Während meines Studiums war ich ein halbes Jahr lang als Au Pair in Frankreich. Wunderschöne Monate waren das, in denen ich nicht nur meine Sprachkentnisse verbessern konnte, sondern auch meine Liebe zur französischen Küche entdeckt habe.
Ein Klassiker, den meine Gastmutter damals häufig zubereitet hat, war die Quiche Lorraine. Mhhh, wie hat das gedufte, wenn die Quiche im Ofen buk, während wir schon einmal den Salat wuschen, die Vinaigrette anrührten und ein erstes Mal am Rotwein nippten…
Das Rezept habe ich mit nach Deutschland genommen und seitdem schon viele, viele Male nachgebacken. Das schöne daran: Die Quiche ist schnell zubereitet und schmeckt warm, aber auch kalt – und das macht sie perfekt für einen Klönabend mit Freunden, für Parties, Picknicks & Co.!
Natürlich kan man auf Basis des Grundrezepts viele verschiedene Varianten zubereiten – mit Spargel, Möhren, Lauch, Pilzen… der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Ich möchte euch aber heute die klassiche Quiche Lorraine mit durchwachsenem Speck vorstellen – sozusagen die Mutter aller Quiches!
Rezept für Quiche Lorraine
Zutaten (für 4 große oder 8 kleine Portionen)
Für den Teig:
- 250 g Mehl
- 125 g kalte Butter
- 1 Ei
- 1-2 EL Wasser
- 1 Prise Salz
Für den Belag:
- 100 g durchwachsener Speck (gewürfelt)
- 300 g Crème fraîche
- 3 Eier
- Salz und Pfeffer
- 100 g geriebener Käse (z.B. Gruyère oder Emmentaler)
Und so geht’s:
- Das Mehl mit dem Salz vermengen und in eine Schüssel geben. Mit dem Handrücken eine Mulde ins Mehl drücken, das Ei hineingeben und je nach Größe des Eis noch 1-2 Esslöffel Wasser dazugeben. Die Butter in Flöckchen darüber streuen und alles zu einem Teig verkneten.
- Perfektionisten fomen nun den Teig zu einer Kugel, wickeln diese in Frischhaltefolie und lassen sie eine Stunde im Kühlschrank ruhen, bevor sie den Teig mit dem Nudelholz ausrollen und eine gefettete Tarte- oder Quicheform damit auslegen.
Da ich allerdings in Küchendingen nicht so perfektionistisch bin und mir der Teig beim Ausrolen sowieso meistens reißt, forme ich einfach aus dem fertig gekneteten Teig eine Kugel. Diese drücke ich dann noch ein wenig flach, setze sie ohne Zwangsause im Kühlschrank in die Mitte der gefetteten Form und drücke den Teig einfach mit den Händen in Form. Dabei den Rand nicht vergessen! Übrigens fette ich nur den Boden der Form, damit der Teig beim ersten Backen ohne Füllung am Rand besser haften bleibt und nicht nach unten rutscht. - Den Teigboden mit der Gabel einige Male einstechen und mit den Speckwürfeln bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C bei (Umluft) auf der mittleren Schiene etwa 10 Minuten lang backen.
- In der Zwischenzeit die Crème fraîche mit den Eiern verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Quicheform aus dem Ofen holen, die Ei-Sahne-Masse darüber gießen. Mit dem geriebenen Käse bestreuen.
- Die Quiche erneut in den Ofen schieben und ca. 20 Minuten backen, bis sie eine goldbraune Kruste hat.
Aus dem Ofen nehmen und warm oder kalt servieren. Dazu schmeckt ein grüner Blattsalat und ein leckerer Rotwein – zum Beispiel ein Côtes du Rhône.
Auf Basis dieses Grundrezepts könnt ihr natürlich viele veschiedene Quiche-Varianten zubereiten. Der Boden bleibt dabei immer gleich – aber statt Speck könnt ihr verschiedene Gemüsesorten verwenden (oder auch beispielsweise Räucherlachs!), die Sahne-Ei-Masse könnt ihr beispielsweise mit Kräutern anreichern, statt Emmentaler könnt ihr Ziegenäse oder Gorgonzla wählen und, und, und… Hier könnt ihr euch wirklich kreativ austoben! Der Klassiker, die Mutter aller Quiches, ist und bleibt für mich jedoch die Quiche Lorraine – so wie sie meine Au-Pair-Mutter immer gebacken hat…
Esst ihr auch so gerne Quiche wie ich? Und was sind eure liebsten Varianten? Veratet es mir, ich bin gespannt! Vieleicht ist ja meine neue Lieblings-Quiche dabei!