Aus: Sterne und Weltraum, September 2012
Exoplaneten zu finden ist schwierig – bislang wurden nur einige Hundert Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Diese Zahl erscheint gering verglichen mit den geschätzten 200 Milliarden Sternen allein in unserer Milchstraße. Allerdings haben neue Studien nun gezeigt, dass Exoplaneten viel zahlreicher sind, als ursprünglich angenommen. Darüber hinaus könnten gerade relativ kühle Sterne, die Roten Zwerge, von Planeten umkreist werden, die unserer Erde recht ähnlich sind. Darüber berichtet "Sterne und Weltraum" in der Septemberausgabe.
Seit 1995 der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wurde, sind noch 776 dazugekommen. Da Planeten nur das Licht ihres Sterns reflektieren und somit sehr schwach leuchten, lassen sich nur wenige große Exoplaneten direkt mit Teleskopen zu beobachten. Allerdings gibt es indirekte Nachweise.
Die Spektralmethode zum Beispiel nutzt die Tatsache aus, dass ein Stern und sein Planet um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen, der eben nicht genau im Zentrum des Sterns liegt. Daher wackelt der Stern ein wenig – und dieses Wackeln kann man anhand des Sternlichts messen und so auf die Existenz des Planeten rückschließen.
Außerdem gibt es noch die Mikrolinsen-Methode, die auf einem Effekt von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie beruht: Licht wird von großen Massen abgelenkt. Befindet sich eine Lichtquelle hinter einer solchen Masse, so wird das Licht um sie herumgebeugt und erscheint daher für den Beobachter kurzzeitig verstärkt, ähnlich wie Sonnenlicht durch eine optische Linse gebündelt werden kann. Ist diese schwere Masse ein Stern mit einem Planeten, so wird das Licht durch beide Himmelskörper verstärkt; dieser Effekt lässt sich anschließend messen.
Allerdings: Diese Methode ist mit Schwierigkeiten behaftet. So müssen zum Beispiel die Lichtquelle, der Stern mit seinem Planeten und die Erde genau in einer Linie liegen. In einer neuen Studie haben Astronomen die recht geringe Wahrscheinlichkeit, mit der sich Planeten auf diese Weise entdecken lassen, herausgerechnet. Das Ergebnis: Es muss mehr Planeten als Sterne geben, und: Die meisten davon haben genauso wie die Erde eine feste Oberfläche, sind aber größer als unser Planet. Es handelt sich hier um so genannte Supererden.
In einer weiteren Studie hat ein internationales Astronomenteam mit der oben beschriebenen Spektralmethode nach Planeten gesucht, die um Rote Zwerge kreisen. Bei Roten Zwergen lassen sich mit dieser Methode auch Exoplaneten nachweisen, die sich in der Zone um einen Stern befinden, in der flüssiges Wasser vorkommen kann. Die Forscher entdeckten, dass 41 Prozent der Roten Zwerge von Supererden umrundet werden. Wenn man bedenkt, dass 80 Prozent aller Sterne in unserer Galaxis Rote Zwerge sind, bedeutet das, dass die Anzahl der potenziellen Planeten mit Ozeanen, Seen und Flüssen in die Milliarden gehen kann.
Prinzipiell darf man aber nicht darauf hoffen, dass es dort dann auch automatisch Leben geben muss. Rote Zwerge neigen nämlich zu starken Ausbrüchen, welche die Supererden immer wieder starker Strahlung aussetzen – und diese ist für die Entwicklung von Leben nicht gerade förderlich.
Exoplaneten zu finden ist schwierig – bislang wurden nur einige Hundert Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Diese Zahl erscheint gering verglichen mit den geschätzten 200 Milliarden Sternen allein in unserer Milchstraße. Allerdings haben neue Studien nun gezeigt, dass Exoplaneten viel zahlreicher sind, als ursprünglich angenommen. Darüber hinaus könnten gerade relativ kühle Sterne, die Roten Zwerge, von Planeten umkreist werden, die unserer Erde recht ähnlich sind. Darüber berichtet "Sterne und Weltraum" in der Septemberausgabe.
Seit 1995 der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wurde, sind noch 776 dazugekommen. Da Planeten nur das Licht ihres Sterns reflektieren und somit sehr schwach leuchten, lassen sich nur wenige große Exoplaneten direkt mit Teleskopen zu beobachten. Allerdings gibt es indirekte Nachweise.
Die Spektralmethode zum Beispiel nutzt die Tatsache aus, dass ein Stern und sein Planet um einen gemeinsamen Schwerpunkt kreisen, der eben nicht genau im Zentrum des Sterns liegt. Daher wackelt der Stern ein wenig – und dieses Wackeln kann man anhand des Sternlichts messen und so auf die Existenz des Planeten rückschließen.
Außerdem gibt es noch die Mikrolinsen-Methode, die auf einem Effekt von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie beruht: Licht wird von großen Massen abgelenkt. Befindet sich eine Lichtquelle hinter einer solchen Masse, so wird das Licht um sie herumgebeugt und erscheint daher für den Beobachter kurzzeitig verstärkt, ähnlich wie Sonnenlicht durch eine optische Linse gebündelt werden kann. Ist diese schwere Masse ein Stern mit einem Planeten, so wird das Licht durch beide Himmelskörper verstärkt; dieser Effekt lässt sich anschließend messen.
Allerdings: Diese Methode ist mit Schwierigkeiten behaftet. So müssen zum Beispiel die Lichtquelle, der Stern mit seinem Planeten und die Erde genau in einer Linie liegen. In einer neuen Studie haben Astronomen die recht geringe Wahrscheinlichkeit, mit der sich Planeten auf diese Weise entdecken lassen, herausgerechnet. Das Ergebnis: Es muss mehr Planeten als Sterne geben, und: Die meisten davon haben genauso wie die Erde eine feste Oberfläche, sind aber größer als unser Planet. Es handelt sich hier um so genannte Supererden.
In einer weiteren Studie hat ein internationales Astronomenteam mit der oben beschriebenen Spektralmethode nach Planeten gesucht, die um Rote Zwerge kreisen. Bei Roten Zwergen lassen sich mit dieser Methode auch Exoplaneten nachweisen, die sich in der Zone um einen Stern befinden, in der flüssiges Wasser vorkommen kann. Die Forscher entdeckten, dass 41 Prozent der Roten Zwerge von Supererden umrundet werden. Wenn man bedenkt, dass 80 Prozent aller Sterne in unserer Galaxis Rote Zwerge sind, bedeutet das, dass die Anzahl der potenziellen Planeten mit Ozeanen, Seen und Flüssen in die Milliarden gehen kann.
Prinzipiell darf man aber nicht darauf hoffen, dass es dort dann auch automatisch Leben geben muss. Rote Zwerge neigen nämlich zu starken Ausbrüchen, welche die Supererden immer wieder starker Strahlung aussetzen – und diese ist für die Entwicklung von Leben nicht gerade förderlich.