"Politisch unreine" Gedanken zu einem weiteren "Ehrenmord"

Am vergangenen Freitag wurde im Hamburger Speckgürtel die Leiche einer 18jährigen Kurdin aus Detmold aufgefunden, berichtet der Schleswig Holsteiner Zeitungsverlag (SHZ).
Als wahrscheinliches Motiv für dieses Tötungsdelikt gilt die Liebschaft der jungen Frau zu ihrem deutschen Freund. Hauptverdächtige sind die vier Brüder und die Schwester der Getöteten.
Die Familie Ö. stammt aus einem kleinen Dorf mit 300 Einwohnern im Kurdengebiet im Süden der Türkei. Seit gut 25 Jahren lebt die Familie in Deutschland: Die Großeltern, die Eltern und die zehn Kinder, alle mit deutschem Pass. Es sind Jesiden, eine Glaubensrichtung, die dem Christentum näher ist als dem Islam. Eine ihrer Regeln sagt: Wer sich mit einem Nicht-Jesiden zusammentut, wird aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Alex ist kein Jeside.
Bis zum vergangenen Sommer galt die Familie als ruhig, rechtschaffen und ordentlich. "Die Familie Ö. ist eigentlich ein Paradebeispiel für eine gelungene Integration", sagte Anwalt Detlev Binder, der einen inhaftierten Bruder vertritt, Anfang Dezember. "Alle sind zur Schule gegangen, haben eine Ausbildung gemacht, haben Arbeit." Die älteste Tochter arbeitet sogar bei der Stadtverwaltung. Auch sie sitzt seit Wochen in U-Haft.
SHZ
Es ist eine tragische "Kulturbereicherung", ohne Frage. Doch wollen wir hier die Sache überhaupt etwas zynisch betrachten. Also, so wie sie ist und nicht so, wie sie erscheinen soll.
Gesocks wie Gutmenschen, weichgespülte Christen und grüne Esoteriker müssten eigentlich Verständnis für die Tat der kurdischen Familie aufbringen. Immerhin hatte sich die junge Kurdin mit einem Deutschen eingelassen. Unvergessen sind deren Ermahnungen an die "lieben MitbürgerInnen", sie "nicht mit den bösen Deutschen allein zu lassen". Sind die Lichterketten schon vergessen? Im Falle dieser Kurdin schon, für sie wird es keine geben. Man könnte ja die religiösen Gefühle verletzen.
Des Deutschen (kollektive) Vergangenheit und dessen genetische Veranlagung zum Bösen hätte das Mädchen daran hindern müssen, sich mit ihm einzulassen. Was fand das Mädchen nur am abgrundtief Schlechtesten und Bösesten, was die menschliche Evolution jemals hervorgebracht hatte? Sie wurde in einer alleinseligmachenden göttlichen Wahrheit unterrichtet und wusste, dass sie sich, wenn sie sich mit dem Bösen einlassen würde, Höllenqualen zu erleiden hat.
So konsequent wird allerdings das oben erwähnte Gesocks nicht seine ideologischen Hirnverstopfungen öffentlich machen. Morde lassen sich noch (!) nicht im Gewand der Religionsfreiheit schönreden und legalisieren. Die Versklavung, Demütigung und Entrechtung von Frauen allerdings schon.
Oder haben sie - werte Lesenden - jemals etwas von einem "Ehrenmord" an ein männliches Mitglied dieser unterbelichteten Steinzeitsekten gehört, nur weil dieses sich etwa von einer Schikse* auf einer Discotoilette einen blasen ließ?
Und überhaupt. Das Feld der Ehre mag groß sein, doch wollen wir so etwas als Ehre gelten lassen?
In UNSERER Kultur?!!
Nach den Gesetzen der Logik, betrachtet man die Entwicklung unserer Gesellschaft, werden diese Morde zu- und nicht abnehmen. Dabei hilft auch nicht das hilflose und belanglose Gestammel zur Rechtfertigung solch geistiger Unterbelichtung, wie es beispielsweise der eine Rechtsverdreher in der typisch vorgeprägten, unwahren, chauvinistischen und undurchdachten Art und Weise seiner geistigen Liga von sich gegeben hatte:
Die Familie Ö. ist eigentlich ein Paradebeispiel für eine gelungene Integration", sagte Anwalt Detlev Binder, der einen inhaftierten Bruder vertritt, Anfang Dezember. "Alle sind zur Schule gegangen, haben eine Ausbildung gemacht, haben Arbeit." Die älteste Tochter arbeitet sogar bei der Stadtverwaltung.
In Kurdistan als auch in Deutschland gilt es immer noch als Normalität, eine Schule zu besuchen, eine Tätigkeit zu erlernen und sich durch Arbeit zu finanzieren.
Sagt Binder etwas anderes, als das dieses "Kanackenpack" die Segnungen der "christlich westlichen Wertegemeinschaft" angenommen hatte, in dem die Kinder zur Schule gingen, eine Ausbildung machten und einer steuerpflichtigen Arbeit nachgingen? Also alles Dinge, die der kurdischen Gemeinschaft - laut Binder - unbekannt sind? Möglicherweise haben die hier auch erst lernen müssen, dass man sich in unseren Gefilden nach dem Toilettengang die Hände wäscht. Ohne Scheiß, aber letzteres ist Bestandteil von aus Steuermitteln finanzierten Integrationskursen. Warum lernen die da nicht, Deutsche zu lieben ist Teufelswerk und kann mit dem Tode bestraft werden?!
So ein Typ wie Binder kann in Deutschland eine akademische Ausbildung erfolgreich abschließen. Diese geistige Tieffliegerei spricht nicht für das deutsche Ausbildungssystem.
Da möchte man dem Binder gar nicht mehr vorhalten, dass die "älteste Tochter sogar bei der Stadtverwaltung" gearbeitet hat. Für Binder hatte offenbar diese Angehörige des kurdischen Menschengeschlechts damit die höchste Stufe auf (s)einer möglichen Karriereleiter erklommen. Ein Halbaffe hatte es geschaft, bereits mit einem Besen zu putzen, oder was? Und das auch noch am Hofe seiner Majestät, dem Herrn Grafen von und zu Bürgermeister.
Der "Gott in der Robe", Binder, wollte oder konnte sein schlichtes Gemüt einfach nicht verbergen.
Quo vadis, Europa? Wenn die Nacht am tiefsten, ist der Tag am nächsten...
Mord war und ist zu allen Zeiten und in allen Kulturen ein Verbrechen. Das gilt auch und ganz besonders für die in meiner Heimat lebenden Jesiden aus Kurdistan. Diese haben unsere Kultur und unsere Grundwerte zu achten und nicht zu tolerieren. Denn Toleranz bedeutet, etwas hinzunehmen, was man eigentlich ablehnt.
Sollten die Geschwister verurteilt werden, wird man ihnen in aller Selbstverständlichkeit und gegen den Grundsatz, vor Gericht wären alle gleich**zu behandeln, ihre kurdische Abstammung strafmildernd zugute halten. Egal, ob diese Kurden in Deutschland geboren wurden und hier aufgewachsen sind. Das ist jedesmal ein juristisches Urteil darüber, dass das deutsche Erziehungssystem - vom Kindergarten bis zur Jugendfreizeiteinrichtung, von der Gerichtsbarkeit bis zur Wertegemeinschaft - so eine Art Beschäftigungstherapie darstellt und im Hinblick auf eine lebenswerte und lebenswertere Gesellschaft beständig versagt. Also so nutzlos wie die Hoden vom Papst? Zu wessen Nutzen, lautet die Frage?!!
Egal, welcher Konfession ein Mensch angehört oder auch nicht.
Eine junge Frau zu töten, weil sie ihren Grundbedürfnissen in ihrer edelsten Form nachging, kann und darf nicht hingenommen werden. In keiner Form, auch nicht durch Schönrederei, Herunterreden, Ausblenden oder Ablenken.
Durch Antidiskriminierungsquoten, falsche Rücksicht und Toleranz Ohnmacht, werden logischerweise andere mit intoleranter Macht rücksichtlos diskriminiert. Jede Medaille hat nun einmal zwei Seiten.
Die Unvernunft und Dummheit sind eben unendlich.
Wir alle sind verantwortlich für unser Handeln, aber auch für unser Unterlassen.
Wollen wir so etwas in unserem Umfeld dulden? Nein.
Wo sind die Präventivangebote des Staates oder der Gesellschaft?
Wo sind die Betroffenheitsfloskeln, kollektiven Schambekenntnisse, Lichterketten, Mahnwachen, Demonstrationen, Konzerte und Medienkampagnen?
Mord ist für manch einen eben nicht gleich Mord. Das Opfer war ja nur ein "Kanackenmädel", oder was?
Nein, die Täter waren keine Deutschen. Auch keine Deutschstämmigen.
Das allein macht den Unterschied.
Die oder der Täter sind aus der Gesellschaft auszuschließen. Ohne Rücksicht auf Konfession, Volkszugehörigkeit, Rasse oder Kultur. Was heißt, dass diese Rücksicht weder zum Nachteil, noch zum Vorteil der Personen zu erfolgen hat. Im Gesetzestext wird jedenfalls die gebotene Rücksicht ausdrücklich nicht einseitig (Vorteil, Nachteil) formuliert.
Wir arbeiten daran.
*Hebräisch für "Nichtjüdin, Hure, Schlampe, Unreine, Scheusal, Gottlose".
** Als ich - als Deutscher - (vor vielen Jahren) vor Gericht stand, hat man mir nie strafmildernd zu gute gehalten, dass ich einem bestialischem "Tätervolk" entstamme.

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