Melilla, spanische Exklave auf dem afrikanischen Kontinent, kocht wieder einmal. Am vergangenen 16. Juli versuchten 4 Marokkaner mit belgischen Pässen in einem offenen Fahrzeug die Grenze zwischen Marokko und Melilla am Kontrollpunkt Beni Enzar zu passieren. Dabei passierte etwas, worüber die Versionen weit auseinander gehen. Die marokkanische Version ist, dass die vier Männer eine Fahne am Auto hatten und die Polizei sie aufforderte, diese wegzunehmen. Als diese sich weigerten, wurden Spezialtruppen angefordert, die auf die Männer einprügelten bis sie fliehen konnten. Die spanische Version besagt, dass die Polizisten von den Männern angegriffen wurden. Sie sollen sich geweigert haben, ihre Papiere zu zeigen, weil sie der Ansicht waren, dass Melilla eine marokkanische Stadt sei.
Für die Marokkaner war es der Beweis, dass die Spanier exzessive Gewalt auf die Grenzgänger ausübten. Seither gibt es Protestaktionen und inzwischen tatkräftige Massnahmen zur Behinderung des Grenzverkehrs. Eine "Koordinierungsgruppe der Zivilgesellschaft von Nord-Marokko" und das "Komitee zur Befreiung von Ceuta und Melilla" verhinderten die Anlieferung von Waren nach Melilla. So wurden Transporte mit Fürchten, Gemüse, Fisch und Seefrüchten festgehalten. Die marokkanische Polizei blieb untätig. Ab Dienstag durften für 48 Stunden marokkanische Frauen, die als Haushaltshilfen in Melilla arbeiteten, die Grenze nicht mehr passieren.
Ein Sprecher der marokkanischen Protestierer erklärte dazu: "Sie zerreissen unsere Pässe und diskrimieren uns, weil wir Marokkaner sind. Seit einem Jahr hat sich die Situation verschlimmert." Die Spanier bestreiten dies. Sie sagen, dass es seit Juni zu machistischen Ausschreitungen von marokkanischen Grenzgängern kam, die weibliche spanische Polizistinnen beschimpften und zum Teil tätlich angriffen. Dafür spricht, dass auf der marokkanischen Seite in Beni Enzar Plakate mit Fotomontagen von gut erkennbaren spanischen Polizistinnen, die von blutigen Händen umgeben waren, aufgehängt wurden, unter anderem auch das Bild einer Polizistin, die nur im Innendienst tätig war.
Der Konflikt schaukelte inzwischen derartig hoch, dass der spanische König am Mittwoch in einem Telefongespräch mit dem marokkanischen König, Mohamed VI, die Situation zu entschärfen versuchte. Bisher ohne erkennbaren Erfolg. Inzwischen war auch der spanische Innenminister zu einem Blitzbesuch in Rabat und versprach seinem marokkanischen Kollegen eine "Infomation" der spanischen Regierung zu den Zwischenfällen bis zum 23. August.
Die Grenze zwischen den Städten Melilla (75.000 Einwohner) und dem marokkanischen Nachbarort Beni Enzar (25.000) passieren täglich mehr als 30.000 Personen. "Diese Grenze hat viel Stress", erklärt ein Taxifahrer, der täglich an der Grenze auf der Seite von Melilla auf Kunden wartet. Sie hat viel Stress, aber manchmal auch viel Normalität. Dieses Wochenende standen die Bewohner Melillas an der Grenze Schlange, weil sie sich an den marokkanischen Stränden erholen wollten. Trotzdem: Die Provokateure warten auf die nächste Gelegenheit, Melilla wird ein Pulverfass bleiben.
Siehe auch Blogbeitrag: Der tägliche Wahnsinn in Melilla
Informationsquelle: El Pais, Arranca el cerco comercial en Melilla pese a la gestión del Rey con Mohamed VI und España aclarará a Rabat dentro de una semana los incidentes de Melilla
Für die Marokkaner war es der Beweis, dass die Spanier exzessive Gewalt auf die Grenzgänger ausübten. Seither gibt es Protestaktionen und inzwischen tatkräftige Massnahmen zur Behinderung des Grenzverkehrs. Eine "Koordinierungsgruppe der Zivilgesellschaft von Nord-Marokko" und das "Komitee zur Befreiung von Ceuta und Melilla" verhinderten die Anlieferung von Waren nach Melilla. So wurden Transporte mit Fürchten, Gemüse, Fisch und Seefrüchten festgehalten. Die marokkanische Polizei blieb untätig. Ab Dienstag durften für 48 Stunden marokkanische Frauen, die als Haushaltshilfen in Melilla arbeiteten, die Grenze nicht mehr passieren.
Ein Sprecher der marokkanischen Protestierer erklärte dazu: "Sie zerreissen unsere Pässe und diskrimieren uns, weil wir Marokkaner sind. Seit einem Jahr hat sich die Situation verschlimmert." Die Spanier bestreiten dies. Sie sagen, dass es seit Juni zu machistischen Ausschreitungen von marokkanischen Grenzgängern kam, die weibliche spanische Polizistinnen beschimpften und zum Teil tätlich angriffen. Dafür spricht, dass auf der marokkanischen Seite in Beni Enzar Plakate mit Fotomontagen von gut erkennbaren spanischen Polizistinnen, die von blutigen Händen umgeben waren, aufgehängt wurden, unter anderem auch das Bild einer Polizistin, die nur im Innendienst tätig war.
Der Konflikt schaukelte inzwischen derartig hoch, dass der spanische König am Mittwoch in einem Telefongespräch mit dem marokkanischen König, Mohamed VI, die Situation zu entschärfen versuchte. Bisher ohne erkennbaren Erfolg. Inzwischen war auch der spanische Innenminister zu einem Blitzbesuch in Rabat und versprach seinem marokkanischen Kollegen eine "Infomation" der spanischen Regierung zu den Zwischenfällen bis zum 23. August.
Die Grenze zwischen den Städten Melilla (75.000 Einwohner) und dem marokkanischen Nachbarort Beni Enzar (25.000) passieren täglich mehr als 30.000 Personen. "Diese Grenze hat viel Stress", erklärt ein Taxifahrer, der täglich an der Grenze auf der Seite von Melilla auf Kunden wartet. Sie hat viel Stress, aber manchmal auch viel Normalität. Dieses Wochenende standen die Bewohner Melillas an der Grenze Schlange, weil sie sich an den marokkanischen Stränden erholen wollten. Trotzdem: Die Provokateure warten auf die nächste Gelegenheit, Melilla wird ein Pulverfass bleiben.
Siehe auch Blogbeitrag: Der tägliche Wahnsinn in Melilla
Informationsquelle: El Pais, Arranca el cerco comercial en Melilla pese a la gestión del Rey con Mohamed VI und España aclarará a Rabat dentro de una semana los incidentes de Melilla