Kiel/Vorort
Er findet sie noch nicht einmal schön. Die Reize sind bereits am Verblühen, der Blick zu schwer. Warum Swann sich diese Frau nun schöndenkt? „….die Notwendigkeit, in der er sich befand, um ihr Gesicht hübsch zu finden….“ Ein Bild von Botticelli in dem er Ähnlichkeiten mit Odette zu sehen glaubt, verhilft ihm die Mittelmässikeit, die er allein deshalb bei Odette empfindet, weil die Reize die sie gewährt am welken sind, zu transformieren, zu ästhetisieren.
Zunächst lässt er Odette aber am langen Arm verhungern, gibt Studien vor, während er die freien Abende mit einer kleinen Arbeiterin verbringt, die frisch und blühend ist wie eine Rose.
Odette macht es ihm leicht sie zu sehen. Schon befürchtet er Stillstand, Ermüdung und Langeweile…..Er wird sich aus Langeweile verlieben, zum Stalker werden. Jedenfalls interpretierte der Film es so.
Sonntag: Es ist etwas kühler, der Himmel bedeckt, die Luft ist schwül, drückend. Am Fluss wachsen Schwertlilien und Holunder, Kaminfegerle fliegen in Schwärmen umher, auch blaue Prachtlibellen sind unterwegs. Ein Blesshuhnpaar zeigt den Küken die Welt.
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Ein zitroniger Duft von Holunder vermengt sich mit dem Geruch stehenden Wassers. In der ferne Kuckucksrufe und Elstergeknatter. Niemand ist unterwegs.
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Mittags gab es Caponata: Ein Gemisch aus Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Kakao, Zucker und Essig. Es war so lecker, dass es den Rest des Sommers wohl Caponata in allen Ausführungen geben wird.
Der Versuch den Teenies mehr Selbstverantwortung zuzutrauen. „Mit neuneinhalb ist die Erziehung beendet“, hatte Andrea gestern gesagt. „Ein führender Therapeut hätte gesagt, dass man im Prinzip die Kinder da schon in die Welt aussetzen könnte.
