Jedes Jahr werfen wir in Deutschland fast ein Drittel aller eingekauften Lebensmittel in den Müll. Manchmal hat man einfach zu viel gekauft, oder spontane Essenseinladungen führen zu weniger Verbrauch als geplant. Einen großen Anteil stellen dabei verdorbene Lebensmittel oder Reste, die wochenlang im Kühlschrank ihrem Ende entgegen fristen.
Versuchs doch mal mit Precycling! Dabei versucht man einfach, gar nicht erst Müll entstehen zu lassen. Wie das gehen könnte, habe ich hier mal zusammen gefasst.
Reste-Rechner
Um zum Einstieg ein Bewusstsein zu schaffen, wieviel Geld und jede Menge Energie man da so wegwirft, kann man sich den Resterechner zur Hilfe nehmen. Einfach ein Nahrungsmittel auswählen, in die Tonne werfen und überraschen lassen: " resterechner.de
Weniger Kaufen
Ich bin seit längerem dazu über gegangen, häufiger einkaufen zu gehen und dafür weniger zu kaufen. Somit sind Obst und Gemüse stets frisch und ich ärgere mich weniger darüber, das z.B. Tomaten schon matschig sind wenn ich sie endlich essen will. Auch lasse ich mehr und mehr die Finger von gebündelter Ware, wie z.B. Orangen, Zitronen, Kartoffeln in Netzen. Das ist zwar häufig günstiger, auf der anderen Seite habe ich häufig eine ganz Orange oder Zitronen wegen Matschigkeit oder Schimmel nach wenigen Tagen wegschmeißen müssen.
Unverpackt kaufen
Ein neues Shop-Konzept sind die noch sehr rar vorhandenen unverpackt-Stores. Dabei werden von vorne herein wirklich alle Artikel unverpackt angeboten. Wenn ich also zum Kuchen backen 100 Gramm Mandeln brauche, bin ich nicht gezwungen 200 Gramm zu kaufen, weil der Händler nur diese Verpackungsgröße bereit hält. Zudem muss man selber die Umverpackung mitbringen. Für Füllware bringt man Vorratsdosen und für Flüssigkeiten wie z.B. Essig oder Öl bringt man eine leere Glasflasche mit. Das Eigengewicht der Behältnisse wird vorher abgewogen und dann an der Kasse abgezogen. Einen solchen „unverpackt" Store gibt es z.B. in London oder Berlin " original-unverpackt.de
Ich hoffe in Hamburg wird sicherlich auch in Zukunft so ein Store eröffnen. Bislang kenne ich es nur von Veganz, dass man dort z.B. Nüsse lose kaufen kann. Ob man dazu auch eigene Behälter mitbringen kann, muss ich nochmal überprüfen.
Tauschen oder gebraucht kaufen
Flohmärkte, eBay Kleinanzeigen kennt jeder. Im Hamburg Eimsbüttel gibt es anonyme Tausch-Tische. Dort können Anwohner Dinge abstellen, von denen sie glauben, dass es andere noch brauchen können. Bücher sollten regenfest eingepackt werden. Gesehen u.a. im " Stellinger Weg.
Cradle to Cradle
Hinter dem Cradle to Cradle-Prinzips (sinngemäß Wiege zur Wiege) steckt die Idee, von Anfang das Produkt so zu planen, dass am Ende gar kein Müll entstehen kann. Das Produkt kann am Ende zu 100% weiter verwendet werden oder rückstandslos kompostiert werden. Ein klarer Gegenpol zur vorherrschenden Ausbeutungs-Mentalität.
Angelehnt ist das Konzept an die Natur. So ist z.B. ein Apfel, der vom Baum fällt Nahrung für Mensch, Tier und Mikroorganismen. Am Ende geht der unverdauliche Kern in die Erde ein und sorgt für neue Bäume. Mehr auf " epea.com