Psychologie für Anfänger 4

Psychisches Geschehen beginnt mit der Wahrnehmung. Die Wahrnehmung ist der grundlegendste psychische Prozess. Dabei ist der Mensch empfindlicher für Zustände in seiner Umgebung als die bekannten "fünf Sinne". 
- Fernsinne (Gesicht, Gehört) - Hautsinne (Berührung, Wärme, Kälte, Schmerz) - Chemische Sinne (Geruch, Geschmack) - Tiefensinne (kinästhetischer Sinn {Muskeln und Gelenke}, Gleichgewichtssinn, innere Organe {Druck, Temperatur und chemische Veränderungen})
Physikalische und chemische Reize lösen einen Impuls aus, der über die entsprechenden Nervenzellen wahrgenommen wird. Die eingefangenen Reize werden über die Nervenstränge zur Hirnrinde, wo sie verarbeitet werden und ein Wahrnehmungsbild aufbauen.  Interessant ist, daß der Mensch nicht unmittelbar die Wirklichkeit wahrnimmt und ein andere Mensch in der gleichen Situation etwas ganz anderes wahrnehmen kann. Wahrnehmung ist ein hochkompliziertes Geschehen. Denken wir z.B. an optische Täuschungen.  Kinder brauchen für die Wahrnehmungsarbeit mehr Zeit als Erwachsenen, was wohl auch an der Erfahrung liegt.  Wahrnehmung ist auch durch die Kultur unterschiedlich geprägt und ausgebildet. Gerade als Theologe bzw. Seelsorger sollte man das im Hinterkopf haben.  Und in wie weit läßt unsere hochtechnisierte Kultur die Sinne für den Glauben verkümmern?

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