Portugal meistert “äußerst heimtückische und gefährliche Herausforderungen”

Der Papst ist gerade drei Tage fort und der konservative portugiesische Präsident Anibal Cavaco Silva stimmt der Ehe-Öffnung für Lesben und Schwule zu!

Portugal meistert “äußerst heimtückische und gefährliche Herausforderungen”

Der 83-jährige Vatikanführer Benedikt XVI. bezeichnete bei seinem Portugal-Besuch gleichgeschlechtliche Paare mit Ehewunsch noch als “äußerst heimtückische und gefährliche Herausforderungen”. Im Elf-Millionen-Einwohner-Staat Portugal bekennen sich 85 Prozent der Einwohner_innen zum katholischen Glauben.

Schon im Januar hatte die linksgerichtete Regierungskoalition gegen die Opposition das betreffende Gesetz beschlossen. An diesem Montagabend dann verkündete Cavaco Silva in einer Fernsehansprache, er habe zwar bei der Unterzeichnung „persönliche Überzeugungen“ abgelegt, aber er tue es um eine Debatte abzuschließen, welche “die Portugiesen in zwei Lager gespalten und unsere Aufmerksamkeit von den besorgniserregenden Problemen abgelenkt hat”. Damit ist das Augenmerk auf die aktuelle wirtschaftliche Lage im Land gelegt, welcher durch die sozialistischen Regierung Einsparungen und Mehrwertsteuererhöhung entgegengesetzt werden sollen. Die Forderung konservativer Politiker_innen, die Entscheidung zwischen der Öffnung der Ehe und einer eingetragenen Lebenspartnerschaft von einem Volksentscheid abhängig zu machen, scheiterte.

Portugal meistert “äußerst heimtückische und gefährliche Herausforderungen”

Die Situation für Lesben und Schwule entwickelte sich kontinuierlich zum Besseren. Homosexualität wurde zwar erst 1982 legalisiert, doch dann folgten immer mehr Schritte. Seit 2001 werden Homo-Paare als faktische Lebenspartnerschaften (”uniões de facto”) anerkannt, jedoch mit großen Unterschieden zur rechtlichen Stellung verheirateter (heterosexuelle) Paare. Seit 2003 gibt es Antidiskriminierungsgesetze, 2007 wurde zudem das Schutzalter für homo- und heterosexuelle Kontakte angeglichen. Jetzt 2010 das Eherecht! Portugal ist damit nach den Niederlanden, Belgien, Spanien, Schweden und Norwegen das sechste europäische Land, das schwul-lesbische Paare im Eherecht gleichstellt.

Herzlichen Glückwunsch! Lasst die Hochzeitssträuße fliegen!

Portugal meistert “äußerst heimtückische und gefährliche Herausforderungen”

Fotos von flickr.com: Tiago S Costa, agu2000_de und morak faxe


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