Quechua Indianer-Terrassenförmiger Ackerbau und bunt gefärbte Lamawolle

Quechua Indianer-Terrassenförmiger Ackerbau und bunt gefärbte LamawolleZu den Quechua-Indianern zählt man alle Menschen, die diese Sprache sprechen. Sie fällt aber in den einzelnen Dialekten so unterschiedlich aus, dass sich viele untereinander damit nicht verständigen können. Um die zehn Millionen Quechua leben vor allem in Peru und anderen südamerikanischen Ländern. Quechua ist die Sprache der Inka, die jedoch auch von ihnen feindlich gesinnten Bevölkerungsgruppen beherrscht wurde. In Peru ist Quechua 1969 zu einer der beiden Amtssprachen erklärt worden. Quechua-Indianer betreiben die Wirtschaft auf herkömmliche Weise. Sie weiden ihr Vieh in den höher gelegenen Regionen und ernten die angebauten Feldfrüchte. Die typische Andengemeinde ist dabei immer auf zwei Ebenen angesiedelt, sodass beides möglich wird. Während der Kolonialzeit zur Landarbeit auf eigenen Ländereien ausgebeutet, eigneten sich Großgrundbesitzer nach Gründung der unabhängigen Republiken die von den Quechua-Indianern bewirtschafteten Flächen an, erst Simón Bolivar verteilte sie 1825 unter die Indios. Gut zwei Jahrzehnte später aber gelangten sie wiederum in Staatsbesitz und dann in die Hände privater Investoren. Deren Vertreibung durch aufständische Bauern verhalf der Junta 1968 in Peru ans Ruder der Staatsmacht. Zum Leben der Quechua-Indianer gehört seit jeher auch das Weben aus Wolle von Alpakas und Lamas und der Hausbau mit luftgetrockneten Lehmziegeln und Dächern aus Stroh oder Schilfgras. Zur Diversifizierung der einstmals gemeinsamen Sprache führte in erster Linie der veränderte Lebenswandel durch die Ausweitung des Bergbaus und durch die Abwanderung in die großen Städte. Etwa 70.000 Todesopfer unter den Quechua-Indianern forderte der Bürgerkrieg in den 1980er Jahren, auch von der Zwangssterilisation war das Volk der Quechua-Indianer massiv betroffen. Zu einem Eklat im Parlament kam es 2006, als gewählte Volksvertreter ihren Amtseid in der Sprache der Quechua-Indianer ablegen wollten. Die Quechua sind seit der Eroberung des Landes durch die Spanier Katholiken, im 20. Jahrhundert breiteten sich protestantische Glaubensgemeinschaften schrittweise aus. Die traditionelle Religion hat sich vielerorts mit christlichen Elementen vermischt.


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