Prinzgemahl am Pranger

Prinzgemahl am PrangerDas war dann doch einer zu viel! Die SPD hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg der Kumpanei mit dem Springer-Verlag bezichtigt, nachdem die "Bild"-Zeitung an einem Tag gleich zwei Beiträge über den unter Beschuss stehenden Noch-Minister veröffentlicht hatte. In einem der Artikel hatte das Boulevardblatt Guttenberg im Bundestag gezeigt, wie er lächelnd alle Betrugsbeschuldigungen der Opposition an sich abprallen lässt (Bild oben links). Nur zwei Seiten weiter zeigte eine Eigenanzeige des Verlages den Freiherren aus Franken dann in seiner Rolle als schwedischer Prinzessinnen-Gemahl Daniel Westling (Bild oben rechts), flankiert von Schwedens Kronprinzessin Victoria, die Guttenberg im vergangenen Jahr geheiratet hatte.
Vor allem die Anzeigen-Überschrift "Königlich", prangerten SPD-Politiker an, sei nach der Plagiatsaffäre "geschmacklos". Verbunden mit der nebenstehenden Preisangabe "9,99 Euro" bekomme die gesamte Aktion ein "Geschmäckle", wenn man wisse, dass die Bildzeitung "einen lukrativen Werbeauftrag des Verteidigungsministeriums bekommt", prangerte sagte der seinerzeit am amtlichen Einbürgerungstest gescheiterte Sebastian Edathy an.
Guttenberg müsse Parlament und Bürgern offenlegen, nach welchen Kriterien die Bundeswehr-Werbung an welche Medien vergeben worden sei, sagte Edathy in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es gehe nicht an, dass sich der Noch-Minister nach dem Verlust seines Doktor-Titels hinter seinem Posten als Ehemann der schwedischen Thronfolgerin verstecke, um Rücktrittsforderungen an sich abprallen zu lassen.
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