Wer einen Garten, Balkon oder eine Terrasse hat, kann einen kleinen Beitrag dazu leisten, die Natur zu erhalten. Der Trend der Hobby-Imker wurde durch das permanente Bienensterben ausgelöst und ich finde Menschen großartig, die sich diese Mühe machen. Inzwischen gibt es auf Hochhäusern Bienenstöcke, um diese wichtigen Lebewesen beim Überleben zu unterstützen.
Auch als “Schmetterlings-Pflanzen” ausgeschriebene Pflanzen bekommt man in Gärtnereien zu kaufen. Denn auch Schmetterlingen wird laufend der Lebensraum genommen. Sie sind sehr anspruchsvoll und indem Wiesen zu Bauplätzen oder Felder für den Anbau genutzt werden, werden auch Schmetterlinge immer weniger.
Daraus hat sich das Guerilla-Gardening entwickelt. Man kann Samensäckchen kaufen, die man in der Stadt verteilt, damit Blumen auch dort wachsen, wo sonst nur ein paar Bäume von der Stadt gepflanzt werden.
Wer einen Garten hat, kann Vögeln ein Zuhause geben. Futter in den Sträuchern, ein Vogelnest und eine große Wasserschale bieten den kleinen Vögeln die Möglichkeit, sich einzunisten.
Für mich kommt nichts davon infrage, denn auch wenn meine Stubentiger verschmust und liebevoll sind, steckt in jedem von ihnen ein kleiner Killer. Ich konnte meiner Jüngsten beibringen, dass Wespen gefährlich sind und sie diese nicht jagen darf aber der Älteren ist das relativ egal. Wenn es sich bewegt, ist es Beute. Punkt.Deshalb habe ich mich schlicht für einen essbaren Garten entschieden und werde mich mit einem anderem aktuellen Thema beschäftigten: die Erhaltung der Sortenvielfalt von altem Saatgut. In Zeiten, in denen Monsanto der Inbegriff für eine globale Bedrohung geworden ist, finde ich es wichtig, alte Gemüse- und Obstsorten zu vermehren und zu bewahren, solange wir noch die Chance dazu haben.
In Ländern wie Frankreich wurde diese natürliche Sache bereits zu einem Kampf und bevor es bei uns auch dazu kommt, möchte ich noch die Möglichkeiten ausschöpfen, die ich habe. Es gibt noch einige Bio Gärtner, die alte Pflanzen und Raritäten anbieten und diese Pflanzen sollen meinen Garten schmücken und gleichzeitig einen Zweck haben.
Essbare Blüten, duftende Kräuter und frisches Gemüse – ich habe mir einiges vorgenommen für meinen kleinen Garten, aber ich habe schon jetzt große Freude daran.
Ich kann die Nachbarn nicht verstehen, die sich einen Rollrasen in den Garten legen, der keinen Lebensraum für Tiere bietet oder einen anderen Zweck erfüllt als perfekt auszusehen. Wer keine Zeit hat, sich regelmäßig um Gemüse und Co zu kümmern, könnte immerhin ein paar schöne Sträucher oder kleinwüchsige Bäume pflanzen. Aber auch das scheint für einige Leute schon zu viel Aufwand zu sein.
Apropos Sträucher – in meinem Garten wird ein Lavendelstrauch gepflanzt. Wenn er einmal groß ist, wird er nicht nur herrlich duften, sondern auch Mücken zum Teil fernhält. Irgendwann werden seine Blüten von mir getrocknet, in Stoffsäckchen gepackt und als Mottenschutz verwendet.Kapuzinerkresse ist eine Heilpflanze, die man für Smoothies und Salate verwenden kann. Sie schmeckt toll und ihre Blüten kann man ebenfalls essen und sehen im Salat toll aus. Auch die Blüten vom Hibiskus kann man essen – dieser Strauch wird auch einmal meinen Garten schmücken.Pflücksalat kann bis zu fünfmal geerntet werden. Und wer hat nicht das Problem, dass man von frischen Salat immer so viel kaufen muss, dass man sich schon Mühe geben muss, damit nicht die Hälfte davon welk wird. Den Rucola haben wir im Topf eingesetzt und innerhalb von drei Wochen wurden aus den kleinen Pflänzchen große Stiele, die bereit für die erste Ernte waren.Der Geruch von Paradeiser soll angeblich nicht sehr beliebt bei Wespen sein, deshalb werden sie in der Nähe des Gartentisches ihren Platz finden. Ich kann es gar nicht erwarten, bis ich das erste Mal meine eigenen Tomaten ernten kann.
All diese Pflanzen kann man auch im Topf ziehen und am Balkon pflegen. Sogar Erdäpfel wachsen in einem Kübel ohne viel Arbeit zu machen. Ich werde sie auch in einer Tonne züchten, genau wie Topinambur.
Ich finde, wenn man schon die Möglichkeit dazu hat, sollte man den Platz nutzen um ein paar Pflanzen anzubauen. Die meisten Bio Gärtnereien bieten eine tolle Beratung an, und haben auch Pflanzen im Angebot, die nicht viel Arbeit machen und wenig Zeit benötigen.