Portugal: Starker Regen nach schwerer Dürre

Residenten und Urlauber in Portugal atmen auf: Eine Periode kräftigen Regens, begleitet von starkem Wind mit Geschwindigkeiten bis zu 40 Knoten, hat zum Februar-Ende die langanhaltende Phase heftiger Trockenheit und Dürre im Land abgelöst. Vermutlich mindestens zehn Tage lang soll das regnerische Wetter anhalten, sagen die Meteorologen.

Wegen starken Wellengangs können an der Algarve zum Beispiel die Häfen von Alvor, Olhão und Faro vorübergehend nicht mehr angelaufen werden - genauso sieht es in Esposende, Douro und Ericeira aus. Andere Häfen Portugals sind nur beschränkt zugänglich. Vor allem für die Küsten der Bezirke Lissabon, Setúbal, Beja und Faro rief das meteorologische Institut IPMA bis Freitag Warnstufe Gelb aus. Wegen Windböen bis zu 140 Stundenkilometern Geschwindigkeit in Funchal wurden Mittwoch mehrere Flüge zur Insel Madeira gestrichen.

Die Atlantikwellen dürften sich in der Regel zwischen fünf und sechs Metern hoch auftürmen, so die Meeresbehörde AMN. Besonders Sportangler sollten große Vorsicht walten lassen, rieten die Experten. Denn das Meerwasser erreicht auch Flächen, die sonst als sicher gelten. Der übrigen Bevölkerung empfiehlt die Behörde, Strände und Bürgersteige in Küstennähe zu meiden.

Schwere Dürre auf 77 Prozent der Landesfläche

Mitte des Monats war bekanntgeworden, dass auf 77 Prozent der Festlandsfläche Portugals schwere Dürre herrscht und auf neun Prozent sogar extreme Dürre. Die Regenfälle hatten bis 15. Februar nur ein Viertel der Normalmenge betragen. Der Regenmangel ließ die Wasserreserven in neun Stauseen des Landes weiter schrumpfen. Besonders betroffen von der Trockenheit waren zuletzt ein Teil des Landesinneren im Norden, der Alentejo rund um Beja und die östliche Algarve gewesen.

Die Landwirte hatten wegen der Trockenheit bereits über historische Tiefststände bei der Getreideproduktion geklagt. Es litten auch die Vieh- und Waldwirtschaft. Der Bauernverband CAP forderte schon die Koordination eines nationalen Notfallplans durch verschiedene Ministerien. Nach Ansicht der Interessenvertreter der portugiesischen Landwirte sind die Kreditlinien unzureichend, weil sie nicht an derartige Notfälle angepasst seien.

"Wegen Dürre keine Panik machen", sagt Regierung

Die Regierung in Lissabon wies darauf hin, dass mehrere Hilfsmaßnahmen beschlossen worden seien. Sie betonte, dass laut nationalem Bewässerungsplan bis 2021 rund 90.000 Hektar neue Bewässerungsfläche geschaffen werden sollen. Landwirtschaftsminister Capoulas Santos bestätige im Radio die schwierige Lage im Getreidebereich, warnte aber vor allgemeiner „Panikmache". Manche von der Regierung bereitgestellten Hilfen angesichts der Trockenheit würden von der Landwirtschaft gar nicht voll ausgeschöpft, erklärte der Minister. Es gebe in Portugal sogar Agrarsektoren, die Wachstum verzeichnen könnten. Der Minister verwies in diesem Zusammenhang auf Wein, Oliven und Obst.

Die Dürre und Trockenheit in Portugal geht nicht nur auf 2017 ausgebliebene Niederschläge zurück, sondern ist an der Algarve gleichzeitig eine Konsequenz der höchsten Zahl an Sonnenscheinstunden an Europas Küsten.


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