Die Verwendung von Eigelb unterscheidet sich von Rezept zu Rezept – manchmal wird es genutzt und manchmal werden vegane Alternativen ohne Ei vorgestellt. Hier kann jeder nach individuellen Vorlieben entscheiden.
Tipp: Rechne pro Person circa 150 g Ramen Nudeln ein.
Doch das Ergebnis ist äußerlich stets dasselbe: Ramen sind lang, elastisch und meist leicht wellig geformt. Größere, vor allem regionale, Unterschiede gibt es in der Stärke der Nudeln (von sehr dünn bis dick) und deren Garzustand (medium oder fest).
In japanischen Supermärkten gibt es eine große Auswahl verschiedener Nudelstärken.Welche Typen von Ramen Nudeln gibt es überhaupt (zu kaufen)?
Für eine Einteilung nach Typen von Ramen gibt es viele Möglichkeiten – zum Beispiel wie oben nach der Stärke oder nach regionalen Vorlieben innerhalb Japans.
Für den Gang in den Supermarkt ist eine Kategorisierung der Typen nach Haltbarkeit allerdings sehr praktisch. Grundsätzlich unterscheidet die japanische Küche in fünf verschiedene Typen (hier sortiert nach Haltbarkeit), die auch in Deutschland erhätlich sind:
- Namamen (frisch/roh)
- Mushimen (gedämpft)
- Hanseimen (halbgetrocknet)
- Kansomen (getrocknet)
- Insutanto Ramen (Instant)
Die Übergänge zwischen den einzelnen Sorten sind hierbei natürlich fließend. Die japanischen Titel und entsprechenden Bilder im Folgenden werden dir bestimmt helfen, deine Lieblingsramen im Supermarkt schneller zu erkennen und anschließend richtig zu kochen.
1. Namamen (frisch/roh)
Frische beziehungsweise rohe Ramen Nudeln (Namamen 生麺) kannst du natürlich gut selber machen. Allerdings gibt es sie gelegentlich auch im Asia-Supermarkt im Kühlregal zu kaufen – das ist jedoch eher die Ausnahme. Falls du Glück hast und sie bekommst: Generell sollte stets die Kochanleitung auf der Verpackung bevorzugt werden. Gibt es jedoch keine Anleitung, werden frische Ramen (je nach Stärke der Nudeln) für circa 45 Sekunden in kochendes Wasser (nicht in der Brühe, sondern in einem separaten Topf) gegeben.
Bevor sie aus dem kochenden Wasser genommen werden, solltest du sie auf ihre Garheit überprüfen. Wenn die Nudeln noch nicht gar sind (also sich im Mund ein wenig wie Gummi anfühlen), lasse sie weitere 30 Sekunden kochen und prüfe erneut.
Frische Ramen sollten zügig verbraucht werden.Wichtig: Frische Ramen (ob selbstgemacht oder gekauft) sollten stets im Kühlschrank aufbewahrt werden. Gekaufte Ramen sollten nicht eingefroren werden, solange sie nicht bereits gefroren gekauft wurden. Auch selbstgemachte Ramen Nudeln sollten in weniger als einer Stunde nach der Fertigstellung eingefroren werden. Wieder aufgetaute Nudeln sollte wiederum nicht noch einmal eingefroren werden.
2. Mushimen (gedämpft)
Gedämpfte Ramen (Mushimen 蒸し麺) werden bevorzugt für Yakisoba Rezepte verwendet, da ihre Konsistenz perfekt zum Braten geeignet ist. Ihre Garzeit liegt zwischen 45 Sekunden und 1 Minute. Bezüglich ihrer Lagerung sollte genauso wie mit frischen Ramen umgegangen werden. Praktischerweise gibt es Mushimen gerne als vorportionierte Beutel zu kaufen, sodass keine Reste entstehen sollten.
Gedämpfte Ramen gibt es zum Beispiel von Ita-San für 0,65 Euro für 200 Gramm.3. Hanseimen (halbgetrocknet)
Halbgetrocknete Ramen Nudeln (Hanseimen 半生麺) sind weiche, leicht bewegliche Nudeln. Sie werden (wiederum je nach Nudelstärke) für ungefähr 1 Minute gekocht und wieder auf ihren Garzustand geprüft.
Halbgetrocknete Ramen sind vielseitig einsetzbar. Quelle: HiCさん / photo ACHanseimen können an einem kühlen, dunklen und trockneten Ort aufbewahrt werden. Eine angerissene Packung sollte innerhalb von 2 Tagen verbraucht und in der Zwischenzeit im Kühlschrank untergebracht werden.
4. Kanmen (getrocknet)
Getrocknete Ramen Nudeln (Kanmen 乾麺) sollten für circa 2 bis 3 Minuten gekocht werden. Diese Sorte ist fast unverwüstlich. Sie können direkt im Vorratsregal aufbewahrt werden. Eine geöffnete Packung sollte nicht offen wieder ins Regal, sondern luftdicht verschlossen (und am besten zusammen mit dem Tockenmittelpaket) gestellt werden. Am besten werden Kanmen innerhalb weniger Monate verbraucht, aber eigentlich passiert auch ein Jahr später auch noch nichts Schlimmes mit ihnen 😉
Getrockneten Ramen kannst du immer im Vorrat haben. Quelle: かいくうさん / photo AC5. Insutanto Ramen (Instant)
Instant Nudeln werden direkt in der Brühe gekocht und nicht in einem separaten Wasserbad, da sie im Gegensatz zu den vorherigen Typen sehr viel mehr von der Suppe absorbieren können und an Geschmack gewinnen. Daher sollte hier (sofern die Anleitung auf der Verpackung keine anderen Angaben machen sollte) ausreichend Flüssigkeit eingeplant werden. Infos zu fertigen Instant Suppen findest du weiter unten im Artikel.
Instant Ramen werden mit aufkochtem Wasser in ihrer Verpackung zubereitet. Quelle: JAKUTAKUさん / photo ACDaneben gibt es natürlich noch viel weitere Ramen Nudelsorten: Zum Beispiel Takasuimen, die eine vergleichsweise höheren Wasseranteil haben.
Hiyashi Chuka (also kalte Ramen) sind eine tolle Rezeptidee für einen heißen Sommertag. Quelle: ガイムさん / photo ACKann ich Ramen Nudeln ersetzen?
Prinzipiell gilt, dass Ramen wegen ihrer abweichenden Zutaten nicht optimal ersetzt werden können. Allerdings ist es möglich, ähnliche Ergebnisse mit sogenannten Capellini (auch als Angelhair Pasta bezeichnet) zu erzielen. Auch Shirataki Nudeln – das sind dickere Glasnudeln – sind als Ersatz geeignet. Viele Suppen schmecken aber auch mit Udon oder Soba sehr lecker!
Shirataki sind kalorienarme Alternativen zu Ramen Nudeln. Quelle: 胡麻麩あざらしさん / photo ACUm die Nudel-Wahl mal zusammenfassen: Wahrscheinlich wirst du in Deutschland eher keine ganz frischen Ramen Nudeln zu kaufen bekommen – was natürlich schade, aber nicht zu ändern ist. Daher empfehle ich dir nach gedämpften oder halbgetrockneten Nudeln zu suchen. Beide wirst du sicher im Asia-Supermarkt für unter 1 Euro auf 200 Gramm kaufen können.
Und hast du dich für eine Nudelsorte entschieden? Dann geht’s jetzt weiter mit der Brühe!
Welche Ramen Brühe wird zu deinem Liebling?
Die Grundlage eines Ramen Gerichts stellt neben den Nudeln die heiße Brühe dar. Erst durch sie wird das Beste aus den restlichen Zutaten herausgeholt und ein voller Geschmack hervorgerufen. Das klingt lecker oder?
Die Brühe muss dabei nicht tierischen Ursprungs sein wie bei einer Tonkotsu Brühe (beruht aus Schweineknochen), sondern kann auch auf vegetarische Zutaten wie Kombu oder Shiitake beruhen.
Tipp: Ein Ramen Gericht sollte zeitlich nicht unterschätzt werden! Für einige Bestandteile – wie zum Beispiel die Brühe – solltest du am besten schon am Vortag beginnen.
Da diese Brühe noch nicht gewürzt wurde (dies geschieht erst im nächsten Schritt mithilfe von weiteren Zutaten wie Sojasoße oder Miso-Paste), wird sie auch als Vorbrühe bezeichnet. Sie ist vorerst ein noch unbeschriebenes Blatt, das auf seine Vollendung wartet.
Was bedeuten Kotteri und Assari bei Ramen Suppen?
Alle Ramen Vorbrühen können in zwei Kategorien eingeteilt werden – je nach Intensität (Schwere vs. Leichtigkeit) ihres Geschmacks – in Kotteri und Assari. Schon mal gehört?
Kotteri beschreibt dabei eine reiche, trübe und dickflüssige – fast schon klebrige – Brühe. Das bereits genutzte Beispiel einer Tonkostu Brühe ist hierfür ein perfekter Fall. Kotteri Brühen sind vollgepackt mit guten Fetten, Mineralien und Proteinen, die aus den zumeist lange ausgekochten Knochen stammen.
Assari Brühen sind als eher dünn, leicht und klar zu beschreiben. Ein gutes Beispiel ist hier eine Kombu Dashi Brühe, der wir uns gleich noch widmen. Brühen, die als Assari bezeichnet werden, erhalten ihre Aromen meistens aus gekochtem Gemüse und Fisch oder kurz und schonend gekochten Knochen.
Nicht vergessen: Kotteri beschreibt eine reiche, dickere Brühe und Assari meint eine leichte, klare Suppe. Die Skala zwischen Kotteri und Assari ist dabei eine fließende Unterteilung.
Welche klassischen Ramen Brühen gibt es zur Auswahl?
In japanischen Restaurants, die sich auf Ramen spezialisiert haben, werden je nach Region eine facettenreiche Auswahl an Brühen angeboten. Über ganz Japan hinweg lassen sich jedoch vier klassische Brühen (sortiert von Assari bis Kotteri) bestimmen:
- Kombu Dashi Brühe – aus Seetang
- Vegetarische Brühe – aus Gemüse
- Hühnerbrühe – aus ganzen Hühnern
- Tonkotsu – aus Schweineknochen
Tipp: Wenn du wenig Zeit zur Verfügung hast, solltest du dich am besten für eine Gemüsebrühe oder Dashi Brühe entscheiden.
1. Kombu Dashi Brühe – aus Seetang
Die Kombu Dashi Brühe aus Seetang ist sehr weich im Geschmack und unterstreicht das Eigenaroma jeder weiteren Zutat, ohne sich vorzudrängen. Sie ist zudem schnell und einfach zubereitet – eine großartige Basis für viele Ramen Gerichte!
Das beste Rezept für eine Kombu Dashi Brühe findest du hier:
Dashi – Alles, was du (2018) über die japanische Brühe wissen musstDashi – Alles, was du (2018) über die japanische Brühe wissen musst
2. Vegetarische Brühe – aus Gemüse
Eine ebenfalls einfach zubereitete Brühe ist eine vegetarische Ramen Suppe – eine tolle fleischlose Alternative. Hierzu wird am besten aromatisches, leichtes und frisches Gemüse (oder auch Obst) verwendet.
Die Auswahl ist hier riesengroß: Möhren, Knoblauch, Zwiebeln und Schalotten, Ingwer, Lauch oder auch Äpfel können verarbeitet werden. Eine Kombination beispielsweise aus süßen Karotten, sauren grünen Äpfeln und pikantem Ingwer ist hier eine Empfehlung, mit der du unbedingt mal experimentieren solltest!
Ramen ganz vegetarisch mit einer klaren Gemüsebrühe. Quelle: acworks / photo AC3. Hühnerbrühe – aus ganzen Hühnern
Eine mit Liebe zubereitete Hühnerbrühe ist eine nicht nur geschmackvolle, sondern auch wärmende Variante. Sie ist voller Nährstoffe und Proteinen, da zumeist ganze Hühnchen ausgekocht werden.
Da werden bei mir immer Erinnerungen an früher wach, oder?
Ramen mit einer klaren Hühnerbrühe ist eine ausgewogene Alternative zu andere herzhaften Fleischbrühen. Quelle: ガイムさん / photo AC4. Tonkotsu – aus Schweineknochen
Die aromatische Brühe Tonkotsu wird aus Schweineknochen hergestellt. Dazu werden die Knochen solange ausgekocht, bis sie eine trübe, milchige Brühe ergeben. Es ist nicht so, dass die Knochen dann herausgenommen werden – nein, die Brühe wird wirklich so lange gekocht, bis nichts Festes mehr vom Knochen übrig ist. Dies ist sehr schwierig, zeitaufwendig und erfordert einiges an Übung!
Ein Klassiker aus Fukuoka – super herzhafte Tonkotsu Ramen aus ausgekochten Schweineknochen. Quelle: NANNANさん / photo ACSchon gewusst? Bei einer sogenannten Doppelbrühe werden zwei verschiedene Brühen miteinander kombiniert – zum Beispiel Hühnerbrühe und Gemüsebrühe. Dadurch erhält das Ergebnis mehr geschmackliche Tiefe und das Level an Umami wird noch gesteigert!
Konntest du dich zwischen diesen leckeren Brühen schon entscheiden? Dann geben wir ihr jetzt richtig Würze!
Tare – der individuelle Kick, genauso wie du es magst!
Ramen Brühen sind sicherlich der Schlüssel zu einem hervorragenden Gericht. Was aber eine konventionelle Brühe zu einer einzigartigen Suppengrundlage macht, ist die individuelle Würzung – auch Tare genannt.
Die auch als geheime Zutat bezeichnete Gewürzsoße wird bei jedem Küchenchef gut gehütet. Quelle: hiroshi nomuraさん / photo ACDie Gewürze wie Miso-Paste, Sojasoße oder Salz werden dazu traditionellerweise zu einer Gewürzflüssigkeit eingekocht und anschließend auf den Boden der Ramen Schüssel gegeben. So wird nicht die gesamte Vorbrühe abgeschmeckt, sondern jede einzelne Schüssel erhält einen individuellen Pfiff. So wird es zumindest im Restaurant gehandhabt.
Natürlich ist es für den Hausgebrauch viel einfacher, die Gewürze direkt in die Vorbrühe zu geben und diese schrittweise abzuschmecken – wie es auch in den meisten Rezepte empfohlen wird.
Die grundlegendste Funktion von Tare ist es, Salz in die Suppe zu bringen. Aber Tare kann noch viel mehr als dies. Sie ist Lieferant für zusätzliche Süße, Säure, Schärfe und Umami. Zum Beispiel sind Sojasoße und Miso-Paste beide salzig, aber beide sind auch reich an Umami (Herzhaftigkeit)!
Außerdem ist es für einen möglichen Restaurantbesuch wichtig zu wissen, dass der bloße namentliche Zusatz wie „Shio“ oder „Miso“ nichts darüber aussagt, was noch in der Tare ist. Es ist nicht ungewöhnlich, dass bis zu zehn weitere Zutaten verarbeitet wurden: Zum Beispiel Mirin, Dashi, Reisessig, Sake, Pfeffer, Knoblauch, Ingwer und verschiedenste Öle. Der Phantasie sind hier eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Die Tare sollte weiterhin wirklich nur als Zusatz betrachtet werden, die die Brühe unterstützen und verbessern soll. Die Gewürze sollten sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Daher ist typischerweise ein Verhältnis von ungefähr 1:10 zwischen Tare und Vorbrühe zu empfehlen.
Auch die fertige Brühe kann auf der Skala von Assari bis Kotteri eingeteilt werden. Während Salz (Shio) im Allgemeinen verwendet wird, um Ramen auf dem Assari-Ende der Skala herzustellen und Miso-Paste der Inbegriff für Kotteri ist, befindet sich Sojasoße (Shoyu) irgendwo in der Mitte davon.
Sicherlich gibt es auch interessante Ausnahmen, bei denen die Geschmackskategorien zwischen Vorbrühe und Tare nicht „zusammenpassen“. Zum Beispiel werden gerne reiche Knochenbrühen (Kotteri) mit einfachen Salz oder leichteren Meeresfrüchten (Assari) gewürzt. Beides sind nur Stellschrauben für ein ausgewogenes, aber individuelles Geschmackserlebnis und dienen der gustatorischen Einteilung des Gerichts.
Damit du dein Gericht genau nach deinen Wünschen würzen kannst, werden im Folgenden die drei klassischen Tare-Gewürze wie in Japan vorgestellt:
- Shoyu – Sojasoße
- Miso-Paste
- Shio – Salz
1. Shoyu – Sojasoße
Shoyu Ramen ist eine klare Brühe mit leicht brauner Färbung, die von der Basiszutat Sojasoße herrührt. Dabei kann jedoch in verschiedene Sojasoßensorten unterschieden werden. Sie ist die bekannteste und beliebteste Art, um das Gericht zu verfeinern und wird meistens verwendet, um leichte Brühen zu würzen. Wenn du keine weitere Bezeichnung am Menü im Restaurant erkennen kannst, handelt es sich ziemlich sicher um Shoyu.
Lerne hier schnell mehr über Sojasoße:
Sojasoße, Sojasauce, Shoyu oder Tamari?Sojasoße, Sojasauce, Shoyu oder Tamari?
2. Miso-Paste
Grundlage einer jeden Miso Ramen Suppe ist wie der Name es schon verrät Miso-Paste, eine aus Sojabohnen hergestellte feste Paste. Gerade in den Wintermonaten ist Miso Ramen eine wärmende und herzhafte Suppe. Da ist es kein Wunder, dass diese Variante aus dem Norden Japans stammt, nämlich aus Hokkaido, wo die Winter länger und bedeutend kälter sind. Miso-Paste ist eine tolle Grundlage für würzige Brühen.
Du möchtest mehr über Miso-Paste erfahren, dann schaue einfach hier vorbei:
Miso-Paste – Grundzutat für leckere SuppenMiso-Paste – Grundzutat für leckere Suppen
3. Shio – Salz
Die leichte und klare Shio Tare auf Salzbasis ist die älteste und traditionsreichste Variante, um Ramen zu würzen. Dabei wird in höherwertigen Restaurants sogar zwischen der Herkunft der Salze unterschieden – ist es Meeressalz oder wurde es aus Seetang reduziert, sind hier wichtige Fragen!
Tipp: Ramen Gerichte werden nicht immer nach ihrer Tare benannt, wie beispielsweise bei Miso Ramen. Wenn du zum Beispiel Tonkotsu Ramen siehst, bezieht sich das auf die Brühe, nicht auf die Tare. Und wenn du Tonkotsu Shoyu Ramen liest, bezieht es sich sowohl auf die Brühe als auch die Tare. Deswegen ist diese Unterteilung in Vorbrühe und Tare auch so wichtig!
Die Grundlage haben wir jetzt geschafft. Nach der Pflicht kommt nun also die Kür!
Die beliebtesten Ramen Beilagen wie in Japan – soll es Fisch, Fleisch oder vegetarisch sein?
Einen Teil der großen Anziehungskraft eines Ramen Gerichts macht neben dem Geschmack die ansprechende Präsentation aus. Die Beilagen sind durchweg perfekt angeordnet und bringen frische Farben auf den Tisch. Zum Beispiel das goldene Eigelb der eingelegten Eier oder das tiefgrün der Nori Blätter.
Also, worauf hast du heute Lust?
Die anregende Präsentation mithilfe ausgewählter Beilagen ist entscheidend. Quelle: きぬさらさん / photo ACNeben den frischen Farben bringen die Beilagen auch ausgleichende Aromen mit. Die schwere Suppe und kohlenhydratreichen Nudeln werden so von Vitaminen begleitet und ausgeglichen. Diese Balance ist ein wesentlicher Teil der japanischen Küche – dies solltest du auch zuhause bei der Zusammenstellung deiner Ramen Suppe beachten! Am besten orientierst du dich daran, dass im Gericht etwas Salziges, etwas Süßes, etwas Saures, etwas Scharfes und etwas Herzhaftes (meistens die Brühe plus Tare) vorkommt. Dasselbe gilt auch für die Farben: Das Auge fühlt sich beispielsweise angezogen, wenn alle drei Ampelfarben vorhanden sind – Grün, Gelb und Rot.
Dann schmeckt es gut und sieht appetitlich aus!
Tipp: Achte darauf, die Suppe nicht mit Beilagen zu überfüllen. Es sollte stets noch etwas von den Nudeln und der Brühe zu sehen sein!
Damit du eine geeignete Grundlage für dein eigenes Ramen Rezept bekommst, schlage ich vor, die Möglichkeiten der Beilagen in zwei Kategorien zu teilen, aus denen du dann jeweils wählen kannst:
- Proteine (Fleisch, Fisch und vegetarische Alternativen)
- Gemüse und Obst
Proteine (Fleisch, Fisch und vegetarische Alternativen)
Proteine geben einem Ramen Gericht die finale Sättigung. In Japan gibt es unzählige Möglichkeiten, geeignete Beilagen zu finden. Diese sind oft jedoch nicht im japanischen Ausland erhältlich. Daher stelle ich dir heute auch in Deutschland gut erhältliche, proteinreiche Beilagen vor!
Fleischbeilagen
Chashu (Schweinebraten): Chashu ist fettiges Schweinefleisch, das geschmort, gedünstet oder gegrillt wird. Nach der Zubereitung wird es in feine Scheiben geschnitten und oben auf die bereits eingefüllte Suppe gegeben. Chashu wird sowohl aus Schweinebauch als auch Schweinelende hergestellt. Gegart wird der Braten meistens in Sojasoße, Zucker, Sake und Mirin – gerne noch mit scharfen, groben Pfeffer.
Eine sehr beliebte Ramen Beilage – Chashu. Quelle: kenstockさん / photoACTipp: Um Chashu auch in Deutschland für deine Suppe zu verwenden, solltest du vielleicht vom nächsten sonntäglichen Schweinebraten ein paar Scheiben im Frost aufbewahren für deine kommende Ramen Nudelsuppe!
Kakuni oder Bacon: Gebratener Schinken (gerne auch in Form von knusprig gebratenem Bacon) ist reich an Umami und ergänzt die leichte Würze der Brühe perfekt.
Hühnchen: Hühnchenfleisch ist wirklich vielseitig einsetzbar. Hier werden deiner Phantasie und deinen Vorlieben keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es mit panierten Hähnchenschnitzeln oder einer gegrillten Hähnchenkeule?
Würstchen: Bei Ramen Suppen eignen sich vor allem dünnere, getrocknete Würstchen. Vielleicht hat dein regionaler Fleischer gute Sorten wie kleine Mini-Salamis im Angebot?
Ente: Wenn deine Nudelsuppe noch deftiger und reicher werden soll, kannst du sie mit gebratener und in Scheiben geschnittener Entenbrust belegen!
Oder doch lieber Fisch oder Meeresfrüchte?
Fischbeilagen
Narutomaki oder Kamaboko: Ähnlich dem Surimi ist auch Kamaboko fein püriertes und dann zu halbzylindrischen Stangen gepresstes Fischfleisch. Meistens wird dazu Alaska-Seelachs verwendet, der nach dem Pressen gedämpft wird. Kamaboko mit einem weißen oder roten Rand werden schon seit dem 14. Jahrhundert hergestellt und zumeist bei Festen serviert. Narutomaki (wird oft auch nur Naruto) genannt wird in vollrunde Stäbe gepresst, in denen sich eine farbliche Spirale bildet. Narutomaki oder Kamaboko gibt als lange Stangen zu kaufen, die dann in feine Scheiben geschnitten werden.
Schon gewusst, woher der Name Narutomaki stammt? Er rührt vom Naruto-Strudel (Naruto no Uzushio) – einem Gezeitenstrudel in der Naruto-Straße zwischen den Inseln Ōge-jima und Awaji – her.
Meeresfrüchte: Beliebte Meeresfrüchte für Ramen Suppen sind allerlei Schalentiere wie zum Beispiels Schrimps oder Jakobsmuscheln.
Wie wäre es mit einer rein vegetarischen Ramen Suppe?
Vegetarische Beilagen
Käse: Viele Sorten an Käse funktionieren sehr gut mit Ramen Nudeln – auch wenn dies eine eher unkonventionelle Variante ist. Probiere doch mal Parmesan mit seinem feinen Aroma!
Ajitsuke Tamago – Ramen Eier: Wachsweiche, goldene Eier (Ajitsuke Tamago) sind für mich die Vollendung einer Schüssel Ramen Suppe! Sie werden zwei Tage zuvor wachsweich (bei L-Eiern 6 Minuten Kochzeit) gekocht und mit eiskaltem Wasser abgeschreckt. Die Schale wird abgepellt. Anschließend werden sie einem geeigneten Zip-Lock-Beutel oder anderem Gefäß in 2 Esslöffel Sojasoße, 2 Esslöffel Mirin und 6 Esslöffel Wasser eingelegt. Sie verbleiben 2 Tage lang im Kühlschrank und schmecken dann himmlisch gut. Ein echt japanischer Klassiker! Halbierte, gekochte Eier ohne Marinade sind aber auch sehr gut für Ramen geeignet 😉
Tofu: Er wird aus geronnener Sojamilch, die aus verarbeiteten Sojabohnen gewonnen wird, hergestellt. Beliebte Sorten sind Seidentofu, Momendofu (Baumwolltofu), Aburaage, Koyadofu und der Ableger Räuchertofu.
Alles Wichtige zum Thema Tofu kannst du hier schnell nachlesen:
10 Fragen an Japanischen Tofu – ein Leitfaden10 Fragen an Japanischen Tofu – ein Leitfaden
Lust auf was Frisches?
Gemüse und Obst
Gemüse und sogar Obst sind wichtige Ramen Beilagen und bringen frische Aromen, knackige Texturen und wunderschöne Farben als Kontraste zu Brühe, Nudeln und Fleischbeilagen.
Menma: Menma (oder auch Shinachiku, was so viel bedeutet wie chinesischer Bambus) sind fermentierte Bambussprossen mit salzigem Geschmack. Zur Herstellung kann der in Scheiben geschnittene Bambus beispielsweise in Sake, Sojasoße, Wasser, Zucker, Reisessig und fein gehacktem Knoblauch eingekocht werden. Es gibt sie aber auch fertig in Dosen im Asia-Supermarkt zu kaufen.
Negi: In feine Ringe geschnittener Lauch oder grüne Zwiebeln werden als Negi bezeichnet. Negi ist nicht nur bei Ramen eine beliebte und fast selbstverständliche Beilage. Es kommt bei vielen japanischen Gerichten zum Einsatz, so zum Beispiel bei Udon Nudel-Suppen, Miso-Suppen oder als Gyoza-Füllung.
Neben Menma und Negi sind beliebte Beilagen Pak Choy, Rosenkohl, frische Maiskörner, Tamarinde, weißer Rettich (Daikon), Pilze (Enoki), Tomaten, Spinat, rote Paprika oder Sprossen. Sogar in Streifen geschnittene Äpfel werden als Beilage verwendet.
Die besten Kombinationen der Beilagen findest du auch weiter oben in der Infografik!
Du bist fast fertig!
Garnitur – das große Ramen Finale!
Der letzte Schliff wird durch die finale Garnitur erreicht. Aber auch hierbei wird nicht nur auf die Optik wert gelegt, sondern auch der letzte Pfiff an Aroma zur Suppe gegeben. Dazu gehören kräftige Öle, verschiedene Saaten/Nüsse und Flocken.
Beliebte Öle sind geröstetes Knoblauchöl (auch Mayu genannt), Chiliöl, Sesamöl oder ein ordentliches Stück Butter. Zu den Saaten/Nüssen gehört gerösteter Sesam, Cashews und Erdnüsse.
Eine leckere Kombination aus Lauch, Sprossen, Mais und Butter. Quelle: きぬさらさん / photoACAuch Limettenstreifen, Nori (Seetang) Chiliflocken (Togarashi) und feine Bonitoflocken sind beliebt.
Achtung: Das Zusammenstellen des Ramen Gerichtes sollte möglichst schnell gehen! Daher solltest du darauf achten, zum Schluss – also, wenn die Nudeln gar sind – alles griffbereit zu haben.
Leckere Anregungen: 5 typische Ramen Suppen aus Japan
Du bist jetzt ein bisschen überfragt, mit welcher Kombination du beginnen solltest? Das kann ich gut verstehen… Deswegen: Vielleicht helfen dir die folgenden fünf sehr bekannten regionalen Varianten der japanischen Nudelsuppe (mit Bildern) bei der Qual der Wahl weiter.
Schon ausprobiert? Es gibt einen ganz witzigen Konfigurator des Shin Yokohama Ramen Museum, der zum Umherspielen einlädt!
Die besten Ramen Rezeptideen aus:
- Hakata (Fukuoka)
- Kumamoto (Kumamoto)
- Okinawa
- Sapporo (Hokkaido)
- Tokio
1. Hakata (Präfektur Fukuoka)
Kleine Imbissbuden oder -stände (Yatai) sind die Orte, an denen du die regionale Spezialität der Präfektur Fukuoka im süd-westlichen Teil Japans bekommst. Gerade dort werden Hakata Ramen gekocht und gegessen.
An den kleinen und für diese Region symbolträchtigen Buden – die Präfektur Fukuoka wird immerhin als Geburtsort des Tonkotsu bezeichnet – erhältst du Ramen nach Tonkotsu Art zusammen mit fein geschnittenem, geschmorrtem Schweinefleisch (Chashu).
Wenn du direkt an der Hakata Station in Fukuoka aussteigst, kannst du Hakata Ramen nicht verfehlen.
Hakata Ramen aus Fukuoka. Quelle: sakaki0214Um diese Kombination nachzukochen, springe zurück zur Infografik und folge der Anleitung #3!
2. Kumamoto (Präfektur Kumamoto)
Nicht nur die Präfektur Fukuoka, sondern auch Kumamoto behaupten, als erste Tonkotsu hergestellt zu haben. Wahrscheinlich ist allerdings, dass sich das Rezept schnell verbreitet und vorbei an der Stadt Kurume den Weg nach Kumamoto gefunden hat. Dort wurde dann das Rezept abgewandelt und zu einer eigenen regionalen Spezialität.
Einzigartig in Kumamoto ist die Kombination der Tonkotsu Ramen mit Knoblauchöl (Marr) und gebratenem Knoblauch, wodurch der Geschmack der Grundbrühe verstärkt und abgerundet wird.
Die dickeren Nudeln kommen dann zusammen mit der cremigen, salzigen Suppe auf den Tisch.
Kumamoto Ramen aus Fukuoka. Quelle: Veroyama3. Okinawa (Okinawa)
Obwohl die Variante aus Okinawa Soba im Titel stehen hat, ist das Gericht Okinawa Soba einer Ramen Speise viel ähnlicher. Die sehr dicken, gewellten Ramen Nudeln werden mit einer Shio Suppe und grünen Zwiebeln (Negi), Kamaboko und frischem Ingwer als Beilage serviert. Zusammen mit gegrilltem Schweinefleisch ist Okinawa Soba ein beliebtes Menü.
Okinawa Ramen. Quelle: buriさん / photoAC4. Sapporo (Hokkaido)
Sapporos berühmte Nudeln auf Miso-Basis sind dickflüssig und sehr herzhaft. Normalerweise gibt es dazu etwas härtere Nudeln, die durch cremige Butter und Mais abgerundet werden. Sapporo Ramen ist eine Variation, welche auf fast allen Speisekarten japanischer Ramen Restaurants zu finden ist.
Sapporo Ramen. Quelle: Yuichi SakurabaUm diese Kombination nachzukochen, springe zurück zur Infografik und folge der Anleitung #2!
5. Tokio
Der national und international bekannte Stereotyp sind Tokio Ramen. Die mitteldicken und gewellten Nudeln werden mit der weit vorbereiteten Shoyu Suppe und Dashi-Brühe abgeschmeckt. Um einen ersten soliden Eindruck zu bekommen, sind Tokio Ramen genau das Richtige.
Tokio Ramen. Quelle: ZengameUm diese Kombination nachzukochen, springe zurück zur Infografik und folge der Anleitung #1!
Ramen Burger sind über den ganzen Globus bekannt. Quelle: Jason WongSchon mal Ramen Burger ausprobiert? Hierbei werden statt der Burgerbrötchen gebratene Ramen Nudeln verwendet – sonst bleibt alles wie bei einem normalen Burger – diesen Spaß solltest du unbedingt mal versuchen!
Und wie sieht es mit einem süßen Ramen Dessert aus? Dazu wird zu Beginn eine Packung getrocknete Ramen mit einem Nudelholz noch in der Verpackung zertrümmert. Anschließend zwei Tassen Wasser in einer Pfanne erhitzen und die Nudeln (ohne weitere Würzung) garkochen. Wenn die Nudeln fertig sind, das Wasser abgießen und in eine Schüssel geben. Jetzt einen Esslöffel Butter, zwei Teelöffel Zucker und einen viertel Teelöffel Zimt zu den Nudeln hinzugeben. Zum Schluss alles gut mischen, bis die gesamte Butter geschmolzen ist – Fertig!
So solltest du Ramen richtig essen!
Einige Menschen sind ein Leben lang damit beschäftigt, das beste Ramen Rezept zu finden – aber manche gehen noch weiter!
Sie widmen sich der Kunst, Ramen richtig zu essen!
Manche sagen, die Suppe muss zuerst probiert werden, andere sprechen davon, dass den Nudeln der Vorzug gebührt. Wiederum andere verlangen, dass zu Beginn den Beilagen die größte Beachtung geschenkt werden sollte.
Aber uns ein Leben lang damit zu beschäftigen? Soviel Zeit haben wir wirklich nicht! Daher habe ich die wichtigsten Erkenntnisse hier für dich zusammengefasst:
Widmen wir uns also lieber der richtigen Präsentation!
Ramen werden in Restaurants traditionell in großen, breiten und tiefen Schalen serviert. Die Nudeln, Brühe, Tare, Beilagen und Garnitur wird üblicherweise zusammen in der selben Schale übereinander geschichtet.
Ramen Nudeln werden mit Stäbchen gegessen. Du nimmst zum Essen mit den Stäbchen ein paar Nudeln auf und versuchst sie – ohne sie abzubeißen – in den Mund zu schlürfen. Anschließend probiere auch die Beilagen! Es liegt aber auch, entsprechend der chinesischen Herkunft, meistens ein Löffel zum Suppelöffeln und Verspeisen der kleineren Beilagen mit dabei. Die Suppe zum Schluss direkt aus der Schüssel zu schlürfen, ist aber genauso erlaubt.
Die Ramen Suppe zum Schluss direkt aus der Schüssel zu schlürfen, ist auch erlaubt. Quelle: clasicoさん / photoACFür spezielle Ramen Gerichten – wie zum Beispiel Tsukemen (die Nudeln werden vom Esser in eine beistehende Brühe getunkt) – stehen noch zusätzliche Schälchen für die Beilagen dabei.
Achtung: Da sich die Ramen Nudel schnell mit der Brühe vollsaugen, solltest du sie schnell und noch kochend heiß essen. Mach dir keine Gedanken über die Schmatz- und Schlürfgeräusche. Das gehört in Japan einfach dazu und ist kein Grund zum Schämen, es hat im Gegenteil sogar einen ganz bestimmten Zweck: Durch das Schlürfen werden die sehr heißen Nudeln etwas abgekühlt, du verbrennst dir also nicht die Zunge – sinnvoll.
Du musst zum Schluss nicht die gesamte Brühe austrinken, außer du möchtest dem Küchenchef ein Kompliment machen und ihm bezeugen, dass das Gericht bis auf den letzten Tropfen ausgezeichnet geschmeckt hat.
Phänomen Instant Ramen Nudeln – Kennst du das ultimative Fertiggericht?
Ramen sind im Gegensatz zu Udon oder Soba im geschichtlichen Kontext keine echt japanischen Nudeln. Ursprünglich stammen sie aus der chinesischen Küche und verbreiteten sich ab dem 19. Jahrhundert nach und nach in Japan.
Zu dieser Zeit wurden sie in Japan auch noch Shina Soba (was so viel bedeutet wie chinesische Soba) genannt. Nach dem zweiten Weltkrieg verbreiteten sich im ganzen Land Schnellimbisse (Yatai), die bis heute für wenig Geld eine warme Mahlzeit verkaufen.
Yatai findest du heute oft bei großen Sehenswürdigkeiten oder Festivals. Quelle: はなたれ君さん / photoACDaneben entwickelte Momofuko Ando im Jahr 1958 die ersten Instant Ramen – die erste Sorte war Hühnchen Ramen von Nissin. Sie wurden in kleine portionierte Stücke zerteilt und in farbigen Plastikverpackungen verkauft. Hergestellt wurden Instant Nudeln zu Beginn mithilfe einer Schnell-Brat-Methode. Die Nudeln wurden in Hühnerbrühe eingelegt und dann bei sehr hohen Temperaturen frittiert. Die ausgetrockneten Nudeln wurden durch die Zugabe von heißem Wasser innerhalb von drei Minuten essfertig zubereitet. 1971 entwickelte Herr Ando dann den wärmeresistenten Instant Nudel Becher, sodass die Zubereitung zuhause noch leichter wurde.
Jetzt konnten sogar weitere Beilagen und Geschmacksträger hinzugefügt werde. Die heute noch bekannten Cup Noodles gehören heute in Japan und auch in vielen anderen Ländern zu einem der wichtigsten Mahlzeiten – obwohl solche hoch verarbeiteten Lebensmittel wohl immer gegen frische Nudelsuppen verlieren werden und in Maßen genossen werden sollten. Die Gründe dafür sind eindeutig der hohe Anteil an Geschmacksverstärkern und Salz.
Instant Ramen Gerichte gibt es in jedem Supermarkt – in fast allen Ländern der Welt.Doch festzustellen ist, dass gerade bei Instant Ramen die Vielfalt unbegrenzt zu sein scheint: Der selbsternannte YouTube Ramen Channel Tontantin liefert einen guten Einblick! Tontantin isst seit 2006 alle möglichen Sorten Instant Nudeln. Es sind bereits über 6200 Videos entstanden!
Heute werden in über 80 Ländern der Welt jährlich 46 Milliarden Packungen Instant-Ramen gegessen. China ist der größte Konsument: Die Chinesen essen jährlich 15,9 Milliarden Packungen. Indonesien folgt mit 9,2 Milliarden, Japan mit 5,2 Milliarden Portionen. Neben Asien sind Instant Ramen auch in den USA sehr beliebt, wo jährlich 2,9 Milliarden Packungen verbraucht werden!
Das Shin-Yokohama Ramen Museum ist ein echtes Touristen Highlight. Quelle: Aapo HaapanenFür Instant Nudel-Fans: Das Ramen Museum Yokohama! In Yokohama gibt es neben dem Shin-Yokohama Ramen Museum sogar ein Cup Noodles Museum. Dort erfährst du alles rund ums Thema Nudel-Fertiggerichte. Du kannst sogar dein eigenes Fertiggericht selbst designen!
Aber Instant Ramen sind dann doch nur Gerichte zweiter Wahl oder?
Nichts geht über eine dampfende Schüssel mit selbst gekochter Ramen Nudelsuppe!
Das beste Rezept mit Ramen [lecker, einfach und sogar vegetarisch]
Dieses vegetarische Shoyu Ramen-Rezept wurde durch den Anime „Your Name“ oder auch „Kimi no Na wa“ inspiriert. Grundlage ist eine frisch-selbstgemachte mit Sojasoße abgeschmeckte Gemüsebrühe. Dazu gibt es die drei klassischen, vegetarischen Beilagen Negi (Lauchzwiebeln), Menma (fermentierte Bambussprossen) und Ramen Eier (mariniert in Sojasoße und Mirin).
Vegetarische Shoyu Ramen [Your Name (Kimi no Na wa)]Vegetarische Shoyu Ramen [Your Name (Kimi no Na wa)]
Lass es dir schmecken!
Jetzt bis du zu 100% gut ausgerüstet, um selbst zum Ramen Sternekoch zu werden – versprochen!
Es wird also Zeit auch die anderen beiden klassisch-japanischen Nudelsorten kennenzulernen – Udon und Soba!
Hast du weitere Fragen oder Anregungen zum Thema Ramen? Dann nutze ganz einfach das Kommentarfeld unten! Wir freuen uns stets über anregende Kommentare und Anmerkungen 😊.
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