Am Wochenende kam meine Familie zu zwei wunderbaren Festen zusammen. Meine Schwester Barbara und ich unterhielten uns darüber, wie sehr wir uns einen Blog-Tag die Woche wünschten, an dem wir uns nur darauf konzentrieren dürften. Sie selbst hat für ihren Blog Das mach ich nachts, der übrigens absolut zu Recht der Lieblingsblog all meiner Nähfreundinnen ist, 32 fast fertige Posts auf ihrem Rechner. Bei mir sind es 5 plus über 40 geschossene Bilderserien, wobei ich einige davon doch noch wiederholen möchte, sowie etliche, etliche Ideen und Notizen. Aber manche Tage sind wie verhext und wir kommen einfach nicht dazu. Beim Fest traf ich auch eine alt bekannte Familienfreundin wieder, sie ist Astrologin, die ich bestimmt 10 Jahre nicht gesehen hatte. Zur Begrüßung fielen wir uns in die Arme: „Veronika! Ich habe von deinem Blog gehört. Die Kombination von Kind und Ernährung, das ist dein Krebs in der Sonne und das in die Welt hinaus zu tragen, dein Schütze! Das ist genau dein Ding!“ Krebs oder Schütze, sie hat so recht! Nicht bloggen zu können, wie in den letzten 1,5 Wochen, da geht mir richtig etwas ab und ich kann es kaum erwarten, wieder die Zeit zu finden.
Jetzt ist sie da, Claire schläft und erst einmal kommt (klopf aufs Holz) nichts dazwischen. Es ist Zeit, euch von Blütenpollen zu berichten.
Blütenpollen integriere ich seit etwa einem Jahr in unsere Ernährung. Wie andere Superfoods auch, nehmen wir sie nicht täglich zu uns, sondern variieren mit all den wunderbaren anderen Möglichkeiten, die Bioläden und mein Vorrat zuhause zu bieten haben. Jedes Superfood liefert andere Schätze und ich möchte nicht, dass sich unsere Körper zu sehr an eine ganz bestimmte Menge und Anordnung gewöhnt. Auch mit den besten Nahrungsmitteln sollte man hin und wieder pausieren. Bei Blütenpollen fällt uns das Pausieren manchmal schwer, aber zum Glück enthalten sie die Vielfalt schon in sich.
Habt ihr euch früher auch immer gefreut, wenn ihr homöopathische Globuli einnehmen durftet? Geht es euren Kindern genau so, weil sie wie kleine kostbare Bonbons schmecken? So geht es Claire mit Blütenpollen. Kinder sollten nur bis zu einem halben Teelöffel Blütenpollen am Tag essen. Würde ich ihr das ganze Glas hinstellen, gäbe es für Claire keinen Halt. Sie nascht etliche Superfoods am liebsten pur: Chia-Samen, Goji Beeren (geschacklich werden sie ganz fein, wenn man sie kurz in Wasser einweicht oder erhitzt), Grünkern, Kokoschips, Datteln…
Blütenpollen werden von Bienen gesammelt, die für die Versorgung ihrer Jungen sowie der Königin zuständig sind. Sie werden von den Bienen, je nach besuchten Blumen, zu kleinen, hübsch kompakten, gelb goldenen oder violetten Kügelchen geformt. Dabei handelt es sich nicht um jene Pollen, die Heuschnupfen hervorrufen, denn Bienen sammeln Pollen an Insekten bestäubten Blütenpflanzen, nicht an Windblütlern, wobei Allergien leider bei Naturprodukten nie auszuschließen sind. Stattdessen enthalten sie eine praktisch vollkommene geniale Dichte, Vielfalt und Kombination an Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren, Spurenelementen und Proteinen. Sie enthalten somit so ziemlich alles, was wir an Nährstoffen zum Leben brauchen! Alles! Irre, oder?
Die alten Perser und Griechen, Römer, Chinesen und Ägypter, alle wussten um diese ganz besondere Nahrungsquelle. Regelmäßig eingenommen, unterstützen sie allerhand: unsere Vitalität, das Immunsystem, den Muskelaufbau, bei der Widerstandsfähigkeit gegen Erkältungen und andere Krankheiten, unseren Verdauungstrakt, die Deckung des Vitaminbedarfs (besonders auch bei Mangelernährung oder Magersucht), die Bekämpfung von Appetitlosigkeit, den Mehrbedarf in Wachstumsphasen von Kindern, sowie in Schwangerschaft und Stillzeit, die Konzentrationsfähigkeit (interessant auch für Schulkinder), unsere psychische Verfassung (auch bei Depressionen) und schließlich sollen sie auch bei der Bekämpfung von Allergien helfen.
Dabei ist es wichtig, Blütenpollen aus besonders sauberen Landschaften, möglichst aus dem eigenen Kontinent (gerade, wenn man gegen Allergien vorgehen möchte), sowie in ihrer ursprünglichen Form, also nicht zu Kapseln verarbeitet, zu beziehen. Ich verwende Bienenpollen aus dem Naturpark Sierra Morena in Spanien, wie sie von der Firma Allos in Bioläden oder hier online erhältlich sind. Angenehm ist dabei auch der Preis (im Laden meist günstiger). Da kann man sogar mal ein Glas als Mitbringsel verschenken.
Wenn ihr dann stolzer Besitzer eures ersten Glases seid, das euch wirklich eine Weile begleiten wird ehe es aufgebraucht ist, verwahrt es möglichst gut verschlossen im Kühlschrank. Tastet euch mengenmäßig heran, denn enthalten ist eine derartige Vielfalt an Kostbarkeiten, das kann wie bei allen intensiven Naturprodukten auch erst zu unerwünschten Reaktionen des Körpers führen. Außerdem könnt ihr so selten auftretende, aber doch mögliche Allergien beobachten. Vorgeschlagen werden für den Anfang ½ TL für Erwachsene, mit dem Ziel auf bis zu 1 EL am Tag zu erhöhen. Bei Kleinkindern darf gerne mit ein paar wenigen Kügelchen, vielleicht 3-5, gestartet werden. Bei Claire achte ich darauf, dass sie nicht mehr als ½ TL am Tag einnimmt.
Wir nehmen sie häufig, aber nicht unbedingt regelmäßig ein. Wenn, dann aber möglichst roh, wobei ich mich nicht immer daran halte. Von Vorteil ist es außerdem, sie eine Weile in Flüssigkeit oder Joghurt einzuweichen, und sie gleich morgens zu sich zu nehmen. Beides unterstützt die Nährstoffaufnahme. Diese Vorgaben sehe ich als Leitfaden, ich halte mich aber nicht zu streng daran, zumal wir glücklicherweise auch keine Mängel bekämpfen müssen.
Und wie schmecken die Blütenpollen? Viele finden, wie Blumen (na sowas?!). Ich finde, nach mehligem Honig ohne Süßkraft. Das klingt vielleicht nicht so verlockend, zugegeben, ich selbst esse sie auch nicht pur. Claire hingegen schon, sie ist völlig vernarrt in die Kügelchen und kann „Bienenpollen“ schon länger aussprechen, als „Bobby-Car“. Es gibt aber verschiedenste Möglichkeiten, die Pollen in die Nahrung zu integrieren und dann bleibt ein sehr interessantes Aroma, das dem Essen sogar den letzten Kick geben kann! Möglichkeiten sind u.a. in Smoothies, im Müsli, auf (Honig-) Brot oder wie hier im Fruchtsalat.
Der ist übrigens einer der Sorten, in den wir uns alle reinlegen könnten! Es gibt nie genug und meistens stecke ich zurück, damit mein Mann und Claire genug bekommen. Das nennt sich wahre Liebe!
Ich hoffe ich habe nichts Wichtiges zum Thema vergessen und wenn, dann hole ich das in den nächsten Posts nach. Da warten nämlich zwei ganz, ganz wunderbare Rezepte mit (optionalen) Bienenpollen.
Fruchtsalat mit Bienenpollen
reicht für 2-3 Personen
Ihr braucht:
1 Mango, geschält und gewürfelt
200g Blaubeeren, gewaschen
500g Erdbeeren, gewaschen und geschnitten
Saft ½-1 Limette
1 gehäufter TL Blütenpollen (weniger für den Anfang)
optional 1EL gehackte Holunderblüten zur Dekoration
Alles vermischen und sofern gehackte Holunderblüten darauf verteilt werden, zügig servieren (sie werden sonst braun).
Juhu, ich hab’s geschafft! Hier ist er, mein neuer Post! Ich freue mich, diese wunderbare Zutat nun endlich nicht mehr nur für mich zu behalten! (Und die nächsten Posts lassen nicht mehr so lange auf sich warten, sind nämlich fast fertig.)
Nun gibt es ganzjährlich Sonne im Magen – für uns alle!
Und leider ein PS: Mein Messbecher, der mich begleitet hat, seit dem ich vor 11 Jahren aus Bergisch Gladbach nach Wien, und vor 4 Jahren weiter nach Norddeutschland gezogen bin, hat mich letzte Woche in den Wahnsinn getrieben! Er stimmt nämlich leider absolut nicht und ich musste all meine Rezepte auf ihre Richtigkeit überprüfen. Das tut mir irre Leid! Somit habe ich leider ohne es zu wissen bei diversen Angaben für Quinoa, Grünkern, Linsen, Hirse und Dinkelmilch Milliliter unterschlagen. Es fühlte sich an wie ein völliges Desaster als ich das bemerkt habe (wer mich auf Facebook begleitet, wird das mitbekommen haben) und ich hoffe, ihr kommt mit meinen Veränderungen zurecht. Gerade den Erfolg meines Kaiserschmarrn-Rezepts, kann ich so gar nicht mehr nachvollziehen. Wahrscheinlich hattet ihr gesunden Menschenverstand und habt einfach einen Schuss mehr Dinkelmilch hinzugefügt? Wirklich, sowas Blödes!! Nun ist aber alles wie es sein soll. Verändert habe ich:
die Menge der Mandelmilch in meinem heiß geliebten Honig und Mandeleis, für das sich eigens eine Eismaschine lohnt, wobei es wirklich auch ohne (wenn auch nicht so cremig) funktioniert
meine märchenhafte Safranhirse mit Ofenkarotten (oh diese Vanille mit Herzhaft ist einfach der Wahnsinn!!)
Linsen und Quinoa meiner Best of Lasagne (sowas von BEST of!)
meine persische Hirse mit Süßkartoffelraspeln (ihr wisst ja, das gesündeste Gemüse der Welt und sehr beliebt, nicht nur bei Kleinkindern!)
Quinoa bzw. Grünkern im griechischen Salat (liiiieben wir hier!)
die Menge der Dinkelmilch in meinen Dinkelnockerln (auch teuflisch als Käsenockern und mit in Kokosöl geröstetem Dinkelpaniermehl übrigens, dann aber mit einem großen Salat)
die Dinkelmilch in meinen herzhaften Palatschinken (Pfannkuchen) habe ich mich fast nicht getraut zu verändern, weil ihr sie auch so so zu mögen scheint, daher eine von – bis Angabe
die Flüssigkeit in meinem Süßkartoffelpürree (zum Reinlegen, ehrlich!)
und last, but leider not least, mein heiß geliebter Kaiserschmarrrn, den ich damals nur für euch abgemessen habe, und dann auch noch falsch mit diesem doofen Becher, weil ich ihn sonst ganz frei Hand zusammen rühre.
Wenn dieser blöde Messbecher nicht auch noch hübsch wäre, ich hätte ihn längst aus dem 2. Stock geschmissen! Aber versprochen, ab jetzt gibt es nur noch richtige Angaben!