Positive Kommunikation und Menschkenntnis Teil 2

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Der bedürftig-abhängige Stil
Dieser Stil soll dafür sorgen, dass man von anderen Menschen Hilfe und Unterstützung erhält. Man zeigt sich bewusst schwach und hilflos, um die Unterstützung der Anderen zu erhalten. Die Kommunikationspartner erhalten dadurch das Gefühl, stark zu sein und auch helfen zu können. Dies zeigt auch schon auf die Korrelation zwischen dem bedürftig-abhängigen Stil und dem helfenden Stil. Diese Konstellation kann leicht zu einem Abhängigkeitsverhältnis führen und den bedürftig-abhängig Agierenden in seinem Stil zementieren. Nützlich ist dieser Stil immer dann, wenn man mit Menschen zu tun hat, die eher autoritär und besserwisserisch agieren. In asymmetrischen Kommunikationsverhältnissen kann dies eine sehr gute Strategie sein, um seine Interessen doch durchzusetzen. In Schüler/Lehrer oder Mitarbeiter/Chef Beziehungen wird diese Strategie oft sehr erfolgreich eingesetzt, um seine Ziele zu erreichen. Ein Beispiel aus dem Schulalltag gefällig? Ihr Sohn oder Ihre Tochter ist in Englisch nicht sehr erfolgreich und braucht allerdings zumindest eine 4 im Zeugnis. Die Lehrerin oder der Lehrer ist nicht sonderlich anteilnehmend oder unterstützend. Sie oder er agiert eher distanziert und kühl im Schulalltag. In solch einer Situation kann der bedürftig-abhängige Stil Wunder bewirken. „Herr Lehrer, Frau Lehrerin was kann ich denn tun, um mein Englisch zu verbessern, denn ich will unbedingt die Vier schaffen und meine Art des Lernens hat bis jetzt nicht funktioniert, was würden Sie mir empfehlen?“, was glauben Sie, wie der Lehrer oder die Lehrerin reagiert? Sicher nicht mit Ablehnung oder einem: „Weiß ich auch nicht“. Ich gehe einmal davon aus, dass ca. 99% aller Lehrerinnen und Lehrer helfen und sich etwas überlegen würden. Außerdem nutzen Sie bzw. Ihre Tochter oder Ihr Sohn hier noch zusätzliche, psychologische Effekte. Wir sind so erzogen, dass wir auf Fragen antworten und dass wir Leuten, die uns um Hilfe bitten auch wirklich helfen. Außerdem fühlt sich der Gefragte meist auch „gebauchpinselt“, denn er wird ja um Rat gefragt. Es könnte auch dazu führen, dass der Lehrer oder die Lehrerin ihr Bild von Ihrer Tochter revidiert, denn vielleicht galt sie als faul, renitent, untalentiert oder noch schlimmer unmotiviert; so sieht die Lehrkraft dann zumindest, dass Ihr Sprössling leistungswillig ist, aber nicht über die richtige Strategie verfügt. Auch im Businessbereich kann diese Vorgehensweise helfen und Ihnen mächtig Ärger vermeiden. Denn welche Führungskraft wird nicht gerne um Rat und Unterstützung gebeten? Jeder von uns findet es schön, wenn sein Rat gefragt und erwünscht ist. Dies soll jetzt nicht bedeuten, dass Sie in Zukunft nur noch Hilfe suchend agieren sollten. Wenn dies nämlich ihr einzige Art der Kommunikation ist, werden Sie nicht sehr weit kommen, denn irgendwann erwartet (fast) jeder von Ihnen, dass Sie auch mal etwas alleine schaffen, entscheiden oder angehen.

Der helfende Stil
Das Helfersyndrom als Extremausformung dieses Kommunikationsstils kennt fast jeder in irgendeiner Form. Diese Personen neigen dazu, jedem Menschen Hilfe anzubieten und sich als stark und belastbar darzustellen, obwohl sie es nicht immer sind. Häufig wird diesen Menschen von außen auch ein sehr hohes Selbstvertrauen attestiert, was ich jedoch generell nicht so sehe. Ich sehe darin oft eine Überkompensation von Schwächen, Ängsten, Verlassenheitsgefühlen und die Verdrängung der eigenen Bedürfnisse, bis zur Selbstaufgabe. Im positiven Sinn haben Menschen mit einem Helfermuster ein sehr großes Einfühlungsvermögen und, seien wir ehrlich, es macht in gewissen Situationen einfach auch Sinn zu helfen und bereit zu sein, für Andere oder Schwächere einzustehen. Unsere Gesellschaft würde ohne eine große Portion dieser Eigenschaft nicht funktionieren. Der komplette ehrenamtliche Bereich und die vielen sozialen Privatinitiativen entstehen nur, weil es Menschen gibt, die helfen wollen und dies auch können. Dies führt auch gleich zum nächsten Stil über, der sehr viel Ähnlichkeit mit dem helfenden Stil aufweist.

Der selbst-lose Stil ist die Schwester oder der Bruder des helfenden Stils, denn beide trifft man vor allem im altruistischen Umfeld an. Der im selbstlosen Stil Agierende ist allerdings zusätzlich von einer Bescheidenheit geprägt, denn er oder sie hat sehr früh erkannt, dass es auf ihn oder sie nicht ankommt. Er bzw. sie stellt sich als unwichtig und unbedeutend dar. Diese Art der Kommunikation schützt natürlich vor Schaumschlägerei und einem egoistischen Verhalten. Die Gefahr besteht gerade in Verbindung mit aggressiv-entwertend agierenden Kommunikatoren, dass diese durch diese Art und Weise noch stärker in ihr Kommunikationsmuster verfallen.

Der aggressiv-entwertende Stil
Der Kommunikator, der diesen Stil bevorzugt, konzentriert sich auf die Schwächen seiner Kommunikationspartner und setzt diese dann gezielt ein, um sein Gegenüber „klein“ zu machen oder zu halten. Hier gilt meine Maxime: „Wer andere klein macht, wird niemals groß werden.“ Allerdings kann sich eine solche Person meist sehr schnell Respekt verschaffen und kann sehr schnell den „wunden“ Punkt einer Organisation oder eines Menschen realisieren und verbalisieren. Wenn es dann allerdings um die positive Veränderung dieser „wunden“ Punkte geht, muss jemand mit einer ausgeprägten aggressiv-entwertenden Ader, der nicht über ausreichend Flexibilität verfügt, die Segel streichen und einer ausgewogeneren Persönlichkeit Platz machen, um auch gute Ergebnisse zu erzielen.

Der sich beweisende Stil
Diese Person muss sich und anderen ständig beweisen, dass er gut und leistungsfähig ist. Aufgrund seines eher schwach ausgeprägten Selbstbewusstseins ist er oder sie bemüht, die Anerkennung und Akzeptanz der Umwelt durch Leistung zu erhalten. Workaholics können davon ein Lied singen. Die Menschen mit einem ausgeprägten Hang zu diesem Kommunikationsstil fühlen sich selten aufgrund ihrer Persönlichkeit geliebt oder anerkannt, sonder haben häufig schon in der Kindheit gelernt, dass nur die Leistung zählt und deshalb Leistung gebracht werden muss. Gerade Verkäufer verfügen über einen stark ausgeprägten Sinn für diese Art von Kommunikation. Die richtig erfolgreichen Verkäufer kombinieren diesen Stil mit anderen Kommunikationsstilen, denn sonst wären sie nicht sehr lange erfolgreich.

Der bestimmend-kontrollierende Stil
Der absolute Kontrollfreak ist jemand, der eine 100%-ige Ausprägung des bestimmend-kontrollierenden Stils sein Eigen nennen kann. Er möchte durch diese Art und Weise verhindern, dass er oder sie Überraschungen erlebt oder gar das Chaos ausbricht. Besonders strenge Eltern neigen zur Überkontrolle aller und jeder Aktivitäten und Prozesse ihrer Kinder. In einer immer komplexer werdenden Welt wird es für diese Art von Kommunikatoren immer schwieriger, sich ein passendes Umfeld zu schaffen. Eines ist allerdings auch jedem noch so großen Chaoten bewusst: ganz ohne Regeln wird sich das Zusammenleben nicht organisieren lassen. Also auch in diesem Bereich gilt: „Die Mischung macht`s“.

Der sich distanzierende Stil
Bei dieser Formulierung fällt vielen Menschen sofort der kühle, fast schon unterkühlte Mensch ein, der nichts und niemanden an sich heranlässt. Der hanseatische Kaufmann, der nüchtern die Geschäfte abwickelt, ohne emotional auch nur die geringste Regung zu zeigen, ist für viele der Prototyp des distanziert Agierenden. Menschen mit einer besonderen Ausprägung in diesem Bereich gelingt es meist vorzüglich, keine Abhängigkeiten oder gar Sentimentalitäten aufkommen zu lassen. Die Fakten und der ruhige, sachliche Blick auf diese zählt, alles andere ist nur lästig.

Der mitteilungsfreudige-dramatisierende Stil
Alle reden nur von sich, nur ich, ich rede über mich. Damit ist einer der wesentlichen Aspekte dieser Art der Kommunikation skizziert. Zweifelsohne ist dieser Stil der nach außen am emotionalsten agierende. Schulz von Thun beschreibt diesen Stil anhand eines Beispiels in seinem Buch „Miteinander Reden 2“ sehr treffend: „ Vorhang auf! Seid ihr alle da? – Ich bin bereit. Das Schauspiel kann beginnen: Wie es mir gefällt! Mir ist dieser Hang zur Selbstdarstellung und diese Lust, im Mittelpunkt zu stehen, wohl vertraut. Ja, ich kenne diese dramatisierende Schraube, die, wenn sie erst einmal gestartet ist, sich zu einem Selbstgänger entwickelt und immer höher und höher schraubt, beziehungs- und bodenlos. Der Absturz ins schwarze Nichts erfolgt plötzlich und hätte doch erwartet sein können.
Es ist der Moment, in dem übersteigerte Fröhlichkeit und verzweifeltes Schluchzen eins sind und nur noch dieser schmerzhafte Abfall ein Überdrehen verhindern und ein Zu-sich-Kommen schaffen kann. Warum dieses Aufdrehen?
Hört mich sonst keiner? Nimmt mich sonst keiner wahr? Spüre ich mich nur in diesen Extremen? The show must go on ! -why?…”, so beschreibt eine Studentin sich selbst und ihre Befindlichkeit.
Eines steht fest: mit einer solchen Person wird es Ihnen nie langweilig und an kreativem Input wird es Ihnen auch nicht mangeln. Also nur Mut und die Ideen dieser Kommunikatoren nutzen und in gewinnbringende Ideen umwandeln.

Zusammenfassend bietet dieses Modell eine sehr schöne Möglichkeit, sich seiner Kommunikationsstile bewusst zu werden und zeigt auch auf, dass es gerade die Mischung und die Balance der Stile macht, die erfolgreiche und Positive Kommunikation auszeichnet. Nähere Details dazu wird es demnächst hier bei einem Onlineseminar geben. Wenn Sie sich für das Onlineseminar: „Die Geheimnisse der erfolgreichsten Kommunikatoren“ interessieren, dann füllen Sie das Formular aus und Sie erhalten sofort alle Informationen.


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