Nach der Arbeit bin ich heute mal durch die Stadt zurück nach Hause gefahren. Und Stade ist für meine Verhältnisse schon ziemlich groß. Als ich also auf der anderen Seite der Stadt war, (so nennen Anwohner den Teil, der von ihnen aus auf der anderen Seite der Hansebrücke ist) sah ich am Straßenrand einen Werbe-Aufsteller von einem Bäcker. Heute Streuselschnecken für 1,20 €. Diese Worte, die da auf dem Schild standen, sind mir den ganzen Nachmittag nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
Sicher wollte der Bäcker mit seinem Schild erreichen, das ich zu ihm in den Laden komme und von ihm eine Schnecke kaufe. Tja, aber leider kann ich backen. Und außerdem hatte ich mega große Lust auf eine Puddingschnecke. Nun kam ich auf die Idee mir meine Schnecke selber zu backen.
Und ich konnte mich nicht entscheiden. Wollte ich ne Pudding- oder ne Streuselschnecke? Ich hab also etwa 1 Stunde im Internet nach brauchbaren Rezepten gesucht, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, hab es aber nicht wirklich gefunden.
Eine Eigenkreation musste her. Und hier ist sie.
Die leckerste und saftigste Puddingschnecke die ich je gegessen habe mit den leckersten und krümeligsten Streuseln einer Streuselschnecke, die ich je gegessen habe. Die perfekte Einheit lag also nun zum Nachtisch, nach dem verspäteten Mittagessen auf meinem Kuchenteller und war mit Genuss innerhalb von Minuten verputzt.
Puddingschnecke mit Streuseln
Für 8 – 10 Stück
Für den Pudding:
500 ml Milch
1 TL Vanillearoma
5 EL Zucker
3 gestrichene EL Speisestärke
1 Eigelb
Für den Teig:
500 g Mehl
1 Päckchen Trockenhefe
75 g Zucker
75 g warme Butter
1 Päckchen Vanillezucker
200 ml Milch
1 Ei
1 Prise Salz
Für die Streusel:
125 g Mehl
95 g Butter
75 g Zucker
25 g gemahlene Mandeln
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
Zuerst den Pudding kochen. Dafür 400 ml der Milch in einen Topf gießen, das Vanillearoma und den Zucker dazugeben. Alles aufkochen lassen.
Den Rest Milch mit dem Eigelb und der Speisestärke verrühren.
Wenn die Vanillemilch kocht, die Stärkemischung einrühren und unter rühren 1 Minute kochen lassen.
Vom Herd nehmen und 2 Minuten ziehen lassen. Dann den Pudding in eine Schüssel füllen und mit Klarsichtfolie abdecken. In den Kühlschrank stellen und auskühlen lassen.
Tipp: Wenn ihr den Zucker in die Milch gelöffelt habt, dann nicht umrühren. Der Zucker verhindert, das die Milch anbrennt. Einfach aufkochen und dann rühren und nichts passiert.
Nun den Teig bereiten. Dazu das Mehl in eine Schüssel geben und die Trockenhefe, den Zucker, den Vanillezucker und das Salz untermischen. In der Mitte eine Mulde formen. Die Milch etwas erwärmen und mit dem Ei und der Butter in die Mulde geben.
Nun mit den Knethaken eines Handrührers zu einem glatten Teig verarbeiten. Dann den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und gut durchkneten. Sollte er noch kleben, einfach noch ein bisschen Mehl einarbeiten.
Den Teig zu einer Kugel formen, zurück in die Schüssel geben und abgedeckt an einem warmen Ort für 45 Minuten ruhen lassen.
Den Ofen auf 180 °C vorheizen.
Den Teig aus der Schüssel nehmen, nochmals etwas durchkneten und dann auf die Größe eines Backblechs ausrollen. Den Pudding aus dem Kühlschrank nehmen und gleichmäßig auf dem Teig verstreichen.
Nun den Teig von der Kurzen Seite aus locker aufrollen.
Die Rolle halbieren und jede Hälfte in 4 oder 5 Teile Schneiden.
Die zugeschnittenen Scheiben mit der Schnittfläche nach oben, auf zwei mit Backpapier belegte Backbleche legen und mit der flachen Hand etwas platt drücken.
Nun werden die Streusel bereitet. Dafür einfach alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und vermischen. Dann die Butter in Flöckchen dazu geben und mit den Fingern in die Mehlmasse einarbeiten. Solange reiben, bis die Streusel die gewünschte Größe erreicht haben.
Die Streusel auf die Schnecken verteilen und ein bisschen andrücken.
Im Ofen für 20 – 25 Minuten backen, bis die Schnecken goldbraun sind.
Wer es ganz besonders reichhaltig mag, der kann natürlich auch noch einen Zuckerguss aus Puderzucker und Wasser, oder Zitronensaft darüber verteilen. Uns hat es so gereicht.
Ich kann euch nur ans Herz legen, diese Schnecken mal nachzumachen. Sie sind zwar Zeitaufwändig und arbeitsintensiv, brauchen ein bisschen Fingerspitzengefühl und Ruhe, aber dafür belohnen sie einen nachher mit ihrem Geschmack.
Viel Spaß beim Nachmachen und guten Appetit.