Die reizende Pomona, gemalt von Nicolas Fouché um 1700. (Wikicommons/ The Yorck Project)
Im Thurgau küren sie jedes Jahr eine junge Frau zur Apfelkönigin. Zufällig las ich das gestern irgendwo. Mir fiel gleich Pomona ein, die römische Göttin der Baumfrüchte. Deren Name hat zu tun mit Lateinisch pomum gleich "Baumfrucht"; von pomum kommt natürlich auch Französich pomme, Apfel. Der Dichter Ovid hat hübsch fabuliert, wie Pomona zuerst überzeugte Jungfrau war, um dann doch zu heiraten. Der Gott Vertumnus nämlich begehrte sie zur Gattin. Pomona aber widmete sich ausschliesslich ihrem Garten und den Pflanzen darin, Männer hatten keinen Zutritt. Vertumnus verwandelte sich deswegen temporär in eine alte Frau und besuchte Pomona. Er zeigte auf eine alte, von Reben umrankte Ulme und argumentierte, dass der Baum ohne Rebe nicht schön wäre und niemanden faszinierte. Und dass wiederum die Rebe einen Baum brauche, an den sie sich schmiegen könne. Pomona überzeugte das Gleichnis, so dass sie am Ende mit Vertumnus zusammenkam.P.S. In Kalifornien gibt es eine für ihre Zitrusfrüchte berühmte Stadt. Sie heisst Pomona. Die Antike lebt und blüht!