Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus

[...]Die 15 Piraten zei­gen gleich zu Beginn, dass sie keine Chaos-Truppe sein wol­len. Der Gong, der die kon­sti­tu­ie­rende Sitzung des Abgeordnetenhauses um 12.02 Uhr ein­läu­tet, ist noch nicht ver­klun­gen, da hocken die Newcomer bereits artig auf ihren Stühlen.[...]

Lange Zeit wurde die 2006 in Deutschland gegrün­dete Partei als Sammelbecken für Computerfreaks abge­tan. Doch mitt­ler­weile schüt­telt kaum einer mehr den Kopf, wenn der Aufschwung der Piraten mit dem letz­ten gro­ßen Phänomen in der Parteienlandschaft, den Grünen, ver­gli­chen wird. Die Piraten sind die Partei für das heu­tige digi­tale Zeitalter.[...]

Und dann sorg­ten die Piraten schließ­lich für eine Grundsatzdebatte über die Geschäftsordnung des Hauses. Es ging dabei vor allem um die Rechte der ein­zel­nen Abgeordneten. Die Piraten folg­ten ihrer Grundhaltung: Was sie für Blödsinn hal­ten, wol­len sie ändern. Auch wenn sie dabei feste Strukturen auf­boh­ren müs­sen.

Die Piraten for­der­ten also im Interesse der poli­ti­schen Chancengleichheit in Anträgen unter ande­rem, dass jede Fraktion einen Vizepräsidenten stel­len und eine Sondersitzung des Hauses bean­tra­gen kann. Abgestimmt wurde über diese Ahnung einer ers­ten Piraten-Revolution zwar nicht. Doch die CDU sagte zu, die Anliegen im Rechtsausschuss „ernst­haft“ prü­fen zu wol­len.

Wie ernst es den Piraten mit dem Thema ist, stellte ihr Abgeordneter Pavel Mayer klar: Um sich durch­zu­set­zen werde man zur Not eine Organklage für eine Verfassungsänderung auf den Weg brin­gen.

Diese Drohung war bereits ein Paukenschlag für eine erste Sitzung. Der zweite Streich folgte sogleich. Als über einen wei­te­ren Antrag abge­stimmt wurde, sah man bei den ande­ren Fraktionen erstaunte Gesichter. Ein paar Piraten stimm­ten dafür, ein paar dage­gen. Von einer zuvor fest­ge­leg­ten Linie inner­halb der Fraktion keine Spur.

Aus dem fer­nen Japan gab es Lob von Bundespräsident Christian Wulff. Er warnte davor, den Erfolg der Piraten in der Hauptstadt zu rela­ti­vie­ren: „Ich werde der Politik sagen: Unterschätzen wir die Piratenpartei nicht“, sagte er “Welt Online“. Ihr Erfolg zeige: „Da tut sich etwas auf.“

Die Parteien indes „ver­mit­teln das Gefühl: Es geht wie bis­her wei­ter.“ Dies werde sich aber als falsch erwei­sen, pro­gnos­ti­zierte Wulff.[...]

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13684417/Zum-Gong-um-12-02-Uhr-hocken-die-Piraten-artig-da.html


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