Das Portugal Masters ist mit zwei Millionen Euro eines der höher dotierten Turniere auf europäischem Boden. Seit der Premiere 2007 schaffen es die Veranstalter regelmäßig, große Namen ins zu dieser Jahreszeit immer noch meist sonnige Vilamoura zu locken. In diesem Jahr ist das Portugal Masters das vorletzte Event vor der “Final Series”, dem neuen, spannenden Höhepunkt im Kalender der European Tour. Deswegen geht es für viele Spieler darum, ihre Position im Race to Dubai zu sichern oder zu verbessern. Wer außerhalb der Top 110 platziert ist, wird alles daran setzen, genügend Preisgeld zu verdienen, um sich die Spielberechtigung für die nächste Saison doch noch zu sichern. Einige andere Spieler haben das Ziel, sich in den Top 60 zu halten, beziehungsweise dort hereinzudringen, um beim lukrativen Saisonfinale, der DP World Tour Championship dabei zu sein. Der 28-Jährige Martin Kaymer gehört definitiv zu den größten Namen in Portugal. Nach “einer sehr schönen Woche” bei der Alfred Dunhill Links Champiosnhip im “Home of Golf”, wo ein geteilter siebter Platz heraussprang, trainierte er die nächsten Tage mit seinem Trainer Günter Kessler. Auf seine Absage bei der Seve Trophy hatte er auch eine Erklärung: “Ich habe viele Turniere in den letzten Wochen gespielt und es stehen noch sehr, sehr wichtige an.” Sehr wichtige Turniere wie das Portugal Maters. Ein Turnier, das er nun zum fünften Mal spielen wird und er bereits zwei Mal in den Top zehn beendete. Als 31. im Race to Dubai geht es für ihn um ein versöhnliches Ende dieser Saison, mit der er sportlich nicht zufrieden ist. Doch vielleicht gelingt ihm wieder ein Endspurt wie 2012, als er bei seinen letzten vier Teilnahmen drei Top-15-Platzierungen einfahren konnte.
Marcel Siem scheint sich in seiner gewohnten Umgebung, Europa, einfach wohler zu fühlen. Viel mehr als nur Erfahrungen konnte er bei den web.com-Finals auf US-Boden nicht sammeln. Nur bei einem von vier Turnieren schaffte er es ins Wochenende (T25 Nationwide Children’s Hospital Challenge). Der Traum von einer vollen Saison in der USA ist also geplatzt, doch die Vorfreude auf das europäische Pendent offensichtlich. Und das ist auch verständlich. Denn mit seinem 43. Platz im Race to Dubai ist er sicher für alle sechs ausstehenden Events qualifiziert und kann somit bei den hochdotierten Turnieren, wie sie noch unter anderem in China und Dubai stattfinden, seine Weihnachtskasse füllen. Noch zwei Chancen hat er, der 23-Jährige vom Fleesensee G&CC, sich für das begehrte Saisonfinale in Dubai zu qualifizieren. Doch dafür muss Kieffer noch 17 Plätze im Race to Dubai gutmachen. Das bedeutet natürlich Vollgas bei den letzten beiden Turnieren: dem Portugal Masters und dem Perth Invitational in der nächsten Woche. Doch allzu großen Druck sollte er sich nicht machen. Denn schaut man auf seine bisherige Saison zurück, ist es schon jetzt ein sehr gelungenes Rookie-Jahr für die Nummer 298 der Welt. Zwar blieb ihm sein erster Sieg in der ersten Liga verwehrt, als er im Marathonstechen bei der Open de Espana unterlag, doch 14 geschaffte Cuts bei 24 Starts sind aber allemal eine vorzeigbare Bilanz. In den letzten Wochen ging es auf und ab. Einem geteilten 13. Platz beim European Masters ließ Kieffer einen verpassten Cut bei der KLM Open folgen, woraufhin eine Woche später der geteilte 14. Platz bei der Open d’Italia die perfekte Antwort war. Setzt er den Trend fort, reagiert Kieffer auf den verpassten Cut bei der Links Championship und kann in dieser Woche wieder vorne mitspielen.
Im vergangenen Jahr war es ein Ire, der sich den Siegerscheck in Höhe von 375.000 Euro sichern konnte. Shane Lowry macht mit einer 66er Runde seinen ersten Titel der European Tour klar. Mit diesem Sieg spielte er sich in die Top 60 im Gesamtranking und war spielberechtigt für die DP World Tour Championship in Dubai. Seit der ersten Austragung des Portugal Masters 2007 hat jede Ausgabe auf dem Oceånico Victoria GC stattgefunden. In diesem Jahr wird es das siebte Mal sein, das Fans in Vilamoura einige der besten Spieler Europas bestaunen können. Der von Arnold Plamer entworfene Kurs ist erst neun Jahre alt und hat seit seiner Eröffnung erst ein weiteres großes Turnier veranstaltet: den World Cup 2005. Der im Süden Portugals gelegene Par-71-Kurs erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 6.591 Meter und zeichnet sich besonders durch seine vielen Fairway-Bunker aus. Da das Rough allerdings nicht sonderlich dicht ist, wird es in dieser Woche besonders auf das kurze Spiel ankommen, denn die sehr großen und ondulierten Grüns birgen die Gefahr von Drei-Putts.
Euer Stephan