Wenn Männer häufig „müssen“, ist die dafür zunächst verdächtigte Blase in aller Regel unschuldig: Hinter dem Harndrang steckt meistens eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse Prostata. Gegen die lästigen Beschwerden werden in Deutschland traditionell pflanzliche Arzneimittel eingesetzt.
Seit 2004 werden diese Arzneimittel von den gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr erstattet, die Betroffenen müssen deshalb für die Therapie selbst aufkommen. Liegt es nun an der gründlichen Beratung in der Apotheke, an den Empfehlungen der behandelnden Ärzte oder an der zunehmenden Informiertheit der Patienten: Die Kaufentscheidung der betroffenen Patienten hängt erstaunlich häufig nicht mehr allein vom Preis des pflanzlichen Präparats ab, sondern immer öfter von seiner wissenschaftlich nachgewiesenen Qualität. Das zeigt eine Analyse des Kaufverhaltens über die letzten fünf Jahre (IMS Health, Pharmascope).
In der aktuellen Roten Liste stehen zur Therapie des „Benignen Prostatasyndroms“ (BPS) über 30 apothekenpflichtige pflanzliche Präparate. Laut Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) sind vor allem Extrakte aus Sägezahnpalmenfrüchten (Serenoa repens, Sabal serrulata) und Brennnesselwurzeln (Urtica dioica) bzw. deren Kombination gut dokumentiert und daher empfehlenswert.
Wie nicht anders zu erwarten, ist nach Inkrafttreten der patientenfeindlichen Regelung im Jahr 2004 der Umsatz der pflanzlichen Medikamente insgesamt spürbar zurückgegangen. Anfangs traf es auch die gut belegten Prostata-Präparate. Das hat sich aber in den letzten beiden Jahren verändert: Während der Gesamtmarkt dieser Arzneimittel stagniert, entscheiden sich Patienten immer öfter für das am besten untersuchte Kombinationsarzneimittel.
„Die aktuellen Daten sind ein erfreulicher Beweis für die Tatsache, dass der Verbraucher heute mehr und mehr bereit ist, nachgewiesene Kompetenz zu belohnen“, kommentiert der Vorstand des Komitees Forschung Naturmedizin e.V. (KFN) die Ergebnisse der aktuellen Markt-Analyse.
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