Plattenbox #24

Our Ceasing Voice - When The Headline Hit Home
(Revolvermann Records) 2011

Zeit spielt ja bekanntlich im Postrock keine Rolle. Die braucht man aber um sich auf dieses Werk einzulassen. Wie Orson Welles in "Der dritte Man" oder die Figuren in den Romanen von Arthur Conan Doyle verschwindet Musik und taucht wieder auf. Samples fügen sich ein und verbinden eine Geschichte. Unbeachtet schleichen Schatten durch eine Stadt ohne Gesicht. In den Rinnsalen spiegeln sich dunkle Wolken menschlicher Abgründe."Passenger killed in Hit and Run" beginnt rätselhaft , Gitarren erklingen und bringen den Song ins Gebirge von melancholischen Schönheit. Die Akustikgitarre erscheint am Ende wie ein geläuterter Westernheld. Die Soundscapes und gezielt eingesetzten Instrumente ergeben ein sehr dynamisches Gesamtbild. Soviel wie nötig, sowenig wie möglich. Im Mittelteil von "Highway Lights" flüstert eine Stimme direkt wie Roger Waters aus dem Off und verschwindet."Hopes of Yore" könnte auch eine verschollene Geisteraufnahme von "Momentary Lapse of Reason" sein. OUR CEASING VOICE haben eine geheimnisvolle, klangliche Reise intoniert. Die leisen Momente werden niemals den Ausbrüchen geopfert und verpassen diesem mysteriösem Klangaltar den nötigen Glanz. Das Coverartwork spiegelt die Musik in ganzem Maße wieder und unterstreicht damit ein Gesamtkunstwerk von gespenstischer Schönheit. Ein Meisterstück mit nachhaltigem Eindruck. Verloren in Zeit und Raum wie verblassende Polaroids oder das ausblenden eines Songs im Radio, den man noch länger hören will und deshalb den Lautstärkeregler entgegendreht. Zeit ist das, was wir daraus machen. "When the Headline hit Home" ist eine Sanduhr die man gerne immer wieder umdreht.Text: V. Dickerhoff


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