Produktgattung in ihrem Spätherbst: Smartphones

Kein Wow-Effekt beim iPhone5? Ich glaube, das ist ein Zeichen dafür, dass auch diese Gerätegattung auf ihrem Zenit steht. Die Smartphones werden sogar wieder größer, eine Umkehrung der Minitiarisierungsrichtung. Es ist inzwischen so, dass wir die Geräte nicht kleiner machen können, ohne sie benutzerunfreundicher zu machen. Noch kleinere Tasten und wir vertippen uns beim Emailen noch häufiger. Auch kann man es uns kaum noch recht machen, wie lang das Ohrhöhrerkabel sein soll, wie man ein Smartphone in der Jackentasche einerseits vor versehentlicher Fehlbedienung sichert aber Lautstärke und Vor- und Zurück-Tasten blind bedienbar macht.
Noch mehr aber fängt mich an zu nerven, dass ich unterwegs nur entweder laufen oder aufs Gerät gucken kann. Wenn man sich auf Bahnhöfen oder auf Straßen so umschaut, immer mehr Leute mit gesenktem Kopf, die auf ihrem Smartphone etwas ablesen oder erkennen wollen. Wenn sie es nicht gerade auf irgendwas halten, um es zu fotografieren.
Und das ist der Hinweis auf das nicht mehr allzu ferne Ende dieser Gerätegattung. Die Datenbrille und die sog. Kopf-hoch-Anzeigen (Head-up-Displays) aus Autos kommen. Anstatt Retinadisplay das Bild gleich ins Auge projizieren oder, wenn vorhanden, eine Frontscheibe. Den Kopf nicht von der Realität abwenden müssen und den Lautsprecher auf dem Brillenbügel, ohne lange Kabel. Clicken tun wir dann auf imaginäre Tasten oder mit den Augen. Das ist die Zukunft.
Und mit diesen neuen Produktgattungen kommen wieder neue Herausforderungen an gute Bedienbarkeit. Bin gespannt, ob und was wir da in einigen Jahren von Apple sehen werden. Davor kommen Google und Ericsson.

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