Plötzlich und unerwartet

Vorbeugende Maßnahmen gegen den plötzlichen Kindstod

“Um das Baby vor plötzlichem Kindstod zu schützen, können Eltern vorbeugende Maßnahmen ergreifen. „Dazu gehört an erster Stelle das Schlafen auf dem Rücken in einem passenden Schlafsack. Eltern dürfen kein Kissen, Bettzeug oder große weiche Spielsachen in das Kinderbett legen, da dies die Erstickungsgefahr im Schlaf erhöht“, zählt Prof. Nentwich , ehemaliges Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit langjähriger Klinikerfahrung (Leitung der Kinderklinik in Zwickau), die ersten beiden wichtigsten Maßnahmen auf. Ein weiterer vermeidbarer Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod ist das Rauchen während der Schwangerschaft und später dann in der Umgebung des Babys.

Schläft das Baby zusammen mit der Mutter oder einem anderen Kind in einem Bett, in einem Sessel oder auf dem Sofa, so kann dies ebenso die Gefahr für den plötzlichen Kindstod erhöhen. „Um das Baby zu beruhigen oder zu stillen, können Mütter es kurz mit in ihr Bett nehmen, aber dann sollte es wieder in sein Bettchen, das unbedingt im Elternschafzimmer steht, denn die Mutter reagiert in der Regel auch im Schlaf sofort auf gesundheitliche Veränderungen des Babys“, rät Prof. Nentwich. Empfehlung Nummer fünf und sechs lautet: „Stillen Sie möglichst lange, und lassen Sie Ihren Säugling entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission impfen“. Warum Stillen vorbeugend wirkt, ist bisher noch nicht geklärt. Auch der Gebrauch eines Schnullers hat einen positiven Einfluss, obwohl die Gründe dafür nicht bekannt sind. Und schließlich sollte das Baby vor Überhitzung bewahrt werden. Die Schlafzimmertemperatur sollte deshalb nicht über 18 °C-20 °C liegen.”

(Eine Pressemitteilung des BVKJ)

Infos zum Co-Sleeping
Weiteres zum Thema Sudden Infant Death Syndrome
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Glücklicherweise muß ich schon lange keinen Fall mehr des SIDS aus meiner Praxis beklagen. Ich habe aber den Eindruck, dass die bekannten Empfehlungen, wie sie auch oben vom BVKJ jüngst wieder einmal veröffentlicht wurden, in der Realität aufzuweichen scheinen. Wir predigen sie weiterhin.

Ok, das Rauchen in manchen Familien, da hat man als Kinderarzt so gut wie keine Chance. Schulterzucken ist noch die mildeste Form der Antwort, wenn man Familien darauf anspricht. Aber vor allem das Bewußtsein über das Co-Sleeping und die Bauchlage (“mal kurz nach dem Stillen in der Nacht … bin dann aber zum Glück aufgewacht, als das Mäuselchen zwischen mir und meinem Mann lag”) scheinen zu schwinden. Über das Pucken ist schon viel geschrieben worden. Auch hier sollte man vorsichtig sein.

Regelmäßig jedoch sind die Überwärmung durch Kleidung (das unleidige Mützchengetrage auch im Bett zuhause) und die überwärmten Wohnungen. Ich frage immer: Sommers wie winters sagen die Hälfte aller Eltern bei der U3, sie würden zuhause mehr heizen, seitdem das Baby da sei. Ob das dann die gleichen 50% sind, die mit einem Monat noch kaum vor der Tür waren, weiß ich nicht.

Die Rate der Plötzlich Verstorbenen Kinder ist durch die vielen Aufklärungskampagnen gut zurückgegangen, aber jedes Kind, das durch ein vermeidbares Risiko zu Tode kommt (der tatsächliche Mechanismus des SIDS ist immer noch ungeklärt), ist eines zuviel.
Also bitte: Hört auf die Experten!



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