Junior hatte Geburtstag und sich gewünscht, dass wir eine Piratenparty machen.
Das haben wir dann auch – und weil das organisieren ziemlich aufwendig war … dachte ich, dass ein paar von Euch meine Erkenntnisse auch brauchen könnten.
Eingeladen waren Kinder aus Kindergarten und Tagesheim (von 5-8 Jahren). Die Einladung war als Schatzkarte aufgemacht: cremefarbenes Papier mit abgebranntem Rand. Darauf viele Hinweise auf Piraten: Flagge, Schatztruhe, Karte …
Wir haben die Party nicht bei uns zuhause gemacht (zu wenig Platz, leider) sondern auswärts – in einem grösseren Raum. Im Sommer könnte man das aber auch draussen machen.
Piratentaufe:
Benötigt: grosses, reissfestes Tuch, 2 starke Leute zum halten (und schütteln). Piratenhalstücher
“Piraten müssen Seefest sein – wisst ihr, was seefest bedeutet? … Es darf ihnen nicht schlecht werden, auch wenn das Meer noch so hohe Wellen hat. Hier haben wir kein Meer – aber wir können es simulieren. Dies hier (Tuch) ist unser Schiff – tatsächlich mehr eine Nusschale. Diese beiden hier (zeigen) sind die Wellenmacher.”
Jeder darf einmal in das Tuch und wird durchgeschüttelt – geschwungen.
Wer es überstanden hat, bekommt einen Piratennamen:
um den Namen auszusuchen: Jedes Kind soll eine Zahl aussuchen zwischen 1 und 10 / Noch eine Zahl zwischen 1 und 10 /und eine dritte: für Jungen zwischen 1 und 5 / und Mädchen: zwischen 6 und 10
1. Zahl 2. Zahl 3. Zahl
1 Gross Auge Bob
2 Lang Boot Willi
3 Blau Bauch Tom
4 Gefährlich / Lustig Hintern Bill
5 Rot Bein Kid
6 Kalt Ohr Ann
7 Grün Mund Bonny
8 Einzig/artig Zahn Bess
9 Schwarz Lippe Gert
10 Kurz Fuss Sue
123 gibt also Gross Boot Tom, 456 = Lustig Ohr Ann
Jeder der getauften Piraten bekommt ausserdem ein Piratenhalstuch (die gibt’s günstig, zBsp bei Amazon)
gleichzeitig teilt man sie in 2 etwa gleich starke Gruppen. Die Einteilung macht man am besten vorher und unterscheidet sie mit Kreuz / Kreis auf der Hand (oder aufgeschminkter Narbe / Augenklappe etc. Zum malen eignet sich zum Bsp. Lipliner oder Mascara ….
“Auf einem Piratenschiff gibt es den Kapitän und es gibt die Mannschaft. Es braucht beide. Wir wissen aber noch nicht, wofür ihr euch eignet, das wollen wir versuchen herauszufinden mit ein paar Spielen.”
Spiel: Schätze graben.
Material: Augenbinden (die Piratenhalstücher eignen sich dafür bestens), eine Wühlkiste gefüllt mit Trockenreis oder Sand und darin versteckt diverse kleine Dinge (Münze, Würfel, Glugger, Muschel, Stift, Kette, Stein, Schneckenhaus, Kastanie, Lego …)
Nacheinander muss je ein Kind der Gruppe mit verbundenen Augen muss die Hand in die Wühlkiste (mit Reis und Dingen) stecken und versuchen zu ertasten, was drin ist. Jedes richtig geratene gibt einen Punkt für die Mannschaft.
Spiel: das beste Boot
Material: diverse Blatt Papier A4 (auch bunte), Backblech und etwas Wasser, Röhrchen.
“Schiffe sind sehr wichtig für die Piraten. Das schnellere kommt der Polizei davon, wer das schnellere Schiff hat, hat es auch einfacher andere Schiffe zu überfallen.
Wir basteln uns jetzt jeder ein (kleines) Schiff. Macht es sorgfältig, denn später … wie gesagt, das schnellste gewinnt!”
Jedes Kind bekommt ein Blatt Papier zum falten.
Die Anleitung (für diejenigen, die wie ich keine Ahnung mehr haben, wie man ein Schiff faltet): Wenn man das Schritt für Schritt macht (und eventuell ein bisschen hilft) schaffen das alle.
“Jetzt müsst ihr zusammen pro Gruppe das Boot aussuchen, das am seetüchtigsten und am schnellsten aussieht.
Das hier ist unser Meer (Backblech mit etwas Wasser)
Jetzt brauchen wir 2 mit guter Lunge – wer von euch schreit denn gerne?”
Die bekommen je ein Röhrchen. Die Boote werden ins Wasser gesetzt – eines startet von rechts, eines von links. Beide blasen gleichzeitig … es ist ziemlich lustig, weil das häufig Kollisionen gibt in der Mitte und bis die Boote aneinander vorbei sind …
“Damit müsst ihr das Boot auf die andere Seite befördern. Wer zuerst dort ist gewinnt – ich sage, „Los“”
Spiel: Fische fangen
Material: 1,2 Schüsseln. Goldfischchen (das Gebäck), Röhrchen
“Was essen Piraten eigentlich? Wisst ihr das?” … “Und wenn sie auf dem Meer sind? Da gibt es kein … ?” …. “Aber es gibt Fische” (fülle eine Schüssel mit Goldfischchen) …. “Und die muss man fangen vor dem Essen. Das hier sind eure Angeln (Röhrchen) … damit bekommt ihr die Fische aus dem Meer.”
“Ihr habt 5 Minuten – die Gruppe, die in der Zeit am meisten Fische aus der grossen Schüssel gefischt hat nur mit dem Röhrchen, hat gewonnen.”
Essen / Kuchen …
Zwischendurch gibt’s was zu Essen und zu trinken. Natürlich ist der Tisch entsprechend geschmückt. Goldmünzen (aus Schokolade) machen sich auch sehr gut.
Der Geburtstagskuchen kommt als Piratenschiff daher.
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Spiel: Das Boot geht unter
Material: A4 Papier, genug Platz am Boden.
“Das Meer ist nicht ungefährlich. Da gibt es Stürme, hohe Wellen … gelegentlich geht ein Boot auch unter. Dann ist es für einen Piraten wichtig, dass er was kann? …. Richtig, schwimmen. Kann jemand von Euch schon schwimmen?
Aber auch wenn man schwimmen kann – es ist immer gut, wenn man noch ein Stück Boot hat, um sich daran festzuhalten. Wir spielen jetzt „das Boot geht unter“. Diese Stücke Papier hier (rote und orange auf den Boden legen – 8 Stück oder wieviele es Kinder sind) – ist euer zerbrochenes Boot. Ihr schwimmt herum (mit Schwimmbewegungen herumlaufen) – und immer, wenn ich rufe „Hai!“ sucht ihr euch ein Stück Boot aus zum draufstehen.”
“Testen wir das mal ….”
“Gut. Und jetzt wird es schwierig. Gelegentlich saugt sich so ein Schiffsteil mit Wasser voll und geht unter (ich nehme eines weg). Wenn ich jetzt „Hai“ rufe, wird einer von euch kein Teil zum draufstehen haben und … leider gefressen werden … die Person ist dann draussen aus dem Spiel.
Am Schluss gibt es nur noch ein Teil das bleibt – das ist dann der Sieger.”
Im Prinzip ist das eine Abwandlung von “die Reise nach Jerusalem”, wo man in jeder Runde einen Stuhl – oder in dem Fall ein Blatt – wegnimmt, so dass immer ein Kind übrig bleibt.
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Spiel: Navigieren
Material: grosse, selbstgemalte Schatzkarte. Darauf: Insellandschaft, die irgendwie an die Umgebung erinnert, wo gespielt wird … ein X und eine Schatzkiste. Sticker (Kleber) zum drauf platzieren. Augenbinden (oder die Piraten-halstücher)
“Ganz wichtig auf dem Meer ist es, richtig zu steuern und sein Ziel zu finden … manchmal auch im übelsten Sturm und dunkler Nacht, wenn man gar nichts sieht. Dafür hat ein Pirat eine Karte (Karte aufhängen) und seine Navigationsgeräte.”
“Wer will der Steuermann sein?” Je 1 pro Gruppe – wählen lassen oder Freiwillige vor!
“Die Navigationsgeräte das seid jetzt ihr” – der Rest der Gruppe. “Denn Euer Steuermann sieht nachher nichts mehr.” (Augen verbinden).
“Das Ziel ist es, diesen Kleber hier möglichst nahe an diesen Schatz hier zu kleben. Ihr dürft euren Pirat aber nur mit Worten steuern und nicht anfassen.”
Dem Steuermann werden die Augen verbunden, der Sticker in die Hand gedrückt und er/sie etwas gedreht um ihn zu verwirren (es ist ein übler Sturm UND Nacht).
“Und … Los!”
Schatzsuche
Material: Schatzkarte von oben. Schatztruhe gefüllt mit süssen Päckchen für jeden, der an der Party war.
“Diese Schatzkarte … ist sie Euch eigentlich aufgefallen? Die hat nämlich eine ganz komische Geschichte. … “ (Erzähle eine lange Geschichte, wie ein entfernter Onkel sie an einem exotischen Ort gefunden hat, sein Leben lang versucht hat herauszufinden wo die Karte passt, es schliesslich aber enttäuscht aufgegeben hat und sie dir vermacht hat. Und …. dass die Karte ja auch die Umgebung hier zeigen könnte … ”Aber … jetzt, wo ich sie mir so anschaue … Hier ist doch eine Treppe? …Vielleicht … ist das ja auch hier?”
“Wollen wir den Schatz suchen gehen?”
Unnötig zu sagen, dass da tatsächlich eine (Karton) Schatztruhe gefunden wurde.
Die Party kam gut an. Für die Gewinnende Gruppe hatte ich dann noch für jeden eine (selbstgebastelte) Medaille – als Kaptainszeichen. Aber die Kleinen waren so begeistert vom Schatz, dass das eigentlich Nebensache war …
Junior hat es jedenfalls gefallen.