Er hatte es geschafft, vor aller Welt mit nur einem einzigen eleganten Ruck der allmächtigen NSA die Hosen herunterzuziehen. Jetzt wird der Weltöffentlichkeit ein weiterer blanker Hintern präsentiert. Der von Washington
Kommentar – Immer dann, wenn unsere Konzernmedien verdächtig still sind, geschieht etwas Spannendes. So auch diesmal. Edward Snowden erhält den Pulitzerpreis. Über Bande. Tatsächlich ging der Preis an jene Medien und Journalisten, die Snowdens Enthüllungen publiziert hatten. In Form einer Goldmedaille wird er verliehen an Barton Gellman von der Washington Post und die Filmemacherin Laura Poitras. Er ging verständlicherweise auch an der britischen Guardian und somit zugleich an Glenn Greenwald, Ewan MacAskill und ein weiteres mal Laura Poitras. Gleich zu Beginn von Snowdens Enthüllungsserie hatten sich die drei in Hongkong mit dem Whistleblower getroffen und von dort aus die Story ins Rollen gebracht. Für Washington eine schallende Ohrfeige, deren Nachhall soeben die Welt umrundet. Denn der Preis, der von der rennomierten Columbia Highscool ausgelobt wird, entlarvt alle Kritik an Snowden als das, was sie ist. Plumpe Propaganda.
Immerhin schwebt Snowden Snowden in Lebensgefahr, sobald er russisches Terrain verlässt. Amerikanische Senatoren hatten wiederholt Morddrohungen gegen ihn ausgestoßen, zumindest jedoch lebenslange Haft versprochen, sollten sie ihn in die Finger bekommen. In Großbritannien hatten Mitarbeiter des dortigen Geheimdienstes GCHQ die Redaktion des Guardian dazu gezwungen, Festplatten mit Snowden- Dokumenten zu zerstören. Auch unser Bundespräsident Gauck hatte es sich nicht nehmen lassen, salbadernd ins selbe Horn zu stoßen. „Für puren Verrat, oder die Überschreitung von Verpflichtung, die man selber eingegangen ist und mit seiner Unterschrift besiegelt hat, dafür habe ich kein Verständnis.“ Soviel zu unserem geliebten Militärpfarrer.
Das FBI hatte bereits im Juni 2013 einen Haftbefehl nebst Strafanzeige gegen Snowden erwirkt. Zugleich waren Aufforderungen an die Behörden Hongkongs und später Moskaus gerichtet worden, Snowden festzunehmen und solange festzuhalten, bis ein Auslieferungsersuchen durch die USA gestellt worden sei. Seither sitzt er in Russland fest. Auch Glenn Greenwald kann nicht mehr nach Hause zurück. Der britische Journalist musste nach Brasilien auswandern.
Die amerikanische Dokumentarfilm- Regisseurin Laura Poitras widerum lebt in Berlin und traut sich ebenfalls nicht in ihre Heimat zurück, da sie dort mit Repressalien zu rechnen hätte. Immerhin durften die Geehrten in die USA einreisen um den Preis in einem Hotel in Manhattan entgegenzunehmen. Derweil hüllen sich westliche Regierung von Washington bis Berlin zur Vergabe des Preises in eisiges Schweigen. Gut so. Je weniger die von sich geben, desto weniger Schaden richten sie an.