Das Sommersemester geht in den Endspurt: die ersten Prüfungen sind schon geschafft, Klausuren hagelt es die gesamte kommende Woche und ich befinde mich in einer Hochphase der Prokrastination. Normalerweise fange ich zu diesem Zeitpunkt immer an die Wohnung penibelst zu putzen, aber dieses Mal habe ich etwas anderes gefunden, das ich euch nun vorstellen möchte: japanische ドラマ. Gesprochen wird dieser mysteriöse Code "Dorama" - abgleitet vom englischen "drama", was also nichts anderes meint als eine japanische Fernsehserie. Und auch, wenn mein Studienfach etwas anderes vermuten lässt: diese ist erst die zweite, die ich in meinem Leben ansehe, was überwiegend der schlechten Verfügbarkeit in unseren Breitengraden verschuldet ist. Aber ich will euch nicht weiter auf die Folter spannen, es geht um:Liar Game (ライアーゲーム) basiert auf einem Maga, der seit kurzem auch ins Deutsche übersetzt bei Egmont erscheint. Gelesen habe ich ihn noch nicht, nehme es mir aber fest vor. Verfilmt wurden 2 Staffeln und 2 Filme - ich äußere mich im Folgenden nur zu den beiden Staffeln, von denen ich die zweite vor ca. 5 Minuten zu Ende gesehen habe. Die Filme folgen spätestens nach den Klausuren, wahrscheinlicher aber irgendwann zwischendrin. Das Ende der Serie verrät nämlich noch nicht das Ende des "Liar Game". Aber von Anfang an: die Geschichte beginnt mit der Studentin Nao Kanzaki, welche vor ihrer Wohnung eine Kiste mit 100.000000¥ (100 Mio - wie oft bekommt man schon die Gelegenheit so eine Zahl auszuschreiben?) und einem Brief samt Videobotschaft. Sie ist Teilnehmerin des "Liar Game", in dem es darum geht dem Gegner, welcher die gleiche Summe erhalten hat, dessen Geld abzunehmen. Das Spiel dauert 30 Tage, an deren Ende ein Vertreter des Veranstalters kommt, um das Geld wieder einzusammeln - von jedem Spieler die 100.000000¥ Startkapital. Das bedeutet: hat ein Spieler seinem Gegner die gesamte Summe abgenommen, muss er davon zwar 100 Mio zurückgeben, darf die verbliebenen 100 Mio aber behalten. Der Gegner, der sein Geld verloren hat, hat sich folglich um 100 Mio verschuldet.
... Und? Was würdet ihr tun? Ich fand diesen Ansatz im Trailer unglaublich spannend, so dass ich die Serie unbedingt sehen wollte - auch wenn der Spielleiter der Videobotschaft eindeutig geklaut ist. Nicht 1 zu 1, aber die Macher kennen eindeutig den berühmt-berüchtigten Spieleveranstalter aus SAW: Jigsaw. Ist aber kein Grund zur Sorge, im Liar Game gibt es weder Mord noch Todschlag. Genau genommen ist jede Form von Gewalt verboten. Ohne euch zu viel zu spoilern: Protagonistin Nao erhält bald Hilfe von Shin'ichi Akiyama, Genie und Trickbetrüger. Das Spiel geht jedoch nicht so schnell zu Ende wie erwartet: es folgen weitere Runden mit deutlich mehr Mitspielern und immer anderen Spielregeln. Bald stecken sich beide aus unterschiedlichen Gründen das Ziel, das gesamte Tournier zu gewinnen: Nao, um sich und ihre Mitspieler vor horrenden Schulden zu bewahren, Shin'ichi, um herauszufinden wer hinter den Spielen steht. Bis auf einige Mitwirkende sowie einen der Sponsoren lernt man in der Serie jedoch niemanden kennen. Ich muss gestehen, dass ich die erste Staffel weit lieber mag als die zweite. Ich konnte die Charaktere noch Schritt für Schritt begleiten, habe überlegt, was ich tun würde, gerätselt, ob der jeweilige Mitspieler nun vertrauenswürdig ist oder nicht, während in der zweiten Staffel alles im Verborgenen geschieht und erst rückwirkend aufgelöst ist. Der Punkt ist aber sicherlich Geschmackssache. Allgemein fand ich einen Großteil der Ereignisse und Wendungen eher vorhersehbar als überraschend, habe mich aber trotzdem nicht gelangweilt. Und manchmal tut dieses Gefühl "Haha, durschaut! Man, bin ich clever! Ich würde gewinnen!!" ja auch gut, oder nicht? Nichtsdestotrotz muss man den Stil des japanischen Dorama mögen, denn er unterscheidet sich grundsätzlich von den Serien, die wir hier so zu Gesicht bekommen. Die Charaktere sind stereotyp, der Schauspielstil sehr überzeichnet, unterlegt von teils völlig übertriebenen Effekten. Kommt oft irgendwie albern rüber, aber man gewöhnt sich dran. Ich war auf jeden Fall hocherfreut über die vielen Passagen, die ich auf Japanisch bereits verstehen konnte und freue mich auf die beiden Filme (und irgendwann auch auf den Manga). Für alle, deren Interesse geweckt ist: Ihr könnt sowohl Serie als auch Filme mit Englischen Untertiteln auf Youtube finden. Viel Spaß und lasst mich eure Meinung Wissen!
... Und? Was würdet ihr tun? Ich fand diesen Ansatz im Trailer unglaublich spannend, so dass ich die Serie unbedingt sehen wollte - auch wenn der Spielleiter der Videobotschaft eindeutig geklaut ist. Nicht 1 zu 1, aber die Macher kennen eindeutig den berühmt-berüchtigten Spieleveranstalter aus SAW: Jigsaw. Ist aber kein Grund zur Sorge, im Liar Game gibt es weder Mord noch Todschlag. Genau genommen ist jede Form von Gewalt verboten. Ohne euch zu viel zu spoilern: Protagonistin Nao erhält bald Hilfe von Shin'ichi Akiyama, Genie und Trickbetrüger. Das Spiel geht jedoch nicht so schnell zu Ende wie erwartet: es folgen weitere Runden mit deutlich mehr Mitspielern und immer anderen Spielregeln. Bald stecken sich beide aus unterschiedlichen Gründen das Ziel, das gesamte Tournier zu gewinnen: Nao, um sich und ihre Mitspieler vor horrenden Schulden zu bewahren, Shin'ichi, um herauszufinden wer hinter den Spielen steht. Bis auf einige Mitwirkende sowie einen der Sponsoren lernt man in der Serie jedoch niemanden kennen. Ich muss gestehen, dass ich die erste Staffel weit lieber mag als die zweite. Ich konnte die Charaktere noch Schritt für Schritt begleiten, habe überlegt, was ich tun würde, gerätselt, ob der jeweilige Mitspieler nun vertrauenswürdig ist oder nicht, während in der zweiten Staffel alles im Verborgenen geschieht und erst rückwirkend aufgelöst ist. Der Punkt ist aber sicherlich Geschmackssache. Allgemein fand ich einen Großteil der Ereignisse und Wendungen eher vorhersehbar als überraschend, habe mich aber trotzdem nicht gelangweilt. Und manchmal tut dieses Gefühl "Haha, durschaut! Man, bin ich clever! Ich würde gewinnen!!" ja auch gut, oder nicht? Nichtsdestotrotz muss man den Stil des japanischen Dorama mögen, denn er unterscheidet sich grundsätzlich von den Serien, die wir hier so zu Gesicht bekommen. Die Charaktere sind stereotyp, der Schauspielstil sehr überzeichnet, unterlegt von teils völlig übertriebenen Effekten. Kommt oft irgendwie albern rüber, aber man gewöhnt sich dran. Ich war auf jeden Fall hocherfreut über die vielen Passagen, die ich auf Japanisch bereits verstehen konnte und freue mich auf die beiden Filme (und irgendwann auch auf den Manga). Für alle, deren Interesse geweckt ist: Ihr könnt sowohl Serie als auch Filme mit Englischen Untertiteln auf Youtube finden. Viel Spaß und lasst mich eure Meinung Wissen!