Als die POLAR GRIT X das erste Mal präsentiert wurde, hatte ich schon so ein leichtes Kribbeln in den Fingern. Die Optik hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Trotzdem überlegt man, ob man sich schon wieder eine neue Sportuhr für über 400 € leisten soll. Schließlich ist meine VANTAGE V gerade mal 18 Monate alt.
Aber man soll sich ja besonders in schwierigen Zeiten mal etwas gönnen. Und da unser Osterurlaub auch ins Wasser gefallen ist, habe ich mir die POLAR GRIT X sozusagen selbst zum Geburtstag geschenkt.
- Ausgepackt
- Die neue Polar Grit X
Optik
Ich fand die Neue vom Anfang an schick. Vor allem die Variante mit der Edelstahl-Glasfassung und dem grünen Armband hat mir sehr gut gefallen . Besser als meine Vantage V, welche etwas filigraner daherkommt.
Die massive Fassung , die griffigen Knöpfe und veränderte Halterung des Armbandes sind meiner Meinung nach gelungen.
Polar bezeichnet die Uhr ja selbst als „Outdoor-Multisportuhr“. Sie macht insgesamt einen wesentlich robusteren und unempfindlicheren Eindruck als die Vantage V. Sie ist massiver und hat ein paar Veränderungen die mir in der ersten Nutzung sehr positiv aufgefallen sind.
Da sind zum einen die massiven, gerippten Knöpfe. Weg von den länglichen der Vantage V und wieder zurück zu denen der V800. Zusätzlich zu der wesentlich besseren Bedienbarkeit habe die Knöpfe einen spürbaren Druckpunkt, welcher sogar zusätzlich mit einer Vibration bestätigt wird. Bei nassen oder kalten Rahmenbedingungen eine sehr gute Lösung.
Die Gewichtseinsparung von 2Gramm gegenüber der Vantage V nehme ich jetzt mal so hin, ausschlaggebend ist sie für mich jetzt nicht.
Toll ist die Option relativ einfach das Armband zu wechseln.
- Mittels einfachem Stiftverschluss
- kann das Armband fix gewechselt werden.
Ansonsten könnt Ihr Euch an Hand der Bilder ja selbst einen ersten Überblick über die optischen Unterschiede machen. Hierzu habe ich die beiden Exemplare einmal direkt miteinander verglichen.
- Die Vantage V wirkt wesentlich zierlicher, aber auch empfindlicher.
- Im Auftrag geben sich die drei Modelle gar nicht so viel.
- Bis auf die Knöpfe und die Armbandbefestigung kein großer Unterschiede
- Sehr gute Bedienbarkeit bei jeder Witterung!
Ausstattung
Die GRIT X weicht in der Funktions-Ausstattung etwas von der Vantage ab. Was man so im Netz darüber lesen kann, werden die neuen Funktionen nicht in die Vantage übernommen. Für mich nicht nachvollziehbar, da ja die Vantage V als Polar-Flaggschiff eigentlich als Richtschnur gelten sollte. Aber vielleicht hat man von den Mitkonkurrenten auf dem Markt gelernt und schaut in erster Linie auf´s Geschäft. Schade, hätte der Vantage nach so viel Prügel gut getan.
Was bei der POLAR GRIT X fehlt:
– Recovery Pro
-Orthostatischer Test
Neu dazu kommen:
– Hill Splitter
– FuelWise Smarter Energieassistent
– Routenplanung und Turn-by-Turn-Navigation mit Komoot
Zu den einzelnen Neuerungen, welche interessante Ansätze bieten, fehlen mir noch die langfristigen Erfahrungen. Vor allem der Energieassistent ist mir noch nicht so schlüssig, da jeder Mensch ja auch oft eine individuelle Ernährung hat. Wenn jemand zum Beispiel auf Kohlehydrate verzichtet, wie kann man die Versorgung während der Belastung individuell anbieten? Da muss ich noch ein wenig Erfahrung sammeln. Ansonsten ist der Ansatz, bei langen Einheiten ein Information zur erforderlichen Verpflegung zu erhalten, ja gar nicht schlecht. Die Frage wird sein, wie man dies umsetzt.
- Energiverbrauch..
- während der Aktivität.
- Einstellbereich für den Energie-Assistenten!
Auch eine prima Neuerung ist der Ansatz mit dem neuen Partner Komoot. Zwar ist die Navigation weiterhin ohne Karte, aber meine bisherigen Erfahrungen zeigen dass diese auch so ganz gut funktioniert. Jedenfalls in meinen ersten Tests habe ich den Weg gefunden und fand auch die Hinweise auf der GRIT X gut gelöst. Voraussetzung ist hier meines Wissens, analog zu den Strava Live Segments, ein Premium-Abo des Partners. Wenn dieses vorhanden ist, kann man die Touren in Komoot schön am Rechner planen und nachdem man sein Polar-Flow mit Komoot verbunden hat, einfach zur Navigation auf die GRIT X per Sync übertragen.
Der neu integrierte „Hill-Splitter“ unterteilt die jeweilige Aktivität neben den bekannten automatischen und manuellen Rundenzeiten, nochmals separat in Auf- und Abstiege. Hier kann man sich die einzelnen Abschnitte seiner Aktivität relativ einfach anschauen und auswerten. Was die Genauigkeit der unterteilten Abschnitte betrifft kann ich bisher noch nichts sagen, hierzu brauche ich noch ein paar Läufe oder MTB-Touren auf den gleichen Strecken.
- Daten Laufen
- Daten MTB
- Hill-Splitter Aufzeichnung Laufen
- Hill-Splitter Aufzeichnung MTB
- Hills-Splitter Rundenzeiten Laufen
- Hills-Splitter Rundenzeiten MTB
Ansonsten profitiert die POLAR GRIT X von dem Leidensweg der Vantage V. Alles was dort nach und nach implementiert wurde, ist hier schon an Bord.
Die GPS-Aufzeichnungen funktionieren tadellos. Der Austausch mit Polar-Flow ist meiner Meinung nach wesentlich schneller und stabiler geworden. Dies habe ich bei allen Uhren festgestellt.
Nach den ersten beiden Wochen bin ich mit der POLAR GRIT X sehr zufrieden.
- Höhenangabe
- Timer
- Fitnesstest
- Strava-Live-Segments
- Serene
Zum Thema Pulsmessung am Handgelenk kennt Ihr ja meine Meinung, wobei ich bei meinem einzigen bisherigen Lauf ohne Pulsgurt, das Gefühl hatte es ist ein bisserl besser. Das bedeutet aber nicht, dass es für mich eine Alternative zum Brustgurt ist. Dafür sind die Messwerte einfach zu sprunghaft, verzögert und ungenau. Aber ich lasse mich gerne überzeugen. So wie es aussieht wurden die Farben der Leuchtdioden verändert. Vielleicht wird´s ja noch was.
- Handgelenksmessung
- Von grün zu mehr rot…
Erstes Fazit
Mein erster Eindruck von der POLAR GRIT X ist sehr gut. Die Verarbeitung und die Optik sind gelungen. Ich trage meine Vantage V seit dem nicht mehr, obwohl man problemlos zwischen den beiden wechseln kann. Vielleicht passt die Vantage eher zum Anzug und die GRIT X zum MTB-Outfit.
Die etwas robustere und massivere Bauweise prädestiniert die GRIT X zur „Outdoor-Uhr“. Zusammen mit dem neuen Partner Komoot kann hier bestimmt etwas wachsen.
Schade ist auf jeden Fall das man die Vantage anscheinend abschreibt bei Polar. Für den Preis den viele Nutzer hier gezahlt haben eine schwere Enttäuschung finde ich. Ich bin mir nicht sicher ob Polar hier den richtigen Weg geht. Mich ärgert schon an Garmin dass hier jedes Jahr eine komplett neue Serie auf den Markt geschmissen wird.
Wenn ich an die gute alte V 800 denke, welche noch immer in einem einwandfreien Zustand bei mir ist, reduzieren sich die Zeitintervalle der Wechsel schon massiv. Ob dies der richtige Weg ist kann ich nicht beurteilen. Ob man ein teures Produkt wie die Vantage als „Testlauf“ für die nachfolgende Generation nutzen sollte bezweifele ich. Hier hätte ich mir wenigstens die Implementierung der neuen Gadges in mein „Flaggschiff“ gewünscht.
Ich hoffe nicht, dass dies der neue Weg von Polar ist, denn dann wäre für mich der Vorteil vor den Mitanbietern, welcher mir wichtig war, verschwunden.
Ich möchte hier nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hier nicht um einen gesponserten oder sonst wie beeinflussten Blogbeitrag handelt. Ich habe die GRIT X zum vollen Kaufpreis erworben und keinerlei Vorteile aus diesem Blogbeitrag. Er entspricht meinen persönlichen Erfahrungen. Er ist weder wissenschaftlich fundiert, noch mit professionellem Equipment durchgeführt. Er spiegelt alleine meine persönliche Meinung und sollte auch so verstanden werden.
Vielleicht gibt´s ja nochmals ein Update hierzu. Ich glaube Potential dazu gibt die neue POLAR GRIT X auf jeden Fall her.