Beim Gang durch die Ladenzeilen, Durchblättern von Zeitschriften oder näherem Betrachten von Litfaßsäulen fallen sie immer häufiger auf: die kleinen quadratischen Boxen mit den schwarz-weissen quadratischen Mustern. Viele fragen sich bestimmt immer noch, was das denn sein soll und welchen Zweck dieses Gebilde auf den Plakaten und Schaufenstern hat.
Vereinfacht gesagt, ist ein QR-Code eine codierte Nachricht in 2D. Mit dem richtigen Lesegerät kann die Nachricht entschlüsselt und lesbar gemacht werden. Ein QR-Code kann dabei ganz unterschiedliche Nachrichten aufnehmen, sei es ein Link zu einer Website, eine Adresse, eine Telefonnummer oder auch nur eine Textnachricht. Als Lesegeräte dienen zumeist die Kameras in Smartphones in Verbindung mit einer speziellen App (die es in grosser Zahl in den jeweiligen App-Stores) meist kostenlos gibt. Wird der QR-Code mit dem Lesegerät gescannt, wandelt die Software die kleinen Quadrate wieder in die Ursprungsnachricht um und versucht sogleich, die darin enthaltene Information auszuführen. Ein Link wird an den Browser weitergeleitet, eine Adresse dem Adressbuch als neuer Eintrag vorgeschlagen oder nachfragt, ob eine Telefonnummer gewählt werden soll. Websites zur Erstellung von QR-Codes gibt es sehr viele, eine einfache Google-Suche sollte hier befriedigende Ergebnisse liefern – als Beispiele sind hier nur genannt: http://qrcode.kaywa.com, http://goqr.me/de, http://qurify.com.
Der Sinn hinter QR-Codes ist eigentlich ganz einfach: man möchte dem Benutzer das lästige Abtippen von Informationen ersparen und stellt ihm die Aktion quasi ausführungsbereit zur Verfügung – so viel zur Bequemlichkeit. Ein anderer Aspekt ist der Reiz des Unbekannten. Man sieht einem QR-Code die darin enthaltene Information nicht an und deswegen ist es immer wieder ein Reiz, den Code zu scannen und gespannt abzuwarten, welche Aktion er durchführen lassen möchte. Mir persönlich geht es zumindest oft so, dass ich QR-Codes aus reiner Neugier scanne, nur um zu sehen, wo sie mich hinführen möchten. Allerdings steckt hierin auch eine gewisse Gefahr des Missbrauchs. Schließlich könnte jemand auf die Idee kommen, im QR-Code eine Website z.B. mit Schadcode oder anderen Inhalten zu verlinken, die man sonst nicht besuchen würde. Hier muss man eben etwas vorsichtig sein und abwägen, ob man die vorgeschlagene Aktion durchführen möchte. Umso mehr ist es für Sie wichtig, die Umgebung des QR-Codes so vertrauensvoll und ansprechend wie möglich zu gestalten.
Doch nach diesen einführenden Worten möchte ich nun auf die verschiedenartigen Verwendungsmöglichkeiten eingehen, die auch für kleine und mittlere Unternehmen sowie für Non-Profit-Organisationen denkbar wären. Natürlich hängt die Sinnhaftigkeit immer vom konkreten Einzelfall ab, aber mal vielleicht als Ideenpool…
Ich gebe hier nur zu bedenken, dass der Einsatz von QR-Codes im Falle einer Verlinkung auf Inhalte Ihrer Website unbedingt erfordert, dass Ihre Website für den mobilen Einsatz optimiert ist. Die Darstellung einer normalen Website für den Desktop-Gebrauch ist auf den Smartphone-Browsern zwar möglich, aber nicht zu empfehlen. Abhilfe kann hier der Einsatz eines Content-Management-Systems mit einem geeigneten Plugin bieten, welches eine automatische Browser-Erkennung beinhaltet und den Inhalt der Seite für den mobilen Einsatz aufbereitet darstellt. Vor allem für Ihre Verkaufsseiten (KMU) und Seiten zur Online-Spende (bei Non-Profit-Organisationen) ist dies unabdingbar. Falls Sie hierzu Fragen haben, sprechen Sie mich gerne an.
Doch nun zu den konkreten Einsatzmöglichkeiten:
- Versehen Sie Ihre Kundenanschreiben oder Fundraising Anschreiben im Briefkopf, der Fusszeile oder auch im Textfluss mit einem spezifischen QR-Code, z.B. mit einem Projektbericht, für den Sie Spender akquirieren möchten oder ein besonderes Angebot, das Sie bewerben möchten.
- Integrieren Sie QR-Codes in Ihre Printmedien wie z.B. Mitgliederbroschüren oder Kundeninformationen.
- Stellen Sie Aufsteller mit QR-Codes auf Messen oder Fundraising Events auf oder legen Sie Flyer mit entsprechenden Codes aus. Der Code könnte beispielsweise auf ein besonderes Messe-Angebot oder auf eine mobile Spenden-Seite verlinken.
- Präsentieren Sie Ihren Kunden in der Kassenschlange einen QR-Code, der zu einem lustigen Video oder einem speziellen Sonderangebot führt, um den Kunden die Wartezeit gefühlt zu verkürzen.
- Binden Sie auf Ihren Flächen (Ladenzeilen, Schaufenstern, Werbebannern, usw.) interessanten Inhalt von Kooperationspartnern ein, für die Sie entweder eine Miete oder eine Provision erhalten. Achtung: Dies sollte natürlich nicht zu aufdringlich erfolgen, sonst erzielen Sie den genau entgegengesetzten Effekt!
- Versorgen Sie in Museen, Kunsthallen, Zoos oder Tiergehegen Ihre Besucher mit weiterführenden Informationen direkt an den einzelnen Exponaten oder im Katalog.
- Bedrucken Sie Eintrittskarten zu Konzerten, Seminaren oder anderen Veranstaltungen mit QR-Codes von Kooperationspartnern (wiederum gegen Miete oder Provision) oder natürlich zu Ihren eigenen Inhalten.
- Nutzen Sie Veranstaltungen im Freien (z.B. Sportevents, Kundgebungen, Versammlungen, o.ä.) mit grossen Spruchbändern oder Banden für die Unterbringung von QR-Codes, um zusätzliche Informationen für Interessenten bereit zu stellen.
- Werben Sie für Ihre Organisation oder Ihr Geschäft auf verfügbaren Flächen z.B. auf Flughäfen, auf dem Hochschulcampus oder in der S-Bahn.
- Und zu guter Letzt verschenken Sie mit QR-Codes bedruckte Tassen, T-Shirts, Caps, Pins oder Visitenkarten an bestehende Kunden (zur Kundenpflege), potenzielle Kunden (zur Akquise), Geschäftspartner, Vereinsmitglieder, an Infoständen an Passanten, an Spender, usw. Die Liste könnte man noch ziemlich lange weiterführen.
Dies alles sind nur ein paar Beispiele, die mir spontan eingefallen sind. Es gibt noch viel mehr Einsatzmöglichkeiten für QR-Codes und durch den rasanten Anstieg von Smartphone-Benutzern wird diese „Werbeform“ auch zunehmend interessanter.
Generell kann man sagen, dass sich QR-Codes immer dort anbieten, wenn man auf der relevanten „Werbe“-Fläche nur begrenzten Platz zur Verfügung hat (oder sie sehr teuer ist), man aber den Lesern noch viel mehr wertvolle Hintergrundinformationen oder andere spezifische Inhalte zur Verfügung stellen möchte. Sie schaffen durch die Neugier der Menschen einen Anreiz, den referenzierten Inhalt nahezubringen und dadurch tieferes Interesse zu Ihrem Geschäft oder Ihrer Organisation zu wecken.
Ich hoffe, dass diese Tipps für Sie nützlich sind und Sie dadurch Ihre Unternehmensziele oder Organisationsgrundsätze unterstützen können. Falls Sie Bedarf an weiterer Beratung zum Thema QR-Codes oder generell Social Media Marketing haben, nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf.
Ich würde mich ebenfalls sehr über Rückmeldungen zu erfolgten QR-Code-Kampagnen freuen, hinterlassen Sie mir gerne einen Link oder einen Bericht in den Kommentaren. Vielen Dank!