Festivals
Veröffentlicht am 11. Juli 2013 | von G.S.Leitgeb
Das Popfest befördert die österreichische independent Szene erneut auf den Karlsplatz samt Umgebung! Musikacts, aber auch Programmatik drum herum wird den Wienern hier bei freiem Eintritt vorgelegt…
Wie steht es um die österreichische Musikszene, welche Künstler tragen sie auf Händen und wie sieht es dahinter eigentlich aus? Denn was das Popfest neben zahlreichen heimischen Acts ausmacht, ist, dass gleichzeitig auch darüber geredet wird. Gerade weil die Musikszene gegenüber den ökonomischen Gegebenheiten stets hinterherhinkt, besteht die Notwendigkeit, dass nicht nur Musik gemacht, sondern Musik auch dementsprechend aufbereitet und vermittelt wird. Was tun in einer Zeit, in der Musik nicht mehr dementsprechend wertgeschätzt wird, damit es sich für die Künstler und deren Peripherie dahinter sowohl mental all auch materiell rentiert? Eine Situation, die gleichzeitig aber auch dazu führen kann, dass gerade deshalb kulturelle und kritische Inhalte in die Musik einfließen. Das Popfest ist ein Festival, das sich auf diesem Schnittpunkt bewegt und die Underground- oder Independent-Szene auf die Bühnen bittet, um gleichzeitig ein Konferenzprogramm innerhalb des Events zu bieten.
Von 25. bis 28. Juli findet das Popfest bereits zum 4. Mal statt und verwandelt die Umgebung um den Karlsplatz zu einem Hotspot der Musikszene. Sowohl Open Air als auch im Indoor-Bereich wird hier 4 Tage lang ein Bogen gespannt, der an vorderster Front jene Interpreten und Künstler umfasst, die in diesem Jahr mal mehr, mal weniger auf sich aufmerksam machen konnten. Ein flüchtiger Blick auf das Line-Up, in dem sich Bands wie Giantree, Steaming Satellites (hier geht es zur Kritik), Francis International Airport (hier geht es zur Kritik) oder Velojet als Fahnenträger der heimischen Indie-Szene gut machen, zeigt auch die Idee hinter dem Popfest. Aufgepeppt wird das Ganze mit Newcomern wie Catastrophe & Cure (hier geht es zur Kritik) als Gewinner des diesjährigen Fm4 Amadeus Awards oder DAWA (hier geht es zur Kritik). Um für die notwendige Abwechslung zu sorgen wird neben dem breiten Genre des Indie auch die elektronische Landschaft bedient. HVOB, Gudrun von Laxenburg, aber auch die Klang- und Avantgardekünstler Ritornell feat. Mimi, sowie die auf eigenen Beinen stehende Frontfrau von Bunny Lake mit ihrem Projekt O fördern die Vielfalt dieses Festivals. Um neben Indie und Elektronik den Vintage und Rock Bereich nicht ganz nackt dastehen zu lassen, hat man auch noch Bands wie Sado Maso Guitar Club, Plaided, Wild Evel & the Trashbones oder Milk+ auf die Bühnen des Popfest gebracht.
- Wann & Wo
- Line-Up: 25.7
- Line-Up: 26.7
- Line-Up: 27.07
- Line-Up: 28.07
Donnerstag 25. Juli bis Sonntag 28. Juli
Karlsplatz/ Wien und Umgebung
Währinger Straße 59, 1090 Wien
Öffentlich erreichbar mit den Linien U2 und U4 (Station Karlsplatz) und den Straßenbahnlinien 1, 2, 62, 71 und D (Station Karlspatz bzw. Oper)
GRATIS - Infos unter Popfest
Seebühne
18.30 Steaming Satellites
20.00 Bauchklang
21.30 HVOB
Wien Museum
22.30 (Balkon) In jedem Mädchen ein Hafen
23.30 Schmieds Puls
00.30 Müssig Gang
brut
23.30 Francis International Airport
01.00 Bernhard Schnur & Band
02.00 Ernesty International
TU Prechtlsaal
23.30 Chronic City
01.00 Fjuka
02.00 Zanshin
Resslpark Lounge
17.00–23.00 Kunstmobil/Brunnhilde DJN-Kollektiv
Seebühne
17.00 Maja Osojnk Band
18.30 Giantree
20.00 Catastrophe & Cure
21.30 A.G. Trio
brut
23.00 T-Shit
00.00 Wild Evel & The Trashbones
01.00 The Scarabeus Dream
02.00 Sex Jams
TU Prechtlsaal
23.00 MTS
00.00 Monobrother
02.00 Brenk Sinatra
Resslpark Lounge
17.00–23.00 Kunstmobil/Brunnhilde DJN-Kollektiv
Seebühne
17.00 SOIA
18.30 Velojet
20.00 Gin Ga
21.30 Atomique feat. P.Tah & Con
brut
23.00 Koenigleopold
00.00 Punda Omar
01.00 Ghost Capsules
02.00 Gudrun von Laxenburg
TU Prechtlsaal
23.00 Lehnen
00.15 Spring and the Land
01.15 Sado Maso Guitar Club
02.15 Milk+
Kunsthalle / Popfest Session
12.00 Wienpop – Das Buch
13.00 Snoww Crystal
14.00 Crossing Boarders Pop zwischen Genrewelten
15.00 Bis eine heult
16.00 Ö-Pop im Film & Fernsehen
Resslpark Lounge
17.00–23.00 Kunstmobil/Brunnhilde DJN-Kollektiv
Karlskirche
21.00 Ritonell feat. Mimu
22.30 O
Wien Museum
18.30 DAWA
19.30 Ash My Love
Kunsthalle / Popfest Session
14.00 Crowdfunding- Pop auf Bestellung?
15.00 Plaided
16.00 In & Out of Vienna
17.30 Beach Girls & The Monsters
Aber nicht nur die Künstler und Interpreten, sondern auch die vielseitigen Locations die bei dem Festival bespielt werden, sorgen für Abwechslung. Eine Open Air Bühne, die den Brunnen vor der Karlskirche zum See ernennet, das Brut als Spielstätte der Musik, der Prechtlsaal der technischen Universität, das Wien Museum und zu guter Letzt die Karlskirche als besonderes Venue, das für die Klangkünstler Ritornell feat. Mimu geradezu prädestiniert erscheint, können vom Publikum besucht werden.
Vor lauter Ankündigungen über diesen und jenen Act, darf aber nicht darauf vergessen werden, dass im Rahmen des Festivals auch eine zweitätige Konferenz mit dazu gehört. Unter Tags werden in der Kunsthalle am Samstag und Sonntag die sogenannten Popfest Sessions abgehalten. Hier werden basale und grundlegende Ideen oder Phänomene aus der Musikszene vorgetragen, besprochen, diskutiert, angeprangert oder gut geheißen. Ob dabei nur im wörtlichen Sinne eine Besserung der Musik-Szene besprochen wird oder anschließend auch Taten daraus folgen, wird sich zeigen.
Wien darf sich jedenfalls auf ein 4 tägiges buntes, lärmendes Treiben gefasst machen, wenn es von 25. bis 28. Juli wieder heißt: Bühne(n) frei für das Popfest am und um den Karlsplatz.
Tags:FestivalsKonzerteMusik-FestivalsPopfest
Über den Autor
G.S.Leitgeb Aufgabenbereich selbst definiert als: Ein mit offenen Augen und Ohren durch die Gegend taumelnder Mensch. Findet “Nichts ist notwendiger als das Überflüssige!” (La vita è bella) lebensweisend.