Ein Hacker mit Pseudonym "KaKaRTo" veröffentlichte eine Anleitung, wie Playstation 3-Nutzer eine angepasste Firmware-Version installieren können. Zu verdanken sei dies dem Hacker-Team "Fail0verflow", welches Ende-Dezember 2010 im Rahmen der Chaos Communication Conference (27C3) in Berlin die erfolgreiche Aushebelung des
Sicherheitssystems der PS3 verkündete.
Von einem weiterführenden Hack des bekannten Hackers George Hotz ("Geohot") erwähnt KaKaRTo in seiner Beschreibung allerdings nicht. Geohot veröffentlichte den sogenannten Root Key auf seiner Webseite, welcher jeder Person erlaubt beliebige Software auf der PS3-Konsole zum Laufen zu bringen. Einem Bericht des Technikmagazins Wired zufolge habe Sony keine Möglichkeit dagegen vorzugehen, ohne neue Hardware mit einem neuen Verschlüsselungssystem auf den Markt zu bringen.
Durch die neue, von KaKaRTo beschriebene, Firmware soll das Playstation 3-System um einen weiteren Menüpunkt mit Namen "Install Package Files" ergänzt werden. Über eben diesen Eintrag lasse sich sogenannte Homebrew-Software installieren, bisher vorliegende Formate eigneten sich dazu allerdings nicht. Entwickler müssten ihre Daten neu verpacken und den jüngst bereitgestellten Signaturen kennzeichnen, so der Hacker.
Das Abspielen von Kopien ist damit allerdings ausdrücklich nicht möglich, auch wenn dies wohl technisch machbar sei. Der Kernel des PS3-Systems bleibe bei dem Firmware-Hack unbehelligt.
Der Frage, warum es mit dem Hacker der Playstation 3 solange gedauert hat, ging Wired nach. Hacker vom Kongress in Berlin erklärten, dass sie das System aus Wut auf Sony gehackt hätten, da das Unternehmen zuvor mittels Software-Update die Installationsmöglichkeit von Linux auf der PS3 unterbunden hatte.
Unter dem Namen "PS Jailbreak" wird seit Herbst ein USB-Dongle angeboten, welcher kopierte PS3-Spiele auf dem System lauffähig macht. Allerdings konnte Sony dagegen mittels Software-Update ankämpfen, was nun nicht mehr möglich sei.
Die dahinter steckende Hacker-Gruppe fal0verflow meldete bereits via Twitter, dass man langfristig keine sogenannte "custom firmware" bereitstellen werde, sonder lediglich die dafür vorgesehenen Mechanismen und Tools.
fal0verflow, eine Gruppe aus Hackern und Codern, machte in der Vergangenheit unter anderem durch den Hack von Nintendos Wii-Konsole auf sich aufmerksam.