Seit 3 Monaten arbeite ich in Potsdam. Bisher habe ich Schlösser, Holländisches Viertel und Co. eigentlich ausschließlich aus dem Bus beziehungsweise das letzte Mal vor fast einem Jahrzehnt während einer Klassenfahrt gesehen. Ich komme mit Kopfschmerzen am Hauptbahnhof an, eine halbe Stunde lang hat ein Säugling direkt neben mir ein kostenloses Schreikonzert gegeben. Im Volkspark herrscht Tempelhoferfeld-Atmosphäre. Drachen steigen, Windows-Bildschirmhintergrundhimmel, Skater rollen die Hügel hinauf und hinunter. Ein Tulpenmeer liegt vor der Biosphäre. Die Dino-Ausstellung gibt’s nicht mehr. Schloss Sanssouci muss sein, nach einem kurzen Besuch in einem kitschigen Sahnetorten-Baiser-Cafe mit Frau-Holle-Bedienung und handgemalten Tuschepostkarten geht es durch den Park, die Treppen hinauf zum ehemaligen Lustschloss von Friedrich dem II. Zur holländischen Windmühle? Ne, keine Lust. Lieber noch eine Runde McDonalds. Und morgen äh heute ist ja auch noch ein Potsdamtag.
PotsdamSonntag
Autor des Artikels : Christine Seiler
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